Layla – Israelisches Restaurant in Berlin

LAYLA Restaurant Berlin © Layla/ DavidSonntag

Layla – Israelisches Restaurant in Berlin

 

Von Josefine Kammerer

08.11.2018

Wertung: 🙂 🙂 🙂 🙂 (vier von fünf)

english text

Nicht nur die asiatische Küche hat die Gourmetlandschaft Berlins erobert – auch Gaumenfreuden aus dem östlichen Mittelmeer werden immer beliebter.

Seit einigen Wochen kursierten bereits zahlreiche Beiträge auf verschiedenen Social-Media-Kanälen über das viel versprechende neue Fine-Dining Restaurant „Layla“ mit den saftig bunten und attraktiv gestalteten Tellern des Starkochs Meir Adoni. Das Konzept hinter seinem mittlerweile sechsten Restaurant: „Weg von der Pinzettenküche“!

Gelernt hat Meir Adoni im Le Cordon Bleu in Sydney und  bei Lenôtre in Paris und sammelte weitere Erfahrungen im Kopenhagener Noma,  im Alinea in Chicago und im baskischen Arzak. Sein Fokus aber lag schon immer auf der Küche seines Herkunftslandes Israels und dessen Nachbarländer.

Neben seinen zwei Restaurants in Tel Aviv und New York eröffnete er jetzt sein nächstes Restaurant in Berlin, im Crown-Plaza Hotel am Tempodrom. Am Rande von Kreuzberg, zwischen Potsdamer Platz und Halleschen Ufer.
Der Name: Layla, übersetzt aus dem arabischen „Nacht“ oder literarisch auch „Schönste aller Nächte“, verrät bereits die einschlägige Küche. Wie ich hörte, wollte Meir Adoni seiner Küche zusätzlich auch einen deutschen Einschlag hinzufügen. Mit diesen Erwartungen ging ich in den Abend des Grand-Opening am 1 November 2018.

Pünktlich um 20 Uhr stand ich nun vor den Pforten des Layla – keineswegs allein. Man betritt zunächst die Bar, mit einer ovalen mit Labor-Elementen verzierte Bar-Insel im Mittelpunkt, umstellt von in Samt und Leder gehaltenen Sesselarrangements. Von hier kann man erste Blicke in das Restaurant mit seiner großen, offenen Küche erhaschen.

LAYLA Restaurant Berlin © Layla/ David Sonntag

Das dahinterliegende Restaurant ist im Industriestil gehalten, dem einige modische Zinkelemente und futuristische Beleuchtung hinzugefügt wurden. Insbesondere für Kochaffine dürfte die offene Showküche ein Highlight sein, denn hier kann man den Profis bei der detailreichen Zubereitung und Gestaltung der Teller zuschauen und sich bestimmt das eine oder andere abgucken. Die Sitzmöglichkeiten variierten von geselligen American-Diner Booths über legere lederne Sesselarrangements bis hin zu Bartischen.

Am Abend meines Besuches konnte ich an verschiedenen Essstationen rund um die Kücheninsel naschen.
Pro Station: ein Koch und ein Gericht.
Die vielen Zubereitungsschritte mit Saucen, Mousses, Garnierungen und Verzierungen ließen einen staunen und machten das Essen nicht nur zu einem kulinarischen Abenteuer, sondern gleichzeitig auch zu einem vergnüglichen Entertainment.

Opening LAYLA Restaurant Berlin © Josefine Kammerer/ kultur24

Es begann mit einer köstlichen Artischocken-Suppe, garniert mit gebratenen Pilzen und einem Schweineohrgebäck zum Dippen, gefolgt von meinem persönlichen Highlight des Abends, frittierten Bällchen aus einer Masse aus geräuchertem Kraut mit Datteln, geschwenkt in Gewürz-Zimtzucker (à la Churroquasi). Eine verspielte und harmonische Mischung aus süß & salzig. Eine wahres Amuse-Bouche (Mundfreude)!

Dann folgten au point gebratene Jakobsmuscheln, butterweich saftiges Steak, zarter Fisch, eine leichte und erfrischende Risottovariante, Lamm Kebab und geräuchertes Auberginen Carpaccio. Den krönenden Abschluss machte ein Tartufo Mousse mit salzigen Karamellkristallen unter Sahnehäubchen.

Der israelische Einschlag des Restaurants war an diesem Abend überall zu schmecken, riechen und sehen. So fanden sich nicht nur in jedem Gericht typische Gemüsesorten und Gewürze, sondern auch die unerlässlichen Hummus oder Tahini-Variationen. Nur Koriander, der sich in Israel auf fast jedem Teller wiederfindet, konnte ich nirgends er-schmecken. Auch die entsprechende Optik durfte nicht fehlen: Schöne, mattgoldene Schälchen und silbern verzierte Teller bringen ein orientalisches Flair ins Restaurant. Einen deutschen Touch, wie zuvor gehört und gelesen, konnte ich allerdings nicht wiederfinden.

Die Menu Karten:

LAYLA Restaurant Berlin, Menu Karte © Layla

Natürlich fehlt auch das „Nachhaltigkeits“-Element nicht. Wie sollte es in Berlin anders sein. So werden gewisse Kräuter in vertikalen Agrikulturen im hinteren Bereich des Restaurants gezogen, um frische, aromatische Kräuter anbieten zu können, ohne Pestizide und ohne Transportwege. Mehr regional geht nicht. Ist dies der Berlin-Touch?

Insbesondere das Personal hat zu dem gelungenen Abend beigetragen. Das junge Küchenteam war mit viel Spaß und hochgradiger Konzentration bei der Arbeit und brachte dadurch die lockere und freundliche Art der Israelis ins Restaurant. Diese ausgelassene Stimmung, als auch das offene Design und die zum Teilen konzipierte Karte macht das Restaurant zu einem idealen Ort für einen stimmungsvollen und geselligen Abend. Nicht nur in Verbindung mit einer Veranstaltung im Tempodrom oder vor bzw. nach einem Konzert in der Philharmonie ist der Besuch im Layla ein ganz besonderes Erlebnis.

Ich freue mich jedenfalls schon heute, das Restaurant an einem besonderen Abend einmal zu besuchen. Die Bilder und die Karte, in Kombination mit den kulinarischen Erlebnissen und der sympathisch freudigen und herzlichen Stimmung während des Grand-Opening, lassen mich nicht daran zweifeln, dass ein Abend im Layla tatsächlich der „Schönsten aller Nächte“ sehr nahekommen kann.

LAYLA by Meir Adoni
Restaurant und Bar
Hotel Crowne Plaza
Hallische Strasse 10
10963 Berlin
Öffnungszeiten: täglich ab 18.00 Uhr
E-Mail: hello@layla-restaurant.com
Tel. 0151 22563654

11 Gerichte in unserer Bildergalerie:

„Seafood Chraime“, LAYLA by Meir Adoni Berlin © Layla

english text

LAYLA – new Israeli Restaurant in Berlin

For several weeks now, numerous posts have been circulating on various social media channels on the promising new fine-dining restaurant “Layla“, with the juicy, colourful and attractively designed plates of star chef Meir Adoni. The concept behind his sixth restaurant: “Away from the tweezers”.

A cook of the world: Meir Adoni studied at Le Cordon Bleu in Sydney and La Maison Lenôtre in Paris and has gained experience at “Noma“ in Copenhagen, “Alinea” in Chicago, or in the Basque country located “Arzak“. His focus, however, has always been the cuisine of Israel and other Arab countries, probably due to his origins.

Besides his two restaurants in Tel Aviv and one in New York, he has now opened the next restaurant in Berlin, directly at the Crown-Plaza Hotel at the Tempodrom, on the quieter outskirts of Kreuzberg, between Potsdamer Platz and Halleschen Ufer. The name “Layla”, translated from Arabic “night” or literarily translated “most beautiful of all nights“, already reveals the relevant cuisine. Yet, I read that Adoni also wanted to add a German touch to it. With these expectations, I awaited the evening of the Grand Opening on 1 November 2018.

At 8 pm sharp, I stood in front of the glamorous entrance of Layla – by no means alone. At first one enters the bar area, with an oval bar island right in the middle, decorated with elements reminding of a laboratory, surrounded by armchairs in velvet and leather. From here, one can already catch a first glimpse of the restaurant with its large and open kitchen.

The restaurant behind the bar area is designed in an industrial style to which fashionable zinc elements and futuristic lighting have been added. Especially for cooking fans, the open show kitchen should be a highlight, as here you can watch the professionals preparing and designing the plates in detail and certainly copy one or the other for your home skills. The seating options varied from sociable American diner booths to casual leather armchair arrangements or bar tables.

On the evening of my visit, the guests could nibble of Meir’s creations at different eating stations set up around the kitchen island. Per station: one cook, one dish, but at least 10 preparation steps, sauces, mousses, garnishes and decorations which amazed and made the food not only a culinary adventure, but at the same time pure entertainment.

The culinary tour around the kitchen started with a delicious artichoke soup, garnished with fried mushrooms and a pork ear shaped pastry for dipping, followed by my personal highlight of the evening: fried balls of a mass made of smoked cabbage with dates, swivelled in spiced cinnamon sugar (à la Churro). A playful and harmonious combination of sweet & salty. A true amuse-bouche (“joy of mouth”)!

Au point roasted scallops, juicy steak as soft as butter, tender fish, a light and refreshing risotto version, lamb kebab and smoked eggplant carpaccio decorated with rose petals followed. The cherry on top was the dessert: a tartufo mousse with salty caramel crystals and a fluffy cream topping.

The Israeli/Arabic inspiration of the restaurant was to be tasted, smelled and seen everywhere that evening. Not only could one find many typical vegetables and spices in every dish, but it also did not lack different hummus and tahini variations – of course. Only coriander, which can be found on almost every plate in Israel, I did not taste anywhere. The beautiful matt golden bowls and ornamented silver plates also added to the oriental flair of the restaurant. However, I missed the promised German touch.

Of course, the obligatory “sustainability“ element has been integrated in the restaurant. How could it be any different in Berlin? Certain herbs are cultivated in vertical farms at the back of the restaurant to offer fresh, aromatic herbs, without pesticides and transport routes. More regional is hardly possible. Is this the Berlin touch?

Especially the staff contributed to the successful evening. The young kitchen team was at work with a lot of fun yet a high degree of concentration, thus bringing the relaxed and friendly vibe of the Israelis to the restaurant. This energetic atmosphere, as well as the open design and a food menu designed for sharing, makes the restaurant an ideal place for an atmospheric and sociable evening. Not only in connection with an event in the Tempodrom or before or after a concert in the Philharmonie a visit to the Layla is a very special experience.

Thus, I am already looking forward to revisit the restaurant on a special evening. The pictures and the food menu, in combination with the culinary experiences and the friendly, joyful and warm atmosphere during the Grand Opening, leave me in no doubt that an evening in Layla can indeed come very close to the “most beautiful of all nights“.

LAYLA by Meir Adoni
Restaurant and bar
Hotel Crowne Plaza
Hallische Strasse 10
10963 Berlin
Opening hours: daily from 18.00 clock
E-Mail: hello@layla-restaurant.com
Tel. 0151 22563654

Author: Josefine Kammerer

Josefine Kammerer arbeitet bei einem Incubator von Unternehmen in Berlin und ist Besitzer des neuen israelischen Restaurants AVIV 030 in Berlin-Neukölln. Während eines Sabbatical besuchte sie eine Kochschule in Südamerika und betätigt sich in Berlin als Foodguide für das online Kulturmagazin kultur24.berlin.

Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.