GRACE Restaurant & Bar im Hotel Zoo

GRACE Restaurant & Bar im Hotel Zoo

 

by Josefine Kammerer
06.11.2019

english text below

Rundum stilvoll Speisen im Hotel Zoo.

Vor einem Jahr hatte ich das Vergnügen, das GRACE im Hotel Zoo am Kurfürstendamm im Rahmen einer Einladung zu einem privaten Marketing-Brunch kennenzulernen. Die Einrichtung gefiel mir sofort und die vorzüglich zubereiteten Speisen beeindruckten mich direkt. Bis heute war es der beste Brunch, den ich je besucht habe. Neben der atemberaubend dekadenten Seafood Bar mit Austern, Kaviar und einem fast einen Meter langem Thunfisch, aus dem frisches Sashimi herausgeschnitten wurde, wurde kreatives Flying-Finger-Food gereicht. Trotz der zahlreich zubereiteten Portionen, der Hektik und Koordinierung zwischen Küche und Gästen, waren alle Speisen on point.

GRACE ©JK

Ein knappes Jahr später war ich nun endlich zum Dinner dort. Mit dem leichten Unbehagen, mein Besuch könnte aufgrund meiner hochgesteckten Erwartungen enttäuschend verlaufen. Doch ganz im Gegenteil. Erneut ging ich mehr als zufrieden, erquickt und inspiriert aus dem Abend. Im derzeit angesagten New-Yorker Town/Soho-House Schick ist das Ambiente extrem gemütlich gehalten. Weiß, dunkelgrüner Samt und Holz, sowie moderne Kronleuchter, in Gitter verpackt, Vogelkäfigen ähnlich. Schick, gemütlich und funkelnd.

Rock Shrimps & Tuna Tartare ©JK

Zur Begleitung der Menü-Lektüre wurde uns zunächst ein Ruinart-Champagner und fluffiges Brot mit Dreierlei-Dips gereicht. Es werden zwei Menüs angeboten, ein 3-und 5-Gänge Menü, jeweils eine Selektion der „Signature“-Gerichte. Es kann aber ebenso á la carte bestellt werden. Auch wenn die Speisekarte international ausgestaltet ist, lassen die bereits neben dem westlichen Geschirr eingedeckten Stäbchen einen stark asiatischen Einfluss in der Küche vermuten.

Pork Belly ©JK

Wir stellten uns in Absprache mit dem Sommelier Ben Weidenberg ein Menü mit ausgeglichener Mischung aus Fleisch- und Fischgerichten zusammen. Als Vorspeise bekamen wir die Rock Shrimps mit Chili-Mayonnaise, grüner Papaya, Koriander und Cashewnüssen und das Thunfisch-Tartar. Dazu einen herrlich leichten, pfirsich-fruchtigen Voignier-Weißwein aus Kalifornien. Weiter ging es mit dem Rindertartar mit Avocado, frittierten, krossen Kapern und grüner Senf-Vinaigrette, auf dem ein in Soja mazeriertes Eigelb thronte, und der knusprige Schweinebauch (pork belly) mit einer wundervoll würzigen und leicht scharfen Miso, Ingwer Limetten-Soße. Sehr schön passte zu den Fleischgerichten auch der im Barrique ausgebaute, ebenfalls kalifornische Chardonnay, denn er hat Struktur und einen relativ langen mineralischen, leicht rauchigen Abgang.

Tartare vom Rind ©JK

Zur Vorverkostung brachte uns der Küchenchef Martin Bruhn höchstpersönlich ein halbes Dutzend Meeresmandeln, mir eine bis dahin unbekannte Muschelart, zubereitet in einem Mix aus den jeweils traditionellen Muschelgerichten der französischen und japanischen Küche. Die Kochschritte waren quasi abwechselnd gewählt: So wurden die Muscheln mit Sake statt Weißwein abgelöscht, die Petersilie durch Koriander und Zitronengras ersetzt, doch der Sud schmeckte nach würziger, französischer Bouillabaisse etc. Wundervolle Mischung aus würzigem Sud und Muschel mit der Frische des Chimichurris aus asiatischen Kräutern, der leichten Schärfe des Chilis, balanciert durch kleine Mayonnaise-Tupfer. Die Knoblauchchips sorgten für zusätzlichen Geschmack und fügte etwas Crunch hinzu. Aufgrund unserer Begeisterung über die kleinen Geschmacksbomben denke ich, ja hoffe ich, dass bald auch viele Andere in den Genuss dieses Gerichtes kommen. Der dazu ausgewählte Sake war wohl an dem Abend der einzige Teil der Weinbegleitung, welcher mich nicht überzeugte. Ich hätte mir einen etwas lieblicheren und blumigeren Sake hierzu gewünscht.

Meeresmandeln & Sake ©JK

Dann kam der Miso Black Cod. Auf diesen war ich besonders gespannt, da ich erst vor kurzem das gleiche Gericht im 893 Ryōtei probiert hatte, für welches es schließlich stadtweit bekannt ist. Doch hier fand ich den Black Cod sogar noch besser, denn er war noch saftiger, fleischiger und der Eigengeschmack noch stärker herauszuschmecken, nicht überwürzt. Dazu kam ein Salat aus japanisch eingelegtem Rettich und Gurke und Ingwer.

Black Miso Cod ©JK

Außerdem bekamen wir ein zartes Filet Mignon serviert, mit gebratenen Pimientos de Padrón, einer Aioli abgeschmeckt mit pinkfarbenem Ingwer, Chili und Yuzu (japanische Zitrone) und bestreuselt mit Tempura-Mais-Crisps. Entzückt war ich auch von dem dazu gereichten vollmundigen und kräftigen Cabernet Sauvignon von Montes Alpha aus Chile. Immer ein Winner!

Entrecôte ©JK

Als Dessert folgte im Ofen geröstete, karamellisierte Ananas mit Butterkeks und einem Eis aus weißer Schokolade und ein Küchlein aus Schokoladenmousse mit Sahne und Blaubeeren in einer Soße aus grünem Apfel. Dazu ein Kaffee mit Bailey’s.

Schokomousse-Küchlein ©JK

Highlight des Abends war neben dem Black Cod, den Muscheln und dem Schweinebauch definitiv das Thunfisch-Tartar. Mit den Frühlingszwiebeln war er perfekt abgeschmeckt, und die dazu gereichten frittierten Reiswürfel sorgten für knusprige Konsistenz und hoben den Geschmack durch das Öl noch weiter hervor. Auch die Soja-Miso-Trüffelsauce passte hervorragend dazu.
Welch ein gelungenes Menü!

GRACE Restaurant & Bar
Kurfürstendamm 25
10729 Berlin – Charlottenburg
Tel.: 030 88437750
Di-Do 19-23 Uhr, Fr & Sa 19-24 Uhr

Hier weitere 4 Bilder zum GRACE:

©GRACE Restaurant & Bar

english text

GRACE Restaurant & Bar at Hotel Zoo

 

by Josefine Kammerer
06.11.2019

Dining in style at Hotel Zoo

A year ago, I had the pleasure of getting to know GRACE, the restaurant of Hotel Zoo at Kurfürstendamm, by way of an invitation to a private marketing brunch. I immediately liked the furnishings and also the excellently prepared dishes impressed me directly. Until today it was the best brunch I ever attended. In addition to the breathtakingly decadent seafood bar with oysters, caviar and an almost one metre long tuna from which fresh sashimi was cut out, creative flying finger food was served. Despite the numerous portions prepared, the hectic pace and coordination between kitchen and guests, all dishes were on point.

GRACE ©JK

Almost a year later I was finally returned for dinner, although with the slight discomfort, my visit could be disappointing due to my high expectations. Luckily to the contrary. Once more, I went home more than satisfied, refreshed and inspired from the evening. In the currently hip New-Yorker Town/Soho-House style the ambience is extremely cosy. White, dark green velvet and wood, as well as modern grated chandeliers, assimilating to bird cages. Chic, cosy and glinting.

Rock Shrimps & Tuna Tartare ©JK

To accompany the studying of the menu, we were first served a Ruinart champagne and fluffy bread with a trio of dips. Two menus are offered, a 3-and 5-course menu, each with a selection of their “Signature” dishes. It can also be ordered à la carte. Even though the menu is international, the chop sticks, which are already placed next to the western dishes, suggest a strong Asian influence of the kitchen.

Pork Belly ©JK

Together with the sommelier Ben Weidenberg, we compiled a menu with a balanced mixture of meat and fish dishes. As a starter we had the rock shrimps with chili mayonnaise, green papaya, coriander and cashew nuts and the tuna tartar. Thereto a wonderfully light, peach-fruity Voignier white wine from California. We continued with the beef tartare with avocado, fried, crispy capers and green mustard vinaigrette, on which a soy macerated egg yolk was enthroned, and the crispy pork belly with a wonderfully spicy and slightly spicy miso, ginger lime sauce. The Chardonnay, also Californian and aged in barriques, was a perfect accompaniment to the meat dishes, as it had structure and a relatively long mineral, slightly smoky finish.

Beef Tartare ©JK

As a trial, the head chef Martin Bruhn himself brought us half a dozen sea almonds, a previously, to me, unknown species of mussel, prepared in a mix of the French and Japanese traditional mussel dishes. The cooking steps were chosen almost alternately: the mussels were extinguished with sake instead of white wine, the parsley replaced by coriander and lemon grass, but the broth tasted like spicy, French bouillabaisse etc. A wonderful combination of a rich brew and mussel, with the freshness of Chimichurris from Asian herbs, the slight spiciness of chilli, balanced by small mayonnaise swabs. The garlic chips added flavour and crunch. Due to our enthusiasm about the small taste bombs I think, or I truly hope, that soon many others will be able to enjoy this dish as well. Only the sake selected for that dish was probably the only part of the wine accompaniment that did not fully convince me. I would have preferred a more sweet and flowery sake instead.

Sea almonds & Sake ©JK

Then came the miso black cod. I was particularly excited about that dish, as I had only recently tried it at 893 Ryōtei, for which the restaurant is known throughout the city. However, I found the cod even better here, as it was even juicier, fleshier and its own taste was more distinguishable, not overly marinated and seasoned. It came together with a salad of Japanese pickled radish and cucumber and ginger.

Black Miso Cod ©JK

We were also served a tender filet mignon with fried Pimientos de Padrón, an Aioli flavoured with pink ginger, chilli and yuzu (Japanese lemon) and sprinkled with tempura corn crisps. I was also delighted by the full-bodied and strong Cabernet Sauvignon from Montes Alpha from Chile. Always a winner!

Entrecôte ©JK

As dessert followed roasted, caramelized pineapple with butter biscuits and an ice cream of white chocolate and a cake of chocolate mousse with cream and blueberries in a green apple sauce. Coffee with Bailey’s.

Chocolate Mousse Cake ©JK

The highlight of the evening was the black cod, the mussels and the pork belly, as well as the tuna tartar. It was perfectly seasoned with the spring onions, and the fried rice cubes served with it gave it a crispy texture and the oil further enhanced the taste. The soy miso truffle sauce was also an excellent complement.
What a successful menu!

GRACE Restaurant & Bar
Kurfürstendamm 25
10729 Berlin – Charlottenburg
Tel.: 030 88437750
Tue-Thu 7-11 pm, Fri & Sat 7-12 pm

Four more pictures of GRACE:

©GRACE Restaurant & Bar

Author: Josefine Kammerer

Josefine Kammerer arbeitet bei einem Incubator von Unternehmen in Berlin und ist Besitzer des neuen israelischen Restaurants AVIV 030 in Berlin-Neukölln. Während eines Sabbatical besuchte sie eine Kochschule in Südamerika und betätigt sich in Berlin als Foodguide für das online Kulturmagazin kultur24.berlin.

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