Die neuen Filme im Kino bis zum 10.02.2022

"THE BATMAN" - Robert Pattinson © Warner Bros.

Die neuen Filme im Kino bis zum 10.02.2022

 

Von Holger Jacobs

10.02.2022

Während der letzten vier Wochen sind einige bemerkenswerte Filme ins Kino gekommen.
Hier die wichtigsten:

„MOONFALL“ von Roland Emmerich mit Halle Berry, Patrick Wilson und John Bradley.
Der deutsche Regisseur Roland Emmerich ist seit den grandiosen Erfolgen von „Independence Day“ (1996) und „The Day after Tomorrw“ (2004) der ultimative Katastrophen-Filmer des amerikanischen Kinos. Seine virtuellen Tricks sind wegweisend und seine Erzählweise emotional berührend.
Auch im neusten Blockbuster beweist er sein Können: Sowohl der Astro-Experte K.C. Houseman (John Bradley, der Tarly aus „Games of Thrones“), als auch die NASA-Offizierin Jo Fowler (Halle Berry) stellen unabhängig voneinander fest, dass der Mond seine Umlaufbahn verlassen hat und sich langsam der Erde nähert.
Als Jo mit ihrem Team nicht weiterkommt, wendet sie sich an ihren alten Kollegen Brian Harper (Patrick Wilson), der immer schon der Meinung war, dass mit dem Mond etwas nicht stimmt, da er auf seiner letzten Mission zum Mond auf dessen Rückseite merkwürdige Beobachtungen machte, die ihm damals aber keiner glauben wollte und ihm letztlich seinen Job gekostet hat. Als K.C. Houseman seinem alten Kumpel Harper von seinen Berechnungen erzählt, tun sich alle drei zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Ihre Reise zum Mond wird einige Überraschungen bringen…
Wie immer bei Roland Emmerich handwerklich gut gemacht und mit dem Zusammenbringen privater Probleme und action-reicher Szenen auch emotional spannend gemacht.
Fazit: Nicht ganz so gut wie „Independence Day“, aber durchaus sehenswürdig.

7 Fotos von „MOONFALL“ 

„MOONFALL“ @ Leonine Studios

„BLUE BAYOU“ von Justin Chon mit Oscar-Gewinnerin Alicia Vikander und Justin Chon.
Eine typische Ausländer-Geschichte mit einer besonders herzzerreißenden Geschichte:
Antonio LeBlanc (Justin Chon) ist ein koreanisches Adoptivkind von amerikanischen Eltern und lebt heute als erwachsener Mann mit seiner Frau Kathy (Alicia Vikander) und ihrer kleinen Tochter in Louisana/ USA.
Als er eines Tages mit dessen Ex-Freund in Streit gerät zeigt dieser ihn bei der Ausländerbehörde als illegaler Einwanderer an.
Das unglaubliche geschieht: Es droht ihm die Abschiebung, da Kinder, die nicht in den USA geboren wurden, nicht automatisch US-Bürger werden, auch wenn die amerikanischen Eltern sie offiziell adoptiert haben.
Dazu ist ein kompliziertes Verfahren notwendig, welches viele Familien immer wieder aufschieben. So passiert es, dass Menschen im erwachsenen Alter plötzlich in ein Land müssen, welches sie u.U. noch nie gesehen haben und deren Sprache sie nicht sprechen.
Fazit: Tolle Geschichte und berührend gespielt.

„BLUE BAYOU“

 

„BELFAST“ von Kenneth Branagh mit Jude Hill, Judi Dench, Ciaran Hinds, Caitriona Balfe und Jamie Dornan).
Der weltbekannte Schauspieler Kenneth Branagh, z.B. als „Kommissar Wallander“, der auch als Regisseur zahlreicher Shakespeare-Verfilmungen bekannt wurde und gleichzeitig auch auch mit seinem anderen Film „Tod auf dem Nil“ in den Kinos ist, erzählt hier in elegischen Schwarz-Weiß-Bildern die Geschichte seiner eigenen Kindheit im irischen Belfast, welches Ende der 60er Jahre zerrissen war durch die Konflikte zwischen englischen Protestanten und irischen Katholiken.
Als 9-jähriger wächst er wohlbehütet bei seinen Eltern auf und erlebt die Kindheit so fröhlich, wie man es sich nur vorstellen kann – bis eines Tages die politischen Unruhen immer näher rücken und sich die latente Bedrohung in den Gesichtern der Protagonisten wiederspiegelt.
Sicher das beste Werk von Kenneth Branagh (einschließlich Drehbuch) in seiner bisherigen Karriere (sieben Oscar-Nominierungen 2022!).
Eigene Erfahrungen lassen eben immer noch die tiefsten Spuren in der Seele eines Menschen.
Fazit: Für die ganze Familie.

4 Fotos von „BELFAST“:

„BELFAST“ @ Universal Pictures

 

„THE BATMAN“ von Matt Reeves mit Robert Pattinson, Zoe Kravitz, Colin Farrell, John Torturro, Paul Dano, Peter Sarsgaard, Jeffrey Wright.
Die Frage, ob es notwendig ist, ständig Neuverfilmungen all dieser Marvel- und DC Comics sehen zu müssen, erübrigt sich dadurch, dass der Erfolg an den Kinokassen für sich spricht. Der letzte „Avengers: Endgame“ Film konnte sogar die Einspielergebnisse von  „Titanic“ und „Avatar“ übertrumpfen.
Filmisch gesehen muss aber auch der neuen „Batman“ – Version von Matt Reeves (u.a. drehte er die Neuverfilmungen von „Planet der Affen“) zugestehen, dass sie wirklich neue Aspekte und atemberauschende Action beinhaltet.
Während die letzte „Batman“ – Reihe von Christopher Nolan mit Christian Bale schon wirklich sehr gut war und auch dunkle Abgründe beim Superhelden hervorbrachte, geht hier Reeves noch einen Schritt weiter: In Sachen Gewalt steht er den Gangstern und Ganoven in Nichts nach.
Sein neuer Widersacher ist der Serienkiller Riddler (Paul Dane), dessen Morde an Grausamkeit an die Filme von „Sieben“ oder „Saw“ erinnern. Da werden Menschen von Ratten gefressen oder deren Köpfe mit Dynamit in die Luft gesprengt – zum großen Ergötzen des Mörders.
Also nichts für zart-beseelte Zuschauer.
Die dunkle Seite der Menschen wird hier explizit gezeigt und auch die Tatsache, dass der Kampf dagegen nur derjenige bestehen kann, der genauso bereit ist, Grausamkeit auszuführen – um sich letztlich fast auf das Niveau des Gegners zu begeben.
Und genau das soll dieser neue Batman sein: nicht der klassische Held, der strahlend und schön von uns bejubelt wird, sondern einer, der für uns die Drecksarbeit macht, weil es sonst keiner macht (oder machen will).
Fazit: Nur für hartgesottene Fans.

15 Fotos von „THE BATMAN“:

„THE BATMANN“ Robert Pattinson @ Warner Bros.

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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