Unsere KINO Tipps vom 02.06.2022

TOP GUN - Tom Cruise @ Paramount Pictures

Unsere KINO Tipps vom 02.06.2022

 

Von Holger Jacobs

01.02.2022

Ein Mafia-Film aus dem Chicago der 50er-Jahre, ein Gesellschafftsdrama aus dem Oslo der 2022er Jahre und ein Blockbuster aus der Hollywood-Maschine mit Tom Cruise.

„THE OUTFIT – VERBRECHEN NACH MASS“ von Graham Moore mit Mark Rylance, Dylan O’Brien, Johnny Flynn und Zoey Deutch.
Dieser kleine, raffinierte, amerikanische Independent-Film hatte seine Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen in Berlin 2022.
Der Film handelt von dem englischen Maßschneider Leonard Burling (Mark Rylance, hervorragend!), der in den 50er Jahren nach Chicago kommt und dort ein Maßschneidergeschäft für Herren eröffnet. Leider sind die einzigen Herren, die zu ihm kommen, Mitglieder der Mafia, denn zu dieser Zeit ließ sich in den USA kein der normaler Bürger mehr Anzüge auf den Leib schneidern.
Nur eben die geltungssüchtigen Mafiosi.
Bald kommen die dubiosen Herren nicht nur zum Maßnehmen, sondern auch zu kleinen geheimen Unterredungen oder auch, um Nachrichten per Briefkasten an andere Mitglieder zu übermitteln.
Leonard erscheint allen als absolut verschwiegen, tritt er doch selbst wie ein englischer Lord auf.

Alles läuft also prima. Selbst seine hübsche Assistentin Mable (Zoey Deutch) ist mit einem dieser „Herren“ liiert, Richie Boyle, Sohn des Mafia-Bosses Roy Boyle.
Bis eines Tages Richie Boyle angeschossen in Leonards Laden gebracht wird und er diesem seine Schusswunde zusammennähen soll. Ein Bandenkrieg bahnt sich an und der Schneider Leonard steht mitten drin…
Fazit: Mein Lieblingsfilm der Woche!

THE OUTFIT – Zoey Deutch, Mark Rylance © Focus Features

 

„DER SCHLIMMSTE MENSCH DER WELT“ des Norwegers Joachim Trier mit Renate Reinsve, Anders Danielsen Lie und Herbert Nordrum.
Der Film handelt von Julie, die eigentlich ihr Medizinstudium abschließen wollte, aber nun in einer Buchhandlung arbeitet. In mehreren Kapiteln (ähnlich wie bei Quentin Tarantino) berichtet der Film von einer nicht mehr ganz jungen Frau, die in ein Zeitalter hineingeboren wird, wo alles möglich erscheint und keiner mehr wirklich Verantwortung übernehmen will. Heute dies und morgen vielleicht das. Und wenn beides nicht geht ist das auch nicht so schlimm. In einer Welt relativem Wohlstandes, in der kaum jemand noch Existenzängste haben muss (entweder fangen die Eltern einen auf oder das Sozialamt), wird auch im Privaten jegliche Verantwortung für den anderen vergessen.
Julie (Renate Reinsve, Preis für die beste weibliche Hauptrolle bei den Filmfestspielen in Cannes 2021) ist mit Aksel (Anders Danielsen Lie) zusammen; verlässt ihn aber, als sie Eivind (Herbert Nordrum) kennenlernt. Doch der Zuschauer hat den Eindruck, dass auch Eivind nur eine Episode sein könnte, würde sich ein weiterer, attraktiver Mann präsentieren. Kinder? Nein. Heiraten? Nein. Verantwortung? Nein. Alles bleibt flüchtig und unentschlossen – bis zuletzt.
Fazit: Ein Spiegel unserer Generation der wohlhabenden Millennials.

„Der schlimmste Mensch der Welt“ © Oslo Pictures

 

„TOP GUN 2: MAVERICK“ von Joseph Kosinski („Oblivion“) mit Tom Cruise, Jennifer Connelly, Val Kilmer, Ed Harris, Miles Teller.
Eigentlich ist dieser Film (und auch sein Vorgänger aus dem Jahr 1986) nicht unbedingt das Genre, welches ich bevorzugt anschaue. Ganz im Gegenteil. Diese Huldigung an das amerikanische Militär, was ja in vielen US-Produktionen zu sehen ist, geht mir ganz schön auf die Nerven.
Schon der erste „Top Gun“ aus der Ära von Ronald Reagan wurde genauestens vom Militär überwacht, damit auch alles besonders gut rüberkommt. Und nicht anders ist es bei dieser Zweitausgabe. Das ging jetzt soweit, dass die Produzenten vor Drehbeginn das Drehbuch bei der Navy im Pentagon abgeben mussten. Außerdem wurde vertraglich festgelegt, dass das Verteidigungsministerium vor Veröffentlichung des Films einen Rohschnitt erhielt, um eventuell etwas (zu ihren Gunsten) verändern zu können.

Doch Leben wir nicht in Zeiten eines Krieges, der unmittelbar vor unserer Haustür steht?
Und sind es nicht wieder einmal die USA, die die einzigen sind, die den Tyrannen unserer Welt Paroli bieten können?
Solange es europäische Staaten nicht fertig bringen, ein Minimum an schweren Waffen an einen überfallenen Staat zu liefern, damit der sich zumindest selbst verteidigen kann (Bundeskanzler Olaf Scholz laviert seid drei Monaten um das Thema, ohne dass bisher wirklich etwas Kriegsentscheidendes in die Ukraine geliefert wurde), so lange bleiben die USA die einzige militärische Macht die Demokratie auf unserem Planeten zu verteidigen.

Nach diesem langen politischen Einstieg, muss nun aber auch über den Film selbst gesprochen werden, der, dass muss ich neidlos zugeben, mal wieder exzellent gemacht ist. Und auch das ist typisch amerikanisch. Das Kino aus Hollywood kann eben Action-Szenen, emotionale Momente und rasende Kamerafahrten auf das Beste miteinander vermischen und erreicht somit ein Maximum an Unterhaltungswert.

Inhalt: Pete „Maverick“ Mitchell (Tom Cruise) ist seiner Unberechenbarkeit und seinen Autoritätsproblemen treu geblieben und hat es deshalb nie zu einem größeren Rang geschafft. Nach einer weiteren Beinahe-Katastrophe wird er an seine alte Flugschule bei der Navy zurückversetzt und soll dort die jungen Rekruten auf einen waghalsigen Einsatz vorbereiten.
Dort trifft er u.a. auf die hübsche Penny (Jennifer Connelly)  und Bradley „Rooster“ Bradshaw (Miles Teller), den Sohn seines verstorbenen Freundes Nick „Goose“ Bradshaw.

Fazit: Mehr Popkorn-Kino geht nicht!

Bilderserie mit 10 Fotos der TOP GUN Produktion:

Jennifer Connelly, Tom Cruise in „TOP GUN: MAVERICK“ © Paramount Pictures

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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