Die neuen Filme im Kino: „F1-Der Film“ mit Brad Pitt

"F1" - Der Film - Brad Pitt © Warner Bros

Die neuen Filme im Kino: „F1-Der Film“ mit Brad Pitt

 

Von Holger Jacobs

10.07.2025

Wertung: 🙂 🙂 🙂 🙂 (vier von fünf)

Ein Adrenalin-Kick im Kinosessel

Diesen Sommer werden wir Kinozuschauer mehrere Blockbuster, bzw. Sequels von Filmen erleben, deren frühere Versionen sehr erfolgreich waren und deshalb jetzt mit neuen technischen Mitteln wiederholt werden.

Heute z.B. läuft der neue „Superman“ an (Bericht kommt später), dessen Vorlage die Comics-Serie mit gleichem  Namen ist, die seit 1935 in den USA als Heft erscheint.
Die erste „Superman“ Verfilmung stammt von 1978 mit Christopher Reeve.
Danach kamen weitere und jetzt die neuste Verfilmung mit dem noch unbekannten Schauspieler Davis Corenswet.
Später im Jahr wird es noch einen neuen „The Fantastic Four“ und einen neuen „Avatar“ geben.
Bereits vor zwei Wochen liefen der neue „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ an.

Und jetzt „F1 – Der Film“, dessen Vorlage „Le Mans“ mit STEVE MCQUEEN aus dem Jahre 1970 sein könnte.
Schon „Le Mans“ hatte spektakuläre die Rennaufnahmen  (alles noch analog, mit einem STEVE MCQUEEN, der die Rennen selber am Steuer seines Autos fuhr), die bei „F1 – Der Film“ dank digitaler Möglichkeiten noch eindrucksvoller ausfallen.
Steve McQueen war 1970 zur Zeit des Films „Le Mans“ 40 Jahre alt.

„Le Mans“, Steve McQueen, 1971 © Solar Productions

„F1“

In diesem neuen Rennsport-Film „F 1“ ist der Hauptdarsteller BRAD PITT bereits 61 Jahre alt.
Zu alt?
Für die Realität im Motorsport eindeutig, auch wenn er im Film „erst“ Anfang 50 sein soll.

BRAD PITT, „F1-Der Film“ © Warner Bros.

Trotzdem gelingt es BRAD PITT, auch dank eines gelungenen Drehbuchs, als Rennfahrer Sonny Hayes zu überzeugen.

Die Handlung ist schnell erzählt:
Der ehemalige Formel 1 Rennfahrer Sonny Hayes (BRAD PITT) ist nach einem schweren Unfall vor 30 Jahren jetzt nur noch in anderen Rennsport – Kategorien tätig, wie zuletzt im 24 Stunden von Daytona, welches er sogar gewinnt.
Dort kontaktiert ihn sein alter Freund Ruben Cervantes (JAVIER BARDEM), der heute seinen eigenen Formel 1 Rennstall leitet. Dieses ist jedoch restlos verschuldet und vor allem erfolglos.
Ihre zwei Wagen fahren immer nur am Ende des Feldes hinterher.
Und ihr neuer Fahrer Joshua Pearce (DAMSON IDRIS) ist zwar talentiert, aber ohne Erfahrung.
Deshalb bittet ihn Ruben in die Formel 1 zurückzukommen. Um seinen Team zu helfen.
Nach einigem Zögern willigt Sonny ein.
In England angekommen, wird er von Rubens Team nicht gerade freundlich aufgenommen, da sie ihn als alten Opa betrachten.
Und auch mit seinem Teamkollegen kommt es gleich zum Streit.

DAMSON IDRIS, BRAD PITT, „F1-Der Film“ © Warner Bros.

Doch Sonnys Rundenzeiten sind gut und können mit denen von Joshua mithalten.
So steigt Sonny mitten in der Saison beim Team AXPGP (sprich „Aypex“) ein und schafft es, durch geschickte Fahrmanöver, halb legal, halb illegal, beide Wagen in die Top Ten zu bringen.
Auch schwere Unfälle können die Erfolgsspur nicht aufhalten.
Beim letzten Rennen der Saison in Abu Dhabi kommt es zum Showdown und Sonny gewinnt sein erstes (und wohl auch sein letztes Rennen) in der Formel 1.

„F1-Der Film“ © Warner Bros.

Kritik

Wie bei allen solchen Action-Filmen ist die entscheidende Frage:
Wie wahrscheinlich ist das, was wir auf der Leinwand sehen?
Durch die digitalen Möglichkeiten sind wir mittlerweile daran gewöhnt, physikalisch völlig unmögliche Dinge zu akzeptieren, ohne den Film als kompletten Blödsinn abzutun.
Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, ob das Drehbuch gut ist.
Wenn die Handlung überzeugt, kann man auch über physikalische Unmöglichkeiten hinwegsehen.

Das Drehbuch und die Handlung von „F 1 – Der Film“ sind gut genug, um dem Zuschauer einen durchaus gelungen und überzeugenden Film zu präsentieren.

Wieder einmal ist es das schauspielerische Können von BRAD PITT, das den Film trägt.
Auch wenn er für diese Rolle natürlich viel zu alt ist und sich seine Falten vor allem im eng sitzenden Helm allzu deutlich zeigen, ist das Augenmerk des Zuschauers in erster Linie auf das Geschehen konzentriert.
Die Aufnahmen von den Rennen selbst sind absolut beeindruckend, wenn nicht sogar atemberaubend.
Kameramann CLAUDIO MIRANDA kann sich schon einmal auf eine Oscar-Nominierung vorbereiten.

Auch der Regisseur JOSEPH KOSINSKI ist Action-erprobt:
Er drehte den spektakulären „Top Gun: Maverick“ mit TOM CRUISE von 2022, die Fortsetzung des ersten „Top Gun“ aus dem Jahr 1986.

LEWIS HAMILTON -CC- Wikimedia Commons

Durch die Mithilfe des Formel 1 Champions LEWIS HAMILTON, der auch als Co-Produzent fungierte, war es möglich in der Saison 2023/24 bei verschiedenen echten Rennen zu drehen, um somit mehr Authentizität zu bekommen.

Die Rennszenen selber aber wurden mit von Mercedes-Benz umgebauten Formel 2 Wagen auf einer leeren Rennstrecke aufgenommen.
Da diese Rennwagen sich wegen der Reglements optisch nur wenig voneinander unterscheiden, konnte man ein ganzes Fahrerfeld mit scheinbar unterschiedlichen Teams aufstellen und somit echte Rennszenen drehen.
Mit Kameraeinstellungen aus vielen verschiedenen Winkeln bei über 300 km/h.

„F1-Der Film“ © Warner Bros.

Neben BRAD PITT sind die anderen Schauspieler akzeptabel, aber auch nicht mehr.
JAVIER BARDEM als der Teamchef des Rennstalls sticht dabei noch etwas heraus.
Für weitere bekannte Nebendarsteller war neben der vermutlich hohen Gage (mindestens 10 Millionen) für BRAD PITT wohl kein Geld mehr vorhanden.
Trotzdem soll die Produktion mindestens 300 Millionen Dollar verschlungen haben.

Fazit: Für Action-Fans, Adrenalin-Junkies und Freunde des Rennsports ein „Muss“.

Bilderserie mit 6 Fotos aus dem Film „F1“:

„F1-Der Film“ © Warner Bros.

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and videographer.

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