Hamburg Kultur Tipps April 2017

Mariza - Elbphilharmonie © Carlos Ramos

Hamburg Kultur Tipps April 2017

 

Von Julia Engelbrecht-Schnür

4.4.2017

Theater

Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Mit seinem Regiedebut geht Bastian Reiber (31), der 2015 den Boy-Gobert-Preis erhielt, am Deutschen Schauspielhaus aufs Ganze. Passionspiele heißt das Stück, in dem Reiber passend zum Osterfest der Passion Chisti zu Leibe rückt, indem er auch die Hauptrolle übernimmt und Jesus von Nazareth spielt. Ob das wohl gut geht?Passionsspiele, Deutsches Schauspielhaus, 5. April (Premiere) um 20 Uhr, 16. April um 21. Uhr und 22. April um 22 Uhr.

Deutsches Schauspielhaus Hamburg © Kristijan Balun

Thalia Theater

Die turbulente und zugleich amüsante Inszenierung von Regisseur Leander Haussmann, die vor zwei Wochen Premiere am Thalia Theater feierte, steht im April an drei Abenden auf dem Programm. Jens Harzer in der Hauptrolle kämpft, ficht und fabuliert sich bis zur Erschöpfung durch das fast dreistündige Stück und heimst sich gekonnt die Publikumslacher ein, wenn er gekonnt zwischen den Verstext von Edmont Rostand (1868-1918) und Alltagsfloskeln hin- und herwechselt
Cyrano de Bergerac, Thalia Theater, 7. und 15. April um 20 Uhr, 16. April um 17 Uhr.

10 Bilder: „Cyrano de Bergerac“, Thalia Theater Hamburg @ Krafft Angerer

Musik

Elbphilharmonie

„Transatlantik“ heißt das Festival, mit dem die Elbphilharmonie ab dem 12. April der Musikgeschichte nachspürt, die der Atlantik trennt und vereint. Es sind die Klänge der Entdecker, Auswanderer und Abenteurer, die nach Amerika strebten und es sind auch die Melodien der Sklaven, die über die Jahrhunderte die Kontinente einander näher brachten. Zu den Festival-Musikern gehört der Kubaner Omar Sosa (Klavier), der gemeinsam mit Ernesto Simpson (Schlagzeug) und der NDR Bigband einen Klangteppich aus Hip Hop, Latin Jazz und europäischer Klassik ausbreiten wird. Zu hören ist auch die portugiesische Fado-Sängerin Mariza, die in Mozambik geboren wurde, in Lissabon aufwuchs und mit ihrer Stimme dem zwischen Anmut und Tragik so typischen Gesang einer Fadistin huldigt. Ein weiterer Festival-Höhepunkt ist der Auftritt von Bassekou Kouyaté aus Mali. Der in Afrika sehr geschätzte Musiker stammt aus einer alten Musikerfamilie, die mit ihrer Musik auch der Kunst des Geschichtenerzählens verbunden ist und hohes Ansehen genießt. Basseyou Kouyaté musizierte schon mit Paul McCartney und begeistert auf internationalen Festivals mit seinen Rhythmen aus afrikanischem Blues, Rock und Afro-Jazz.
Leider sind die meisten Konzerte des Festivals natürlich längst ausverkauft, aber einige Restkarten gibt es 90 Minuten vorher an der Abendkasse. Hingehen!
Festival Transatlantik, Elbphilharmonie, 12. Bis 17. April

5 Bilder: Ensemble Resonanz Elbphilharmonie, Foto: Tobias Schult

Fabrik

Drei weitere Konzerte mit Nostalgie-Charakter beleben das Musikgeschehen der Stadt. Mothers Finest, die Erfinder des Funk-Rock, spielen am 17. April in der Fabrik – und zwar in Originalbesetzung mit den Lead-Sängern Glenn Murdoch und Joyce Kennedy. Ihr Song „Baby Love“ darf nicht fehlen.

Fabrik: Mother Finest © Mothers Finest

Mehr! Theater am Großmarkt

Auch die Königin des Italo-Rock Gianna Jannini kommt an die Alster und röhrt ihre Kulthits „Bello e impossibile“ sowie „Latin Lover“ und „Un’ estate italiana“ von der Bühne des Mehrtheaters am 9. April.

Elbphilharmonie

Und schließlich kommt auch noch Jazzgröße Chick Corea nach Hamburg mit seinem neuen Projekt „Chick Corea Trilogy“ und wird mit seinen feinsinnigen Kompositionen am 24. April in der Elbphilharmonie die Jazzszene begeistern. Einige Restkarten gibt’s an der Abendkasse ab 18.30 Uhr.

3 Bilder: Elbphilharmonie: Chick Corea © Chick Corea

Kunst

Wir dürfen gespannt sein auf den zweiten Teil der Trilogie von „Honey, I rearranged the Collection“, der unter dem Titel „Help Me Hurt Me – Zwischen Fürsorge und Grausamkeit“ der Galerie der Gegenwart wieder mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen will. Dazu passen natürlich die Bilder der Fotokünstlerin Nan Goldin, schließlich geht es auch in ihren Arbeiten immer um Beziehungen, Verletzungen und Einsamkeit. Aber auch viele andere Zeitzeugen wie Bruce Nauman, Gerhard Richter und Sigmar Polke aus dem Fundes der Galerie der Gegenwart werden die Schau rund um das menschliche Miteinanders bereichern.
Honey, I rearranged the Collection, # 2 Hep Me Hurt Me, Galerie der Gegenwart, ab 7. April

Hamburger Kunsthalle – Galerie der Gegenwart: Nan Goldin © Nan Goldin

 

 

 

 

Author: Julia Engelbrecht-Schnür

Journalistin

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