Die neuen Filme im Kino 13.07.2017

Paris kann warten - Diane Lane © Tobis Film

Die neuen Filme im Kino 13.07.2017

 

Von Gil Eilin Jung

13.07.2017

„PARIS KANN WARTEN“ („Paris can wait“) – Romantische Komödie – USA – 2017

Regie: Eleanor Coppola
Cast: Diane Lane, Arnaud Viard, Alec Baldwin
Filmverleih: Tobis

Jeder hat seine Präferenzen, warum ein Film ihn anspringt. Den einen reizt das Genre, den anderen der oder die Schauspieler, den nächsten der Regisseur. Was „Paris kann warten“ unter anderem so besonders macht, ist, dass die Regisseurin Eleanor Coppola nicht nur einen großen Namen trägt, sondern mit 80 Jahren vermutlich die älteste Regie-Debütantin aller Zeiten ist. Dass die Witwe des großen Francis Ford Coppola (Der Pate), die Mutter der Oscar-prämierten Sofia Coppola („Lost in Translation“) und Tante des leider nicht mehr so großartigen Nicolas Cage („Ghost Rider“) im Film zu Hause ist, ist ihrer romantischen Komödie in jeder Szene, jeder Einstellung, jeder Kamerafahrt und jedem Wort anzumerken.

Wie sollte es in einem Film mit Paris im Titel anders sein, geht es natürlich um die Liebe, den Flirt und die Leichtigkeit des Lebens – auf eine zwar etwas klischeehafte, aber dennoch erträgliche und amüsante Art. Im Mittelpunkt steht die Amerikanerin Anne (Diane Lane), Ehefrau des erfolgreichen US-Filmproduzenten Michael Lockwood (Alec Baldwin), der an der Croisette in Cannes seinen Geschäften nachgeht. Die gemeinsame Tochter ist gerade ausgezogen, Michael steckt kopfüber im Hamsterrad mit wenig Empathie und Aufmerksamkeit für die Befindlichkeiten seiner Frau, die sich ihrerseits in einer Sinnkrise befindet. Als Anne sich an der Côte d’Azur wegen einer Erkältung aus dem Businesstrip zur Weiterfahrt nach Budapest ausklinkt, bietet sich Michaels französischer Geschäftsfreund Jacques an, die kunst-afine Anne persönlich nach Paris zu geleiten.

Doch was als Tagesfahrt gedacht ist, entwickelt sich rasch zu einem Roadmovie durch Frankreich. Zunächst irritiert durch den ersten Zwischenstopp über Nacht, lässt sich Anne von Arnaud wieder und wieder dazu verführen, sich auf Frankreich und seine Köstlichkeiten einzulassen: auf traumhaft schöne Landschaften, zauberhafte Hotels, elegante Restaurants mit ihren ganz eigenen, lukullischen Spezialitäten, auf Rotweine, die so voll und verführerisch aussehen, dass man sie beim Zuschauen fast schmeckt, auf alte Bauwerke und Orte voller Historie und ein bisschen auch auf ihn. Je mehr Anne auf die französische Lebensart einlässt, desto weniger spielt Zeit eine Rolle.

Der Weg nach Paris ist das Ziel – und der ist ein verdammt schöner.

„Paris kann warten“ ist wie ein Urlaub für die Seele mit bezaubernden Bildern, einer hinreißenden Amour Fou (wie es sie nur in Frankreich geben kann) und zwei Hauptdarstellern, die etwas besitzen, was in heutigen Filmen ein wenig aus der Mode gekommen zu sein scheint: echten Charme. Trotz aller unvermeidlichen Klischees steuert der Film zum Glück nicht auf ein komplett vorhersehbares Ende zu, sondern lässt gute Dialoge zu, viel Witz und Humor, die schelmische, oftmals undurchdringbare Art von Arnaud Viard und die zeitlose Eleganz von Diane Lane, die über die Jahrzehnte nichts von ihrem mädchenhaften Magnetismus eingebüßt hat.

Fazit: Mit „Paris kann warten“ ist Eleanor Coppola, die eigentlich Installationskünstlerin und Autorin ist, so etwas wie ein künftiger Klassiker gelungen – ein Film, den man sich vermutlich immer wieder anschauen kann.

Für Töchter, Mamas, Schwestern, Tanten und Omis. Und einer für Männer mit Sinn für gut gemachte Romantik.

8 Bilder: Diane Lane, „Paris kann warten“ von Eleanor Coppola © Tobis Film

 

Weitere Filme, die diese Woche anlaufen:

 

„SPIDERMAN: HOMECOMING“, (Sony Pictures) ein weiteres Sequel mit einem neuen Spiderman-Darsteller: Tom Holland. Für Fans des Genres.

„Spiderman . Homecoming“ © Sony Pictures

„BERLIN FALLING“, (NFP) ist ein spannender Thriller des deutschen Schauspielers Ken Duken. Der Film ist sein Regiedebüt. Es geht um eine mehrstündige Autofahrt durch Deutschland mit dem Ziel Berlin, indem Duken alias Frank den Anhalter Andreas (Games of Thrones-Schauspieler Tom Wlaschiha) mitnimmt. Doch Andreas ist ein Psychopath und die Fahrt wird zum Alptraum.
Für Fans von psychologischen Krimis.

Tom Wlaschiha und Ken Duken in „Berlin Falling“ © NFP

„BEGABT – DIE GLEICHUNG EINES LEBENS“ („Gifted“) ist eine rührende, aber auch spannende Geschichte über ein hochbegabtes Kind, über deren Entwicklung sich die Angehörigen streiten. Ihr Onkel Frank (Chris Evans), bei dem die elfjährige Mary aufwächst, möchte, dass das Kind so normal aufwächst wie möglich. Doch die Großeltern möchten die Begabungen der Kleinen fördern und sie auf eine Elite-Schule schicken. Welcher Weg ist der richtige?
Für die ganze Familie, hochbegabt oder nicht.

Chris Evans und McKenna Grace in „Begabt“ („Gifted“) © Fox Germany

 

Author: Gil Jung

Journalistin und Public Relation Managerin, schrieb viele Jahre für die Lifeystyle-Seite der Welt am Sonntag

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