Die Becher Schüler – Städel Museum Frankfurt

Thomas Ruff - Portrait- 1985 © Thomas Ruff/ Städel Museum

Die Becher Schüler – Städel Museum Frankfurt

 

Von Christiane von Zitzewitz

16.5.2017

„Fotografien werden Bilder – Die Becher-Klasse“ so titelt eine höchst sehenswerte Ausstellung, die jüngst im Frankfurter Städel Museum eröffnet wurde.

In einer umfassenden Übersichtsausstellung widmet sich das Städel bis zum 13. August der Becher-Klasse und dem mit ihr verbundenen Paradigmenwechsel im Medium der Fotografie. Anhand von rund 200 Fotografien der international renommierten oder wiederzuentdeckenden Künstler Volker Döhne, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Tata Ronkholz, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth und Petra Wunderlich geht die Ausstellung der Frage nach, welchen Einfluss Bernd und Hilla Becher, die 1976 den Lehrstuhl für künstlerische Fotografie an der Düsseldorfer Kunstakademie gegründet hatten, auf ihre Studenten an der Düsseldorfer Kunstakademie ausübten.

Was eint, beziehungsweise trennt die Schüler von ihren Lehrern? Gibt es überhaupt so etwas wie eine Becher-Schule oder haben wir es „nur“ mit einer Gruppe sehr erfolgreicher Fotografinnen und Fotografen zu tun, die in einem besonderen historischen Moment am „richtigen Ort“ studiert haben?

Die Ausstellung nimmt das Werk des Künstlerpaares als Ausgangspunkt, um die radikale Veränderung im Umgang mit dem Medium der Fotografie, die sich ab den 1980er- und vor allem 1990er-Jahren in den Arbeiten der Becher-Schüler manifestiert, aufzuzeigen und ihre kunsthistorische Tragweite bis in unsere Gegenwart zu untersuchen.

Bernd und Hilla Becher „Hochofenköpfe“ 1963 – 1995 © Hilla Becher/ Kunstsammlung NRW

„Die ersten – inzwischen weltbekannten – Schülerinnen und Schüler von Bernd und Hilla Becher haben einen ganz maßgeblichen Anteil an der Etablierung der Fotografie als gleichberechtigter künstlerischer Ausdrucksform. Die neun in unserer Ausstellung präsentierten Künstlerinnen und Künstler bewegen sich im Unschärfebereich von Malerei und Fotografie und entsprechen mit dieser bewussten Durchlässigkeit der Gattungsgrenzen einem zentralen Schwerpunkt der Sammlung Gegenwartskunst im Städel Museum“, unterstreicht Städel Direktor Dr. Philipp Demandt.

„Was mit der Lehre Bernd und Hilla Bechers angestoßen und von ihren Schülerinnen und Schülern weiterentwickelt wurde, ist ein neuer Bildbegriff, in dem sich mediale wie ästhetische Grenzziehungen zwischen Skulptur, Malerei und Fotografie auflösen“, ergänzt Dr. Martin Engler, Kurator der Ausstellung.

STÄDEL MUSEUM
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
Di – So 10 – 18 Uhr, Do + Fr – 21 Uhr

8 Bilder: Volker Döhne „Auto“, 1979, © Volker Döhne/ Städel Museum

 

 

Author: Christiane von Zitzewitz

Journalistin und Buchhändlerin

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