Résumé Art Week – art berlin contemporary
Von Holger Jacobs
21.9.2015
Liebe Kulturfreunde,
eine intensive Woche der Kunst ist in Berlin zu Ende gegangen. Mit dem Thema STADT – BILD hatten vier Berliner Institutionen (Berlinische Galerie, KW Kunstwerke, Kunsthalle der Deutschen Bank und Nationalgalerie) am Dienstag, den 15.9.2015, den Reigen der Kunst Events während der ART WEEK begonnen. Weitere 70 Galerien und private Sammlungen, wie die Cindy Sherman Show von Sammler Thomas Olbricht (den Bericht seht Ihr hier) und Wim Wenders in der Galerie Blain Southern (Bericht hier), machten am Mittwoch, den 16.9.2015 ihre Türen auf und ließen ein kunstfreudiges Publikum hinein. Überall waren Menschentrauben zwischen den Galerien unterwegs, um ja nichts zu versäumen. Bei Sprüth Magers in der Oranienburger Strasse (zeigte Louise Lawler, Jenny Holzer und ebenfalls Cindy Sherman) bildete sich vor dem Eingang eine große Menschenmenge, die sich nur langsam ihren Weg nach innen bahnen konnte. Drinnen stand man dicht gedrängt. So auch bei der schräg gegenüber stationierten Bernheimer Contemporary, die gerade erst vor 2 Monaten eröffnet hatte und schon großen Zulauf findet. Auch in der Galerie Hiltawsky mit ihrem Fotokünstler Joel-Peter Witkin in der Tucholsky Strasse war die Galerie mit über 600 Besuchern völlig überfüllt. Von den Bildern konnte man leider nichts mehr sehen.
Am Donnerstag, den 17.9.2015, die Openings der beiden zur ART WEEK stattfindenden Kunstmessen POSITIONS in der Arena beim Badeschiff und die abc – art berlin contemporary in den Hallen am Gleisdreieck. Von der POSITION berichtete ich bereits (Bericht hier), heute nun als Nachtrag die abc (ich habe nicht alles gleichzeitig schaffen können, auch die STADT – BILD Ausstellung muss noch warten, läuft aber auch länger).
Was bei der abc auffiel war, dass sie nun zurückgekehrt ist zu abgetrennten Boxen, in denen sich die Galerien präsentierten (Architekturkonzept Meyer-Grohbrügge & Chermayeff). In den Jahren zuvor (bereits im 8. Jahr) war das Konzept, gar keine Begrenzungen zu haben und im freien Raum für Kunst zu zeigen. Das war neu und innovativ. Jedoch müssen Malerei und Fotografie letztlich doch an etwas aufgehängt, damit sie betrachtet werden können und auch der Galerist will dem Publikum sagen,“He, schaut mal, dass hier sind meine Künstler“, was nur zuzuordnen ist, wenn es einen klar abgegrenzten Bereich für jeden Galeristen gibt. Aber man fand einen Kompromiss: Die Stellwände bildeten jetzt sehr großzügig gefasste Durchgänge an mehreren Seiten, so dass es immer noch sehr luftig wirkte.
Heute meldet der Veranstalter, dass mit ca. 30.000 Besucher ein guter Erfolg zu verbuchen ist. Der Konkurrent, die POSITION BERLIN fand ich ebenfalls sehr attraktiv mit guter, junger Kunst. Aber ich muss zugeben, dass die abc doch noch ein Stückchen besser ist: Noch ein Tick bessere Kunst, noch ein Tick bessere Galerien (Mehdi-Chouakri, Guido Baudach, Nothelfer, Sprüth Magers, Sies Höke, et.c.) und noch ein Tick interessanteres Publikum. Aber die POSITIONS holt auf…
Alles in Allem ein erfolgreiche Woche für die Berliner Kunstwelt. Das alte Art-Forum in den Messehallen vermisst keiner mehr. Für die Hauptstadt gab es also ein weiteres Highlight innerhalb des an außergewöhnlichen Events nicht armen Berliner Kulturkalender!
Hier 30 Bilder der abc – art berlin contemporary:
30 Bilder: Josh Reames, Brand New Gallery, Milano, abc – art berlin contemporary 2015, © Holger Jacobs
Author: Holger Jacobs
Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
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Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.
