Premiere SAABA und MINUS 16 vom Staatsballett Berlin

Staatsballett Berlin - photo: Holger Jacobs

Premiere SAABA und MINUS 16 vom Staatsballett Berlin

 

Von Holger Jacobs

27.10.2024

Wertung: 🙂 🙂 🙂 🙂 (vier von fünf)

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Eine weitere erfolgreiche Premiere für die Ballett Kompagnie des Jahres 2024

Die Arbeit des neuen Intendanten Christian Spuck

Seit CHRISTIAN SPUCK letztes Jahr der neue Direktor des Staatsballetts Berlin wurde sind die Zuschauerzahlen in die Höhe gegangen und fast jede Premiere wird zum Erfolg. Anders, als in anderen Kulturhäusern, wie Museen, Theater, Opern, konnte das Staatsballett seine Zuschauerzahlen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie wieder erreichen und sogar erhöhen. In der Saison 2023/24 lag die Auslastung bei 98,2 %, ein Wert, der seit der Gründung des Staatsballetts im Jahre 2004 noch nie erreicht wurde.
Und jetzt wurde das Staatsballett Berlin sogar zum Ballett-Ensemble des Jahres von der Zeitschrift tanz ernannt.

Christian Spuck, After Show Party, Preisübergabe Beste Kompagnie des Jahres, ph: Holger Jacobs

Woher kommt dieser Erfolg?

Meiner Meinung nach liegt das daran, dass CHRISTIAN SPUCK es verstanden hat, zweierlei Publikum zu erreichen:
Einmal die Liebhaber des Klassischen Balletts mit Stücken wie „Giselle“, „Dornröschen“ und „Schwanensee“ und anderseits moderne Choreographien wie „Half Life“ von SHARON EYAL, die eher ein jüngeres Publikum ansprechen.
CHRISTIAN SPUCK selbst choreographiert eine Mischung aus beidem, wie wir bei seinen bisher in Berlin gezeigten Werken „Messa de Requiem“ und „Bovary“ sehen konnten – klassische Kostüme, klassische Musik, aber mit modernen Bewegungselementen der Tänzerinnen und Tänzer.

Dementsprechend auch die Stückauswahl für die Saison 2024/25:
Als Premieren gibt es drei moderne Abende (u.a. „Minus 16“) und CHRISTIAN SPUCKS neue Choreographie „Winterreise“ nach den berühmten Liedern von Franz Schubert (Premiere am 11. Mai 2025).
Im Repertoire kommen diese Saison mit „Giselle“ und „Schwanensee“ zwei Klassiker, der Rest ist mit „2 Chapters Love“, „William Forsythe“ und „Bovary“ eher modern, bzw. modern/ klassisch.

Der Premierenabend:

„Minus 16“ von Ohad Naharin

Freunde des Staatsballetts erinnern sich sicher noch an die letzte Begegnung mit einem Stück von OHAD NAHARIN.
Im Oktober 2015 zeigte der damalige Intendant des Staatsballetts Berlin, NACHO DUATO, drei Stücke von drei Choreographen: JIRI KYLIAN, OHAD NAHARIN und von ihm selbst, NACHO DUATO (kultur24 berichtete).
OHAD NAHARIN zeigte seine Choreographie „Secus“ (mein Video auf kultur24 TV).
Mein Foto von „Secus“ hing 2019 in der Ausstellung „Das Jahrhundert des Tanzes“ in der Akademie der Künste Berlin.

Mein Foto aus „Secus“  in der Ausstellung „Das Jahrhundert des Tanzes“

Wer „Secus“ also gesehen hat, der kennt vielleicht auch den besonderen Tanzstil OHAD NAHARINS, „Gaga“ genannt.
Eine Bewegungsart, die eine freie, auf den Tänzer, bzw. die Tänzerin abgestimmte, individuelle Bewegung zeigt.
Optisch sieht es nach einer wilden „Tour de Force“ von Armen und Beinen aus.
Im Laufe des Trainings werden dann aber die individuellen Bewegungen der Tänzer*innen koordiniert und zu einem gemeinsamen Fluss gebracht.

Das Stück „Minus 16“ (der Titel ist eine Reminiszenz an die Zahlenverliebtheit des Kreateurs) hat mehrere, streng voneinander getrennte Abschnitte.
Der erste Teil beginnt bereits, während die Zuschauer noch ihre Plätze einnehmen.
Ein junger Mann tanzt sich die Seele aus dem Leib, ganz so, wie die Bewegungen ihm gerade einfallen; dabei mischt er Klassisches mit Modernem, Akrobatik mit Mimik.
Wenn der Vorhang aufgeht, sitzen am hinteren Bühnenrand 23 in schwarze Anzüge gekleidete Tänzer und Tänzerinnen auf 23 schwarzen Stühlen und beginnen lautstark das hebräische Lied „Echad Mi Jodea“ zu singen, welches in Israel zum Pessach Fest gesungen wird. Dabei tanzen sie um die Stühle herum, steigen auf sie drauf und kommen wieder in Sitzposition zur Ruhe.

„Minus 16“, Staatsballett Berlin, ph: Holger Jacobs

Bei jedem Neubeginn dieser „Turnarounds“ entledigen sie sich eines Kleidungsstücks, bis sie nur noch in Unterwäsche dastehen.
Im zweiten Teil stehen mehrere Tänzerinnen am vorderen Bühnenrand und führen unter klopfenden Tönen langsame Bewegungen aus.
Die wilde Fahrt vom Anfang findet

hier ihren Ruhepol.
Im dritten Teil stehen sich die Tänzer und Tänzerinnen in zwei Gruppen links und rechts von der Bühne gegenüber. Wenn sie aufeinander zugehen und sich danach wieder zu den Seiten teilen, bleibt immer eine oder einer in der Mitte zurück und erzählt in wenigen Sätzen etwas über sich selbst.
Im vierten Teil kommen wir zum Wesentlichen dieses Stücks:
Nach einer erneuten wilden Tanzeinlage kommen alle Tänzerinnen und Tänzer vorne an die Bühnenrampe und gehen in das Publikum hinein.
Von dort holen sie sich Tanzpartner und schreiten mit ihnen auf die Bühne.
Als alle wieder oben sind, beginnt ein Paarlauf von 23 Tänzer*innen mit 23 Amateuren zu dem legendären Song „Sway“ von DEAN MARTIN (ein Mambo im 4/4 Takt, unbedingt einmal nachtanzen!).
Der Rhythmus ist so ansteckend, dass wohl am liebsten alle 1800 Zuschauer in der Deutschen Oper mitgetanzt hätten.
Und danach einen Cha-Cha-Cha mit der Musik von DON SWAN „Hooray for Hollywood“.

„Sway“ by Dean Martin, 1964, @ deezer

Im fünfte und letzten Teil kommen alle Tänzerinnen und Tänzer noch einmal zu einem wilden „Gaga“ Tanz zusammen und bleiben dann am Bühnenrand stehen. Großer Applaus.
Doch der Vorhang geht wieder auf und der Tanz auf der Bühne geht weiter.
Erst beim dritten Mal bleibt der Vorhang endgültig unten.
Tosender Beifall!

„Minus 16“ ist sicherlich OHAD NAHARINS berühmteste Choreographie und wurde bereits im Jahre 1999 von ihm kreiert. Das Stück wurde seitdem weltweit über 1000 Mal aufgeführt.
Gerade der „Stühle-Tanz“ wurde mehrfach von anderen Produktionen übernommen.
So findet man ihn u.a. in der neuen „ARISE“ Produktion im Friedrichstadt-Palast.

„Arise“, Friedrichstadt-Palast, ph: Nady-el-Tounsy

Und in dem Film „7 Tage in Entebbe“ (2018, mit DANIEL BRÜHL) über die Entführung 1976 einer Air France Maschine durch palästinensische Terroristen, kommt dieser Tanz mit dem Pessach-Lied als Schlussbild.
Großartig!
Eines der besten modernen Tanzstücke, die ich in meinem Leben gesehen habe.

„Minus 16“ (1999)
Choreographie: Ohad Naharin,
Musik: Dick Dale, Ohad Naharin, Antonio Vivaldi, Harold Arlen & Marusha, Frédéric Chopin, Dean Martin, Don Swan
Kostüme: Ohad Naharin
Einstudierung:  Ian Robinson

„Saaba“ von Sharon Eyal

„Saaba“ von SHARON EYAL wurde für die schwedische Göteborg Dance Company kreiert. Am 30. Oktober 2021 feierte es Premiere in der Göteborg Opera.
Für Göteborg war es damals bereits die dritte Produktion, die SHARON EYAL für das schwedische Opernhaus erarbeitet hat.

Auch für das Staatsballett Berlin hat SHARON EYAL bereits mehrere Choreographien geliefert.
So das legendäre „Half life“ (allein 1,4 Mill. views auf meinem Youtube Account), dann „Strong“ (300.000 views), „2 Chapters Love“ und jetzt „Saaba“.

SHARON EYALS „Saaba“ sieht auf den ersten Moment wie ihre anderen Choreographien aus.
Zunächst erscheint ein einzelner Tänzer und führt fast schon klassische Ballett-Bewegungen aus.

„Saaba“, dancer: Anthony Tette, ph: Holger Jacobs

Danach erscheinen weitere Tänzer und Tänzerinnen und bilden eine sich bewegende Gruppe, die wie ein schlagendes Herz aussieht.

„Saaba“, Stastsballett Berlin, ph: Holger Jacobs

Ein, zwei Tänzer, bzw. Tänzerinnen fungieren als eine Art Vortänzer*innen.
Sehr schön ist eine Passage, in der sich mehrere Tänzerinnen nacheinander mit kleinen Trippelschritten parallel zum Bühnenrand von rechts nach links bewegen.
Als wenn sie auf der Suche nach etwas wären.

„Saaba“, dancer: Emma Antrobus, ph: Holger Jacobs

Kurz danach formt sich die Gruppe wieder aufs Neue.

Im letzten Teil gibt es einen Bruch.
Das Licht wechselt von Weiß auf Rot und die Musik wechselt von elektronischer auf Pop-Musik. Als wenn es einen versöhnlichen, ruhigeren Schluss geben sollte.
Der Vorhang schließt von links nach rechts die Szenerie.

„Saaba“
Choreographie: Sharon Eyal, Co-Choreographie: Gai Behar
Kostüme: Maria Grazia Chiuri for DIOR
Musik: Ori Lichtik
Choreographische Assistenz: Rebecca Hytting
Einstudierung: Léo Lérus

Nach wie vor ist das Hauptmerkmal von SHARON EYALS Choreographie die zu halber Spitze (Demi Point) getanzten Trippelschritte und die eng anliegenden Arme.
Sie betonen eine enorme Anspannung des ganzen Körpers.
Während im Klassischen Ballett alles leicht aussehen soll, als wenn die Tänzer Tänzerinnen fliegen, ist bei SHARON EYAL alles stark geerdet und wie unter Strom.
Man könnte den Tanz von SHARO EYAL auch als hypnotisch bezeichnen, der den Zuschauer mitnimmt und nicht mehr loslässt, bis der letzte Ton verklungen ist.

Da die elektronische Musik für die Tänzer und Tänzerinnen kaum einen Anhaltspunkt bietet, muss jeder und jede genau die Takte mitzählen, um im richtigen Moment die richtige Bewegung auszuführen.

Wie bei einem Premierengespräch wenige Tage vorher ein Assistent von SHARON EAYAL erzählte, beginnt sie ihre neuen Choreographien damit, sich einen sogenannten „Track of the Month“ anzuhören, ein Musikstück, welches sie zu improvisierten Bewegungen anregt.
Danach überträgt sie diese Bewegungen an ihre Tänzer.

Fazit: Ein berauschender Abend!

Bilderserie mit Fotos beider Choreographin:

„Saaba“, Sharon Eyal, Staatsballett Berlin, ph: Admill Kuyler

 

English translation

Premiere of SAABA and MINUS 16 by the Staatsballett Berlin

 

by Holger Jacobs

10/27/2024

Rating: 🙂 🙂 🙂 🙂 (four of five)

Another successful premiere for the ballet company of the year 2024

The work of new artistic director Christian Spuck

Since CHRISTIAN SPUCK became the new director of the Berlin State Ballet last year, audience numbers have soared and almost every premiere is a success. Unlike other cultural institutions such as museums, theaters, and operas, the State Ballet has been able to regain and even increase its audience numbers from before the Corona pandemic. In the 2023/24 season, capacity utilization was 98.2%, a figure that has never been reached since the State Ballet was founded in 2004.
And now the Berlin State Ballet has even been named ballet ensemble of the year by tanz magazine.

Christian Spuck, After Show Party, Company of the Year 2024, ph: Holger Jacobs

Where does this success come from?

In my opinion, this is because CHRISTIAN SPUCK has managed to reach two types of audience:
On the one hand, lovers of classical ballet with pieces such as „Giselle“, „Sleeping Beauty“ and „Swan Lake“ and, on the other hand, modern choreographies such as „Half Life“ by SHARON EYAL, which appeal more to a younger audience.
CHRISTIAN SPUCK himself choreographs a mixture of both, as we have seen in his works „Messa de Requiem“ and „Bovary“ shown so far in Berlin – classical costumes, classical music, but with modern movement elements of the dancers.
The selection of pieces for the 2024/25 season is also accordingly:
The premieres include three modern evenings (including „Minus 16“) and CHRISTIAN SPUCK’s new choreography „Winterreise“ based on the famous Lieder by Franz Schubert (premiere on May 11, 2025).
This season’s repertoire includes two classics, “Giselle” and “Swan Lake,” while the rest, including “2 Chapters Love“,” “William Forsythe,” and “Bovary” is more modern, or modern/classical.

The opening night

“Minus 16” by Ohad Naharin
Friends of the State Ballet will surely remember the last time they saw a piece by OHAD NAHARIN.
In October 2015, the then director of the Berlin State Ballet, NACHO DUATO, showed three pieces by three choreographers: JIRI KYLIAN, OHAD NAHARIN and himself, NACHO DUATO (kultur24 reported).
OHAD NAHARIN showed his choreography “Secus” (Video at kultur24 TV).
My photo of “Secus” hung in the exhibition “The Century of Dance” at the Berlin Academy of Arts in 2019.

My picture of „Secus“ in the exhibition „The Century of Dance 2019

Anyone who has seen it will know OHAD NAHARINS‘ special dance style, „Gaga“, a type of movement that shows a free, individual movement tailored to the dancers.
Visually, it looks like a wild „tour de force“ of arms and legs.
In the course of training, however, the individual movements of the dancers are coordinated and brought into a common flow.
The piece „Minus 16“ (the title is a reminiscence of the creator’s love of numbers) has several, strictly separate sections.

The first part of „Minus 16“ begins while the audience is still taking their seats.
A young man dances his heart out, just as the movements occur to him; he mixes classical with modern, acrobatics with facial expressions.
When the curtain goes up, 23 dancers dressed in black suits sit on 23 black chairs at the back of the stage and start loudly to sing the Hebrew song „Echad Mi Yodea“, which is sung in Israel at Passover celebration.
They dance around the chairs, climb on them and come back to a sitting position to rest.
At each new start of these „turnarounds“ they remove an item of clothing until they are only standing there in their underwear.

„Minus 16“, Staatsballett Berlin, ph: Holger Jacobs

In the second part, several dancers stand at the front edge of the stage and perform slow movements to a tapping sound.
The wild ride from the beginning finds its calming point here.

In the third part, the dancers stand opposite each other in two groups to the left and right of the stage. When they approach each other and then split up again to the sides, one of them always stays in the middle and tells a few sentences about themselves.

In the fourth part we come to the essence of the piece:
After another wild dance performance, all the dancers come to the front of the stage  and go into the audience.
From there they get dance partners and walk onto the stage with them.
When everyone is back on stage with his dance-partner, the 23 professional dancers with their 23 amateurs partners begin to dance with the legendary song “Sway” by Dean Martin (a mambo dance in 4/4 time, definitely try it out!).
The rhythm is so infectious that all 1800 spectators in the Deutsche Oper would have loved to dance along.
And then a cha-cha-cha with the music of Don Swan “Hooray for Hollywood” follows.

„Sway“ by Dean Martin, 1964, @ deezer

In the fifth and final part, all the dancers come together again for a wild “Gaga” dance and then stand at the edge of the stage.
Big applause.
But the curtain goes up again and the dancing on stage continues.
Only the third time does the curtain stay down for good.
Thunderous applause!

“Minus 16” is certainly OHAD NAHARIN’s most famous choreography and was created by him in 1999.
The piece has been performed over 1000 times worldwide since then.
The “Chair Dance” in particular has been adopted several times by other productions.
You can find it right now in the new “ARISE” production at the Friedrichstadt-Palast in Berlin, among others.

„Arise“, Friedrichstadt-Palast 2024, ph: Nady-el-Tounsy

And in the movie “7 Days in Entebbe” (2018, with Daniel Brühl) about the hijacking of an Air France plane by Palestinian terrorists in 1976, this dance comes with the Passover song as the final image of the film.
Great! One of the best modern dance pieces I have ever seen in my life.

“Minus 16” (1999)
Choreography: Ohad Naharin,
Music: Dick Dale, Ohad Naharin, Antonio Vivaldi, Harold Arlen & Marusha, Frédéric Chopin, Dean Martin, Don Swan
Costumes: Ohad Naharin
Rehearsal: Matan David / Ian Robinson


„Saaba“ by Sharon Eyal

“Saaba” by SHARON EYAL was created for the Swedish Gothenburg Dance Company.
It premiered at the Gothenburg Opera on October 30, 2021.
For Gothenburg, it was already the third production that SHARON EYAL had created for the Swedish opera house.
SHARON EYAL has also already delivered several choreographies for the Berlin State Ballet.
For example, the legendary “Half life” (1.4 million views on my YouTube account alone), then “Strong” (300,000 views), “2 Chapters Love” and now “Saaba”.

At first, SHARON EYAL’s “Saaba” looks like her other choreographies.
First, a single dancer appears and performs almost classical ballet movements.

„Saaba“, dancer: Anthony Tette, ph: Holger Jacobs

After that, other dancers appear and form a moving group that looks like a beating heart.

„Saaba“, Stastsballett Berlin, ph: Holger Jacobs

One or two dancers act as a kind of lead dancer.
A very beautiful passage is one in which several dancers move one after the other with small steps parallel to the edge of the stage from right to left. As if they were looking for something.

„Saaba“, dancer: Emma Antrobus, ph: Holger Jacobs

Shortly afterwards, the group forms again.

There is a break in the last part.
The light changes from white to red and the music changes from electronic to pop music. As if there should be a conciliatory, calmer ending.
The curtain closes the scene from left to right.

„Saaba“ (2021)
Choreography: Sharon Eyal, co-choreography: Gai Behar
Costumes: Maria Grazia Chiuri for DIOR
Music: Ori Lichtik
Choreographic assistance: Rebecca Hytting
Rehearsal: Léo Lérus

The main feature of SHARON EYAL’s choreography is still the small steps danced on half pointe (demi point) and the close-fitting arms.
They emphasize an enormous tension of the whole body.
While in classical ballet everything should look light, as if the dancers are flying, with SHARON EYAL everything is strongly grounded and as if under electricity.
One could also describe SHARO EYAL’s dance as hypnotic, which takes the audience along and does not let go until the last note has faded away.
Since the electronic music offers hardly any reference point for the dancers, everyone has to count the beats precisely in order to perform the right movement at the right moment.
As one of SHARON EAYAL’s assistants told us at a premiere talk a few days earlier, she begins her new choreographies by listening to a so-called „Track of the Month“, a piece of music that inspires her to improvise movements.
She then passes these movements on to her dancers.

Conclusion: An exhilarating evening!

Picture series with photos from „Minus 16“ and „Saaba“:

„Saaba“, Sharon Eyal, Staatsballett Berlin, ph: Admill Kuyler

 

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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