Die neuen Filme im Kino 16.2.2017
Von Holger Jacobs
16.2.2017
„T2: TRAINSPOTTING“ – Drama – GB – 2017
Regie: Danny Boyle
Cast: Ewan McGregor, Hohnny Lee Miller, Ewen Bremmer, Robert Carlyle
Filmverleih: Sony Pictures
Viele von Euch werden sich noch an den ersten Teil aus dem Jahre 1996 erinnern. Er wurde zum Kultfilm stilisiert, da er eine bestimmte Stimmung zurzeit der 90er Jahre in England aufgriff. Die grandiosen 60er Jahre waren schon lange vorbei und danach hatte Premierministerin Margret Thachter das Land gründlich von jeder Aufbruchstimmung gesäubert. So blieb nur noch die Flucht in den Drogenkonsum.
20 Jahre später sieht es nicht viel besser aus. Und der Brexit wird auf den Niedergang Großbritanniens noch eins draufsetzen.
In diesem zweiten Teil geht es aber mehr um die Veränderungen, die sich für die vier Freunde ergeben haben. Einer landete im Knast, zwei haben es nie aus dem hässlichen Vorort von Edinburgh herausgeschafft. Nur Renton (Ewan McGregor) konnte erfolgreich die Clique verlassen und woanders ein bürgerliches Leben beginnen. Heroin nimmt keiner mehr, aber ein paar Drogen dürfen es auf Grund der Wiedersehensfreude dann doch sein…
Als Schauspieler hatte es danach auch nur Ewan McGregor international geschafft und schon mehrere Hollywood Filme gedreht. Darunter den Obi-Wan Kenobi in 2 „Stars Wars“ Filmen. Ebenfalls große Erfolge für „Die Insel“ 2005 und „Ghostwriter“ von Roman Polanski 2010.
„T2: Trainspotting“ läuft zurzeit auf der 67. Berlinale im Wettbewerb außer Konkurrenz.
6 Bilder: T2: Trainspotting © Sony Pictures
„ELLE“ – Drama – Frankreich, DE, Belgien – 2016
Regie: Paul Verhoeven
Cast: Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Anne Consigny, Charles Berling
Filmverleih: MFA
Wer Regisseur Paul Verhoeven kennt der weiß, dass seine Lieblingsthemen Sex und Gewalt sind. Besonders kommt dies in seinem Erotik-Schocker „Basic Instinct“ zum Ausdruck. Und auch in seinem neuesten Werk, „Elle“, ist es nicht anders.
Die taffe Geschäftsfrau Michèle (Isabelle Huppert) ist Besitzerin einer Videospiel Produktionsfirma, in deren Filmen es ihr gar nicht gewalttätig genug zugehen kann. Auch in ihrem Privatleben ist sie nicht zimperlich, schläft mit jedem, mit dem sie will, auch wenn es der Mann der besten Freundin ist, was sie der auch kalt ins Gesicht sagt.
Ausgerechnet sie wird eines Abends Opfer einer Vergewaltigung, als überraschend ein Mann durch ihr Fenster einbricht und sie missbraucht. Doch anders als andere Frauen verfällt sie nicht in die Opferrolle, sondern übergeht den Vorfall, als wenn es sich um einen kleinen Unfall im Haushalt gehandelt hätte. Auch zur Polizei will sie nicht gehen, selbst als ihre Freunde ihr dazu raten. Denn sie will selber den Täter ausfindig machen und sich rächen.
Zuerst wollte Paul Verhoeven den Film in den USA drehen, jedoch wollte keiner der amerikanischen Hollywoodstars die Hauptrolle übernehmen. Risikoreiche und provokante Filme sind zurzeit in Los Angeles nicht besonders angesagt, man dreht lieber den x-ten Marvel Science Fiction mit sicheren Kasseneinnahmen.
Also wendete sich Verhoeven an das Europäische Kino und fand in Isabelle Huppert eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation. Prompt erhielt sie bereits den Golden Globe für ihre Darstellung in „Elle“ und ist zusätzlich als beste Hauptdarstellerin zum Oscar nominiert.
Der Film ist nichts für sensible Seelen. Aber er ist gut und sehr spannend.
Paul Verhoeven ist zurzeit Jury-Präsident der 67. Berlinale, wo Morgen Abend die Goldenen Bären vergeben werden.
Als Favorit gilt kurz vor Schluss der finnische Beitrag von Aki Kaurismäki, „The other side of hope“ (Toivon Tuolla Puolen), gefolgt von „Mr. Long“ und „On Body and Soul“.
6 Bilder: Elle – Isabelle Huppert – MFA 2016 SBS Produktion
Author: Holger Jacobs
Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
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Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.
