Les Contes d‘ Hoffmann in der Staatsoper Unter den Linden

Les Contes d' Hoffmann - Staatsoper Berlin - ph: Bernd Uhlig

Les Contes d‘ Hoffmann in der Staatsoper Unter den Linden

 

Von Holger Jacobs

18.11.2025

for english text click here

Wertung: 🙂 🙂 🙂 (drei von fünf)

Ein überdimensionaler, erigierter Penis war nicht die einzige Peinlichkeit der Neuinszenierung an der Staatsoper Berlin

In den 70er Jahren geisterte einmal der Begriff „Regietheater“ durch die deutsche Bühnenlandschaft, erfunden von Regisseuren wie PETER ZADEK und PETER STEIN.
Es bedeutete, dass ein Stück durch die Inszenierung so stark beeinflusst wird, dass am Ende mehr die Handschrift des Regisseur zu erkennen ist, als der Inhalt des Werkes selbst.

Bei der Oper ist diese Herangehensweise ungleich schwerer, denn die Partitur gibt die Handlung vor, so dass Manipulationen durch die Inszenierung nur bedingt möglich sind.

Bei der Oper „Les Contes d‘ Hoffmann“ (Hoffmanns Erzählungen) gibt es allerdings mehrere Versionen, weil sein Autor JACQUES OFFENBACH ein halbes Jahr vor der Uraufführung am 10. Februar 1881 verstarb.
Bis dahin hatte OFFENBACH die Musik der vier ersten Akte skizziert, der 5. Akt blieb ungeschrieben.
Um die Uraufführung in der Opera Comique in Paris am 10. Februar 1881 dennoch zu ermöglichen, wurde der Komponist ERNEST GUIRAD engagiert die Partitur mit Gesangsstimmen und der Orchesterbegleitung zu vervollständigen.
Diese Version wurde dann im CHOUDENS Verlag in Paris veröffentlicht.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Als man aber schon bei der Uraufführung große Veränderungen vornahm (der gesamte dritte Akt der „Giulietta“ wurde plötzlich gestrichen) und auch bei den weiteren Aufführungen immer neue Versionen auftauchten, veröffentlichte der CHOUDENS Verlag ebenfalls mehrere Fassungen.
Das führte dazu, dass bis heute keine Inszenierung der anderen gleicht und die Regisseure quasi ihre eigenen Versionen, bzw. Interpretationen auf die Bühne bringen können.
So tat es auch die Regisseurin LYDIA STEIER mit ihrer Neuinszenierung von „Les Contes d’ Hoffmann“ an der Staatsoper Unter den Linden.

Handlung

Erster Akt

Das Libretto des Werkes bezieht sich auf verschiedene Erzählungen des deutschen Schriftsteller  E.T.A. HOFFMANN (1776 – 1822).
JACQUES OFFENBACH lässt ihn in der Kneipe „Lutter & Wegner“ (gibt es bis heute am Gendarmenmarkt in Berlin, nur 500 Meter von der Staatsoper entfernt) zusammen mit Studenten auftreten und seinen Liebeskummer betrinken. Es geht um die Sängerin Stella, in die Hoffmann (PENE PATI) unsterblich verliebt ist, die ihn aber an der langen Leine hält.
Hoffmanns Muse Nikolausse (EMA NIKOLOVSKA) versucht ihn zu trösten.
Sein Rivale ist der Stadtrat Lindorf (ROBERTO TAGLIAVINI), der sich den Schlüssel zu Stellas Garderobe besorgt hat. Währenddessen fordern die Studenten Hoffmann auf ihnen das Lied von „Kleinzack“ zu singen.
Dieses traurige Lied erinnert ihn an all seine unglücklichen Liebschaften, von denen Hoffmann schließlich beginnt zu erzählen…

Zweiter Akt/ Erste Erzählung

Der Physiker Spalanzani (FLORIAN HOFFMANN) hat eine lebensechte Puppe namens Olympia (SERENA SAENZ) gebaut, die er jetzt mehreren Personen vorführen möchte. Auch Hoffmann will unbedingt dabei sein.
Kaum dort angekommen, bekommt Hoffmann von dem Augenarzt Coppelius (ebenfalls ROBERTO TAGLIAVINI) eine Brille verkauft, die alles, was er durch sie sieht, idealisiert.
So geschieht es, dass er Olympia für einen echten Menschen hält und sich unsterblich in die Puppe verliebt.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Vor allem als diese, initiiert durch ihren Erbauer Spalanzani, anfängt wie eine Lerche zu trällern und zu singen.
Als Hoffmann mit der Puppe einen Walzer tanzt zerbricht diese fast.
Schließlich erkennt er sein Missgeschick und flieht mit Nikolausse vor dem wütenden Coppelius, der die Puppe zerstören will.

Dritter Akt/ Zweite Erzählung

Bei der dritten Erzählung verliebt sich Hoffmann in Antonia (JULIA KLEITER), die Tochter des Rates Crespel (STEFAN CERNY).
Dieses Mal wird die Liebe erwidert, aber Antonia hat ein Problem:
Ihre Mutter starb an einer seltenen Krankheit, die durch das Singen ausgelöst wurde. Auch Antonia hat eine große Gesangs-Begabung und möchte deshalb Sängerin werden.
Aber ihr Vater hat große Angst, dass Antonia dasselbe Schicksal erleiden könnte, wie ihre Mutter.
Nur aus Liebe zu Hoffmann verspricht Antonia auf das Singen verzichten, um für immer zusammen zu sein.
Doch der zwielichtige Dr. Mirakel (wieder ROBERTO TAGLIAVINI) kann sie durch eine List dazu bringen, ihr Versprechen zu brechen.
Sie beginnt ein Lied auf ihre verstorbene Mutter zu singen und stirbt dabei ebenfalls.

Vierter Akt/ Dritte Erzählung

Hoffmann begegnet der Prostituierten Giulietta (SONJA HERRANEN).
Wieder verliebt sich Hoffmann unsterblich in eine Frau, die seine Liebe aber nicht erwidert. Bei einem Trinkgelage singt Hoffman die wunderschöne Barcarole, einen Walzer, den JACQUES OFFENBACH aus seiner Oper „Die Rheinnixen“ entnommen hatte. Wie auch andere Komponisten verwendet OFFENBACH hier eine einmal kreierte Melodie, von der er weiß, dass sie ihm außergewöhnlich gut gelingen ist. Denn gute Melodien fallen auch einem Genie nicht alle Tage ein…
Im Umfeld der Kurtisane Giulietta gibt es neben Hoffmann auch andere Männer, die sie begehren. So z.B. ein gewisser Schlemihl (JAKA MIHELAC), mit dem sich Hoffmann duelliert. Und der zwielichtige Doktor Dapertutto (wieder ROBERTO TAGLIAVINI), der einen magischen Diamanten besitzt, mit dem er Frauen beeinflussen kann. Als Hoffmann im Duell Schlemihl ersticht, kann Nikolausse (EMA NIKOLOVSKA) ihn nur durch Flucht vor der anrückenden Polizei retten.

Fünfter Akt

Zurück an den Anfang.
Hoffmann und die Studenten sitzen immer noch in der Kneipe von Lutter & Wegner. In der Ursprungsfassung betrinkt sich Hoffmann, um seine unglücklichen Liebesgeschichten zu vergessen.
Als Stella mit Lindorf vorbeikommt, will er auf Grund seiner schlechten Erfahrungen mit Frauen nichts mehr von ihr wissen. Schließlich stimmt er zusammen mit den Studenten noch einmal das Lied von „Kleinzack“ an.

Lydia Steier

Regisseurin LYDIA STEIER, geboren 1978 in Connecticut/ USA, stammt aus einer jüdisch-österreichischen Familie, die Wien in den 30er Jahren wegen der Nazi-Herrschaft verlassen musste und in die USA auswanderte.
LYDIA STEIER studierte am Musikkonservatorium in Ohio und ging 2002 nach Deutschland, wo sie ein Praktikum an der Komischen Oper in Berlin absolvierte.
Ab 2009 führte sie Regie in diversen Opernhäusern, so in Weimar und in Oldenburg. 2015 durfte sie die Regie von Händels „Julius Cesar“ an der Komischen Oper in Berlin übernehmen.
2016 wurde die Opernwelt auf LYDIA STEIER aufmerksam, als sie für ihre Neuproduktion von Stockhausens „Donnerstag aus Licht“ den Preis als Beste Aufführung des Jahres von der Zeitschrift Opernwelt überreicht bekam.
Danach folgten Regiearbeiten in Köln, Basel und bei den Salzburger Festspielen (Mozarts „Zauberflöte“ 2018).
Ab 2027 wird sie die neue Leiterin der Ruhrtriennale.

Lydia Steier, Salzburger Festspiele, ph: Sandra Then

Kritik

Wie schon oben erwähnt, ist es durch die verschiedenen Versionen der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ möglich, massiv in die Handlung der Oper einzugreifen.
Und das tat Regisseurin LYDIA STEIER.
Die wichtigste Änderung:
Sie verschob die Aussage des Stücks über die Hoffnungslosigkeit eines Künstlers in seiner Arbeit und seinem Unglück in der Liebe in eine Art Kampf zwischen Gut und Böse, angelehnt an Goethes „Faust“.
Mit dem Unterschied, dass Hoffmann hier nicht wie Faust um Mephistos Hilfe ersucht, aber trotzdem vom Teufel auf Schritt und Tritt verfolgt wird, um ihm jede glückliche Liebe zunichte zu machen.

Le Diable à l‘ église de Rennes-le-Chateau -CC-Wikimedia

Ist diese Veränderung gelungen?
Nun, diplomatisch gesagt, ist es interessant.
Die Veränderungen beginnen mit der ersten Szene, bei der, anders als im Libretto, Hoffmann stirbt und seine Geschichten nun posthum erzählt werden.
Und die Szene spielt auch nicht in der Kneipe Lutter & Wegner in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts, sondern vor einer Bar in Manhattan im Jahre 1940.
Die Rolle der Stella wurde komplett gestrichen und taucht nur noch als Name der Bar auf.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Das Bühnenbild (Bühne: MOMME HINRICHS) zeigt etwas verschwommen die Brooklyn-Bridge im Nebel und New Yorker Hausfassaden.
Zwischen jedem Akt taucht kurz auf einer nach unten versenkbaren Bühne ein eine Szene mit der Überschrift „PRGATORY (Fegefeuer)“ auf, ein weiterer Hinweis auf die Faust – Mephisto Geschichte von GOETHE.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Die drei darauf folgenden Erzählungen spielen auch nicht in München oder Venedig, wie im Originaltext, sondern in New York in Abständen von 20 Jahren.
Der erste Akt spielt 1940, der zweite 1960 und der dritte 1980.

Die oben erwähnten Peinlichkeiten beziehen sich auf den ca. 40 cm langen erigierten Penis des Teufels (als Lindorf, als Coppelius, als Dr. Mirakel, und als Dapertutto), der gleich in der ersten Szene aus seiner Hose rausguckt und den er später in den anderen Rollen (als Coppelius, Dr. Miralel, et.c.) immer wieder versucht in seine Hose zurückzuschieben.
Was LYDIA STEIER damit sagen will ist mir nicht verständlich, wirkt es doch eher wie ein „déjà vue“ aus früheren provokativen Theaterinszenierungen, bei denen es aber genauso deplaziert erschien (siehe „Peer Gynt“ in der Volksbühne), wie hier.
Eine weitere Peinlichkeit war für mich das Begrabschen der Brust von Olympia durch einen ca. zehnjährigen Jungen, der wohl Hoffmann in jungen Jahren darstellen sollte.
Sollte das ein Zeichen dafür sein, dass Männer selbst im vorpubertären Alter „nur das Eine“ im Kopf haben?
Hätte das ein männlicher Regisseur inszeniert, hätte man ihn zerrissen.

Von den einzelnen fünf Akten wäre sicher der zweite mit der mechanischen Puppe Olympia (SERENA SAENZ) wegen seiner Opulenz an Bühne und Kostümen hervorzuheben.
Links und rechts erscheinen große Galerien voller Waren, die an die Grand Magasins von Paris erinnern, wie z.B. die Galeries Lafayatte.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

In der Mitte des Kaufhauses, geschmückt mit Weihnachtsdekoration, befindet sich ein großer Berg mit Spielzeugpuppen.
Diese Puppen sehen aber nicht wie Barbies aus, was man vielleicht hätte erwarten können, sondern ähneln mehr einer Puppe aus dem Schwarzwald (Kostüme: URSULA KUDRNA).
Eine der Puppen ist so groß wie ein Mensch und das ist, unschwer zu erraten, Olympia.

Die anderen Akte, besonders der dritte (mit Antonia) und der vierte (mit Giulietta) sind dagegen eher ärmlich ausgestattet, worunter auch die Regie leidet.
Besonders negativ zu erwähnen wäre der dritte Akt mit der zum „Nicht-Singen“ verdammten Antonia, die in einer Art verglastem Büro gefangen ist.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Musik und Gesang

Die Musik ist bei Offenbach immer herrlich und so schwungvoll, dass der Zuschauer sich mitunter animiert sieht mitzuschwingen, wenn es denn die enge Bestuhlung eines Opernhauses erlauben würde.
Die Lieder „Kleinzack“ und die „Bacerole“ sind echte Gassenhauer.

Das Orchester tat seine Arbeit pflichtgemäß, ohne weiter aufzufallen.
Das Highlight des Abends waren die Stimmen mehrerer Sängerinnen und Sänger.
Besonders möchte ich hier ROBERTO TAGLIAVINI als der „Teufel“ und PENE PATI als Hoffmann erwähnen.
An PATI gefiel mir sein weicher Tenor, der dem Charakter sehr viel Sympathie verlieh.
Und der Bariton von TAGLIAVINI ist herausragend; seine Stimme erfüllte den ganzen Saal.
Auch SERENA SAENZ als trällernde Olympia gefiel mir sehr gut, ist es wegen des Koloratursopran doch eine schwierige Partitur (Arie „Les oiseaux dans la charmille“).
Und JULIA LEITER als Antonia bleibt positiv in Erinnerung.

Eine besondere Erwähnung verdient SONJA HERRANEN als Giulietta wegen ihrer außergewöhnlichen Kostümierung und Hairstyle.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Denn SONJA HERRANEN als Giulietta sieht hier der JESSICA RABBIT aus dem Film „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ (Who Framed Roger Rabbit) von 1988 zum Verwechseln ähnlich, einschließlich der ausladenden Oberweite.
Gesanglich konnte SONJA HEERANRN mit ihrem auffälligen Outfit durchaus mithalten.

Jessica Rabbit from „Who framed Roger Rabbit“, 1988 -CC-Wikimedia

Am Schluss fährt Hoffmann mit einem Fahrstuhl nach oben
– als Zeichen von Läuterung?

Fazit: Eine Neuinszenierung, die interessante Ansätze zeigt, aber in ihrer Gesamtheit mich nicht überzeugen konnte. Musikalisch top.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ von Jacques Offenbach
Premiere war am 16.11.2025
Musikalische Leitung: Bertrand de Billy, Inszenierung: Lydia Steier.
Bühne: Momme Hinrichs, Kostüme: Ursula Kudrna
Mit: Pene Pati (Hoffmann), Roberto Tagliavini („Teufel“, Lindorf, Coppelius, Dr. Miracle, Dapertutto), Ema Nikolovska („Engel“, Muse, Nikolausse), Serena Saenz (Olympia), Julia Kleiter (Antonia), Sonja Herranen (Giulietta).

Applaus mit allen Sängerinnen und Sängern:

Applaus „Les Contes d‘ Hoffmann“, Staatsoper Berlin, ph: Holger Jacobs

 

English Text

 

 

The Tales of Hoffmann at the Berlin State Opera

 

By Holger Jacobs

November 18, 2025

Rating: 🙂 🙂 🙂 (three of five)

An oversized, erect penis wasn’t the only embarrassing element of the new production at the Berlin State Opera.

In the 1970s, the term „director’s theater“ haunted the German theater scene, coined by directors like PETER ZADEK and PETER STEIN.
It meant that a piece is so heavily influenced by the staging that, in the end, the director’s signature is more recognizable than the content of the work itself.
This approach is considerably more difficult with opera, because the partitur dictates the plot, so manipulation through staging is only possible to a limited extent.

However, there are several versions of the opera „The Tales of Hoffmann“ because its author, Jacques Offenbach, died six months before its premiere on February 10, 1881.
Up to that point, Offenbach had sketched the music for the first four acts; the fifth act remained unwritten.
To nevertheless make the premiere at the Opéra Comique in Paris possible on February 10, 1881, the composer Ernest Guirad was commissioned to complete the score with vocal parts and orchestral accompaniment.
This version was then published by the Choudens publishing house in Paris.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

However, when significant changes were made at the premiere (the entire third act of „Giulietta“ was suddenly omitted) and new versions kept appearing at subsequent performances, the Choudens publishing house also released several versions.
This has led to a situation where, to this day, no two productions are alike, and directors can essentially present their own versions or interpretations on stage.
This is precisely what director Lydia Steier did with her new production of „Les Contes d’Hoffmann“ at the Staatsoper Unter den Linden.

Story

Act One

The libretto of the work is based on various stories by the German writer E.T.A. Hoffmann (1776–1822).
Jacques Offenbach shows Hoffmann with students in the tavern „Lutter & Wegner“ (which still exists today at Gendarmenmarkt in Berlin, just 500 meters from the State Opera) and drown his sorrows in alcohol.
The story revolves around the singer Stella, with whom Hoffmann (PENE PATI) is hopelessly in love, but who keeps him at arm’s length.
Hoffmann’s muse Nikolausse (EMA NIKOLOVSKA) tries to comfort him.
His rival is the city councilor Lindorf (Roberto Tagliavin), who has obtained the key to Stella’s dressing room. Meanwhile, the students urge Hoffmann to sing them the song „Kleinzack.“
This mournful song reminds him of all his unhappy love affairs, which Hoffmann eventually begins to recount…

Act Two/First Story

The physicist Spalanzani (FLORIAN HOFFMANN) has built a lifelike doll named Olympia (SERENA SAENZ), which he now wants to show to several people.
Hoffmann is determined to be there.
No sooner has he arrived than Hoffmann is sold a pair of glasses by the ophthalmologist Coppelius (also played by ROBERTO TAGLIAVINI), which idealize everything he sees through them.
Thus, he mistakes Olympia for a real person and falls hopelessly in love with the doll.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Especially when, at the instigation of her creator Spalanzani, she begins to trill and sing like a lark.
When Hoffmann dances a waltz with the doll, she almost breaks.
Finally, he realizes his misfortune and flees with Nikolausse from the furious Coppelius, who wants to destroy the doll.

Act Three/Second Tale

In the third tale, Hoffmann falls in love with Antonia (JULIA KLEITER), the daughter of Councilor Crespel (STEFAN CERNY).
This time, his love is reciprocated, but Antonia faces a problem:
Her mother died of a rare illness brought on by singing. Antonia also possesses a great vocal talent and dreams of becoming a singer. However, her father is terrified that Antonia might suffer the same fate as her mother.
Only out of love for Hoffmann does Antonia promise to give up singing so they can be together forever.
But the shady Dr. Mirakel (again played by ROBERTO TAGLIAVIN) tricks her into breaking her promise.
She begins to sing a song in honor of her deceased mother and dies as well.

Act Four / Third Tale

Hoffmann meets the prostitute Giulietta (Sonja Herranen).
Once again, Hoffmann falls hopelessly in love with a woman who does not reciprocate his feelings.
At a drinking party, Hoffmann sings the beautiful Barcarolle, a waltz that Jacques Offenbach took from his opera „Die Rheinnixen“ (The Rhine Maidens). Like other composers, Offenbach uses a melody he has already created, one he knows to be exceptionally good.
After all, even a genius doesn’t come up with good melodies every day…
Besides Hoffmann, other men besides the courtesan Giulietta desire her.
For example, a certain Schlemihl (JAKA MIHELAC), with whom Hoffmann duels.
And the shady Doctor Dapertutto (again ROBERTO TAGLIAVINI), who possesses a magical diamond with which he can influence women.
When Hoffmann stabs Schlemihl in a duel, Nikolausse (EMA NIKOLOVSKA) can only save him by fleeing from the approaching police.

Act Five

Back to the beginning.
Hoffmann and the students are still sitting in Lutter & Wegner’s tavern.
In the original version, Hoffmann gets drunk to forget his unhappy love affairs.
When Stella arrives with Lindorf, Hoffmann wants nothing more to do with her because of his bad experiences with women.
Finally, he and the students sing the song of „Kleinzack“ once more.

Lydia Steier

Director Lydia Steier, born in 1978 in Connecticut, USA, comes from a Jewish-Austrian family who had to leave Vienna in the 1930s because of Nazi rule and emigrated to the USA.
Lydia Steier studied at the Ohio Conservatory of Music and moved to Germany in 2002, where she completed an internship at the Komische Oper Berlin.
From 2009 onwards, she directed productions at various opera houses, including those in Weimar and Oldenburg. In 2015, she directed Handel’s „Julius Caesar“ at the Komische Oper Berlin.
In 2016, the opera world took notice of Lydia Steier when her new production of Stockhausen’s „Donnerstag aus Licht“ won her the award for Best Production of the Year from the magazine Opernwelt.
She subsequently directed productions in Cologne, Basel, and at the Salzburg Festival (Mozart’s „The Magic Flute“ in 2018).
From 2027, she will be the new director of the Ruhrtriennale.

Lydia Steier, Salzburger Festspiele, ph: Sandra Then

Review

As mentioned above, the various versions of the opera „The Tales of Hoffmann“ allow for significant intervention in the opera’s plot.
And that’s precisely what director Lydia Steier did.
The most significant change:
She shifted the piece’s message about an artist’s hopelessness in his work and his unhappiness in love into a kind of battle between good and evil, reminiscent of Goethe’s „Faust.“

Le Diable à l‘ église de Rennes-le-Chateau -CC-Wikimedia

The difference is that Hoffmann, unlike Faust, doesn’t seek Mephistopheles‘ help, but is nevertheless relentlessly pursued by the devil, who seeks to destroy any happy love he may experience.

Was this change successful?
Well, to put it diplomatically, it’s interesting.
The changes begin with the first scene, in which, unlike in the libretto, Hoffmann dies and his stories are now told posthumously.
And the scene doesn’t take place in the Lutter & Wegner pub in Berlin at the end of the 19th century, but rather in front of a bar in Manhattan in 1940.
The role of Stella has been completely cut and only appears as the name of the bar.
The set design (by Momme Hinrichs) depicts the Brooklyn Bridge in the fog and New York’s red-stone buildings, somewhat blurred.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Between each act, a scene titled „Purgatory“ briefly appears on a lowering stage, a further reference to Goethe’s Faust and Mephistopheles story.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

The three subsequent narratives also don’t take place in Munich or Venice, as in the original text, but in New York at 20-year intervals.
The first act is set in 1940, the second in 1960, and the third in 1980.

The aforementioned embarrassing moments refer to the Devil’s (as Lindorf, as Coppelius, as Dr. Mirakel, and as Dapertutto) approximately 40 cm long erect penis, which protrudes from his trousers in the very first scene and which he later, in his other roles (as Coppelius, Dr. Miralel, etc.), repeatedly tries to push back into his trousers.
What Lydia Steier intends to convey with this is beyond me; it seems more like a déjà vu from earlier provocative theatrical productions, where it appeared just as out of place (see „Peer Gynt“ at the Volksbühne).
Another embarrassing moment for me was the groping of Olympia’s breast by a boy of about ten, who was presumably meant to represent Hoffmann in his younger years.
Was this supposed to be a sign that even pre-pubescent men have „only one thing“ on their minds?

Of the five acts, the second, featuring the mechanical doll Olympia (SERENA SAENZ), certainly stands out for its opulent stage design and costumes.
Large galleries filled with goods appear on either side, reminiscent of Parisian department stores like Galeries Lafayette.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

In the center of the department store, decorated with Christmas ornaments, is a large pile of toy dolls. These dolls, however, don’t look like Barbies, as one might have expected, but rather resemble dolls from the Black Forest (costumes: URSULA KUDRNA).
One of the dolls is as tall as a person, and that, it’s not hard to guess, is Olympia.
The other acts, especially the third (with Antonia) and the fourth (with Giulietta), are rather sparsely staged, a fact that also detracts from the direction.
The third act, with Antonia condemned to „not sing“ and trapped in a kind of glass-enclosed office, is particularly egregious.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Music and Singing

Offenbach’s music is always wonderful and so lively that the audience is sometimes tempted to sway along, if only the cramped seating in an opera house would allow it.
The songs „Kleinzack“ and „Bacerole“ are real crowd-pleasers.
The orchestra did its job dutifully, without drawing any further attention.
The highlight of the evening was the voices of several singers.
I would particularly like to mention Roberto Tagliavini as the Devil and Pene Pati as Hoffmann.
I liked Pati’s soft tenor, which lent the character a great deal of sympathy.
And Tagliavini’s baritone is outstanding; his voice filled the entire hall.
I also really enjoyed Serena Saenz as the warbling Olympia, especially considering the challenging score for her coloratura soprano (aria „Les oiseaux dans la charmille“).
And Julia Leiter as Antonia is a memorable performance.

Sonja Herranen as Giulietta deserves special mention for her extraordinary costume and hairstyle.

„Les Contes d‘ Hoffmann“ – Staatsoper Berlin, ph: Bernd Uhlig

Her Giulietta bears a striking resemblance to Jessica Rabbit from the 1988 film „Who Framed Roger Rabbit,“ including her ample bosom.

Jessica Rabbit from „Who framed Roger Rabbit“, 1988 -CC-Wikimedia

Vocally, Sonja Herranen held her own against her eye-catching outfit.
At the end, Hoffmann takes an elevator upstairs—a symbol of purification?

Conclusion: A new production that shows interesting ideas, but ultimately didn’t convince me. Musically superb.

„Les Contes d’Hoffmann“ by Jacques Offenbach
Premiere was on November 16, 2025
Musical direction: Bertrand de Billy, Stage direction: Lydia Steier.
Set design: Momme Hinrichs, Costume design: Ursula Kudrna
With: Pene Pati (Hoffmann), Roberto Tagliavini („Devil“, Lindorf, Coppelius, Dr. Miracle, Dapertutto), Ema Nikolovska („Angel“, Muse, Nikolausse), Serena Saenz (Olympia), Julia Kleiter (Antonia), Sonja Herranen (Giulietta).

Applause for all the singers:

Applaus „Les Contes d‘ Hoffmann“, Staatsoper Berlin, ph: Holger Jacobs

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and videographer.

Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.