Pelléas und Mélisande in der Volksbühne Berlin

PELLEAS UND MELISANDE – Schauspiel mit Musik nach Maurice Maeterlinck an der Volksbühne Berlin.

Die Premiere am 14. Januar 2014.

Wertung: 🙂 🙂 🙂 🙂   (vier von fünf möglichen)

Von Holger Jacobs (Text und Fotos)

3.2.2015. Der Regisseur David Marton ist bekannt dafür, dass er gerne Musik mit Schauspiel verbindet. Hier nahm er zwei Profi-Musiker, Jan Czaikowski (Piano) und Nurit Stark (Violine), um eine grandiose Mischung aus Ludwig van Beethoven und dem Stück von Maurice Maeterlinck aus dem Jahr 1892 zusammen zu führen.

Worum geht es?

Ende des 19. Jahrhundert schrieb der belgische Lyriker Maeterlinck (Literaturnobelpreis 1911) das Stück „Pelléas et Mélisande“ als bedeutendes Werk des Symbolismus. Es wurde mehrfach vertont, u.a. von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Jean Sibelius.

Handlung: Prinz Golaud (Jan Czaikowski) verläuft sich im Wald und stößt auf die geheimnisvolle Mélisande (Lilith Stangenberg). Er verliebt sich in sie, bringt sie auf sein Schloß und heiratet sie. König Arkel (Hendrik Arnst) ist zunächst von dieser Verbindung nicht sehr angetan, doch verfällt auch er ihrer Schönheit. Mèlisande trifft auf den Halbbruder von Golaud, Pelléas (Thorbjörn Björnson), und erkennt in ihm einen Seelenverwandten. Als die Beiden sich immer näher kommen wird Golaud eifersüchtig und lässt ihn von seinem Sohn aus einer früheren Beziehung, Yniold (Yannic Liam Gläser), beobachten. Auch die Mutter der beiden Brüder, Geneviève (Marie Goyette) kann dem Schicksal nichts entgegen setzen. Schließlich erschlägt Golaud Pelléas im Zorn und Mèlisande stirbt aus Trauer über den Geliebten.

Wer klassische Musik liebt und besonders Beethoven, der kommt hier auf seine Kosten. Gleich zu Beginn im Wald spielt Golaud sehr gekonnt die Sonate Nr. 23 (Appassionata) und kurz darauf stimmt Viridiana (Nurit Stark ) die Kadenz aus dem Violin-Konzert von Beethoven an – man fühlt sich in die Philharmonie von Berlin versetzt. Das ganze passt aber sehr gut zusammen. Auch die Personen stimmen: Allen voran die bildschöne Mèlisande (Lilith Stangenberg) überstrahlt das düstere Geschehen mit langen blondem Haar und weißem Kleid (Kostüme Tabea Braun). Golaud (Jan Czaikowski) als schüchterner und zurückhaltender Mann, der sich eigentlich mehr für seine Musik zu interessieren scheint, ist gut besetzt. Zusätzlich verwirrt der Regisseur David Marton mit Wiederholungen und die Mutter Geneviève unterbricht mit Radioansagen zu persönlichen Statements. So sitze ich am Schluss ganz verzaubert durch Musik, Sprache und Schauspiel und freue mich über einen wunderbaren Theaterabend.

Nächste Vorstellungen: 19. und 27. März 2015

 

27 Bilder

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Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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