Die neuen Filme im Kino 37. Woche

SMS für Dich - Karoline Herfurth © Warner Bros.

Die neuen Filme im Kino 37. Woche

 

Von Holger Jacobs

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17.9.2016

 

Liebe Filmfans,

diese Woche brachte uns zwei deutsche Komödien und einen englischen Dokumentarfilm in die Kinos.

 

„SMS FÜR DICH“ – Komödie – DE – 2016

Regie: Karoline Herfurth
Cast: Karoline Herfurth, Friedrich Mücke, Nora Tschirner, Katja Riemann, Samuel Finzi, Friederike Kempter, Frederick Lau
Filmverleih: Warner Bros.

Eigentlich bin ich kein großer Fan deutscher Komödien. Die Gags wirken immer so vorhersehbar und etwas gewollt. Ob es die Filme von Till Schweighöfer mit seinen „Keinohr-, Zweiohr- oder wie auch immer – Hasen“ sind oder Matthias Schweighöfers „Schlussmacher“ et.c. , sie sind nicht das, warum ich ins Kino gehe. Ich mag mehr das große Drama eingebettet in weite Landschaften und starke Gesichter in Close-Up.

Aber zurück zu Karoline Herfurths Erstlingsfilm „SMS für Dich“. Wenn ich bedenke, was aus der kleinen ostdeutschen Schauspielerin geworden ist, die 2006 in Tom Tykwers Film „Parfum“ nackt in einem durchsichtigen Wasserbottich schwebte, in den sie der Bösewicht Grenouille gesteckt hatte, um aus ihrem Körper spezielle Düfte zu extrahieren – .

Doch Herfurth hat mehr als nur eine attraktive Ausstrahlung. Sie hat ein tolles, ausdrucksstarkes Gesicht und ein starkes Spiel, welches sie auf der renommierten Schauspielschule Ernst Busch in Berlin verfeinern durfte. 2011 stand sie mir Model für meine Portrait-Serie „words“ und ihr Foto ist auch heute noch eines meiner Lieblingsbilder.

Karoline Herfurth hatte den Bestseller „SMS für Dich“ von Sofie Cramer gelesen und den Entschluss gefasst es zu verfilmen. Schon 2012 hatte sie einen Kurzfilm auf den Hofer Filmfestspielen präsentiert. Ihr eigner Anspruch und ihre Erfahrung aus mittlerweile 20 Jahren Filmbusiness machen diesen Film absolut sehenswert. Die Witze sind nicht zu platt und die Liebesszenen nicht zu kitschig – also die richtige Mischung. Auch wenn man diesen Film durchaus als gutgemachten Mainstream bezeichnen darf, so bin ich mir sicher, dass wir von ihr eines Tages noch etwas deutlich Anspruchvolleres zu erwarten haben.

Ein Film für einen entspannten Mädels-Abend.

Karoline Herfurth in "SMS für Dich" © Warner Bros.

6 Fotos: Karoline Herfurth in „SMS für Dich“ © Warner Bros.

 

„TSCHICK“ – Komödie – DE – 2016

Regie Fatih Akin
Cast: Anand Batbileg, Tristan Göbel, Nicole Mercedes Müller, Aniya Wendel, Uwe Bohm, Udo Samel
Filmverleih: StudioCanal

Auch die zweite deutsche Komödie entstammt einem Bestsellerroman: „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf aus dem Jahr 2012. Viele Regisseure wollten ihn verfilmen doch Akin bekam letztlich den Zuschlag.

Der türkisch-stämmige Regisseur Fatih Akin gehört zusammen mit dem oben genannten Tom Tykwer zu den erfolgreichsten deutschen Regisseuren seiner Generation (40+). Der große Durchbruch kam 2004, als er für seinen Film „Gegen die Wand“ auf der Berlinale den Goldenen Bären bekam und über Nacht berühmt wurde. Genauso wie damals seine Hauptdarstellerin Sibel Kekilli, die sich als Pornodarstellerin outete und heute im Tatort und bei „Games of Thrones“ spielt. Akin arbeit auch als Produzent („Chiko“) und Drehbuchautor („Kebab Connection“).

In seinem neuen Film geht es um zwei Teenager, die nicht unterschiedlicher sein könnten und trotzdem das ultimative Abenteuer zusammen erleben. Der 14-jährige Maik kommt aus wohlhabendem Elternhaus und langweilt sich aber zu Tode. Dann freundet er sich mit Tschick an, einem Sohn von Russland-Einwanderern, die in Berlin-Marzahn leben. Beide fahren eines Tages mit einem gestohlenen Lada los, ohne ein bestimmtes Ziel. Und plötzlich wird die ostdeutsche Provinz zu einem unbekannten Land, welches es zu entdecken gilt. Das Abenteuer kann beginnen.

Ein Film für die ganze Familie.

Maik (Tristan Göbel) und Tschick (Anand Batbileg) in "Tschik" © SudioCanal

8 Fotos: Maik (Tristan Göbel) und Tschick (Anand Batbileg) in „Tschik“ © SudioCanal

 

„EIGHT DAYS A WEEK – The touring years“ – Doku – USA GB – 2016

Regie: Ron Howard
Filmverleih: StudioCanal

Wir alle kennen die Beatles, die Älteren verständlicherweise mehr als die Jüngeren. Und wir glauben eigentlich auch schon alles über sie zu wissen, von ihren Anfangsjahren in Liverpool über die Zeit in Hamburg bis zu ihrer Weltkarriere Mitte der 60er Jahre.

Regisseur Ron Howard („The beautiful mind“, „The Da Vinci Code“) hat sich in seiner Dokumentation auf die Jahre von 1962 bis 1968 konzentriert, in dem er bisher unbekanntes Filmmaterial von den verschiedenen Live-Auftritten der Beatles zusammenstellte und eine spannende Dokumentation daraus schuf.

Ich selbst war nie ein großer Fan der Beatles, auch war ich noch zu klein, um sie noch erlebt zu haben. Meine musikalische Erziehung begann in den 70er Jahren mit Led Zeppelin, Deep Purple, Uriah Heep und The Who. Später kam der der Funk mit Motown Records dazu.

Dennoch erkenne ich die große musikalische Leistung der vier Pilzköpfe an, deren Musik wichtige Impulse für die Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts gab. Ihr Stil markierte die Pop-Musik der 60er- und 70er Jahre. Und sie sind untrennbar mit dem Aufbruch der Jugend Ende der 70er Jahre verbunden. Das „Swinging London“ von 1965 – 69 wäre ohne ihre Musik nicht vorstellbar gewesen.

Ein Film für die reiferen Musikfans.

Shea Stadium, “The Beatles" © StudioCanal

8 Fotos: Shea Stadium, “The Beatles“ © StudioCanal

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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