René Magritte – Kunsthalle Schirn Frankfurt

Rene Magritte - La Magie Noir - 1934 © Schirn

René Magritte – Kunsthalle Schirn Frankfurt

 

Von Christiane von Zitzevitz

16.2.2017

Der belgische Künstler René Magritte (1898-1967) zählt zu den Schlüsselfiguren der Malerei des 20. Jahrhunderts. Organisiert vom Centre Pompidou in Paris in Kooperation mit der Schirn Kunsthalle Frankfurt wurde vergangene Woche die konzentrierte Einzelausstellung „Magritte. Der Verrat der Bilder“, eröffnet.

Mit seinem konzeptuellen Surrealismus ging René Magritte einen ganz eigenen Weg. Seine meisterhaften Bilderrätsel der 19209er- bis 1960er- Jahre vereinen die kühle Präzision seiner Malerei mit der Idee.

4 Bilder: Ausstellung René Magritte, Kunsthalle Schirn @ Norbert Miguletz/ Schirn

 

René Magritte wollte das Denken malen.

Er sagte von sich selbst, er sei kein Künstler, sondern ein denkender Mensch, der seine Gedanken durch die Malerei vermittle. Damit wollte er der gängigen Auffassung „Dumm wie ein Maler“, die Ende des 19.Jahrhunderts durchaus allgemein üblich war, entgegen wirken. Von Platon bis Hegel, so der Kurator der Ausstellung, Didier Ottinger, setzten Philosophen die figürliche Darstellung mit einer Verwirrung der Sinne gleich und erklärten die Poesie zum vollkommenen Mittler des Geistes. Allen Bemühungen Leonardo da Vincis zum Trotz, der seine Kunst als eine cosa mentale , als etwas Geistiges betrachtete, galt die Idee einer „geistigen Malerei“ lange Zeit als vollkommen abwegig.

Magritte hat sich mit dieser „Dummheit“ des Malers nie abgefunden. Erst gegen die Dichter, dann auch gegen die Philosophen trat er unermüdlich für Anerkennung der geistigen Würde seiner Kunst ein.

Magritte entwickelte eine Malerei, die eine Beziehung der Gleichwertigkeit zwischen Sehen und Denken, zwischen Bild und Wort als Ausdruck des Denkens und des Wissens postulierte.

8 Bilder: „La lampe philosophique“, 1936, René Magritte © Schirn

 

Die Ausstellung beleuchtet in fünf Kapiteln Magrittes Auseinandersetzung mit der Philosophie. Seine Wort-Bilder reflektieren seine grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Bild und Sprache, weitere zentrale Bildformeln befassen sich mit den Legenden und Mythen der Erfindung und der Definition der Malerei.

„Mit seiner unverwechselbaren Bildsprache ist René Magritte einer der populärsten wie auch einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Große Werkschauen des belgischen Surrealisten sind seltene Ereignisse,“ so Dr. Philipp Demandt, Direktor der Schirn“, umso mehr freue ich mich, dass die Schirn Kunsthalle Frankfurt mit dieser Ausstellung die erste große Einzelausstellung seit 20 Jahren in Deutschland präsentieren wird.“

René Magritte – Der Verrat der Bilder
Bis 5. Juni 2017

Schirn Kunsthalle Frankfurt
Römerberg,
60311 Frankfurt am Main

Di – So 10 – 19 Uhr, Mi + Do bis 22 Uhr

5 Bilder: René Magritte, Foto: Christiane von Zitzevitz © Schirn

 

Author: Christiane von Zitzewitz

Journalistin und Buchhändlerin

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