Zwischenbilanz Gallery Weekend 2016

Julia und Jaime beim Gallery Weekend

Zwischenbilanz Gallery Weekend 2016

 

Von Holger Jacobs

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  1. Mai 2016

Liebe Kulturfreunde,

heute ein kleiner Zwischenbericht der Gallery Weekend 2016. Gestern Nachmittag machte ich mich zusammen mit meinem Sohn Alex auf den Weg die Galerien Szene um die Auguststrasse auszukundschaften. Als erstes kam mir in der Linienstrasse vor der Galerie Martin Mertens ein sehr attraktives Paar entgegen, Julia und Jaime. Besonders Julia hatte es mit angetan und ich fragte, ob ich ein Foto machen dürfte. Kein Problem. Das Ergebnis seht Ihr auf meinem Titelbild. Dann ging es weiter in die Tucholskystrasse zu meinem Galeristen Christian Hiltawsky. Dessen Assistentin Elisa war ziemlich im Stress, weil ständig neue Besucher in die Galerie kamen. Am Freitag, so erzählte sie, hatte sie bis 22.00 Uhr geöffnet – und immer noch waren Leute hineingeströmt. Sie hätte wohl auch bis weit nach Mitternacht geöffnet haben können. Dann ging es weiter in die ehemalige jüdische Mädchenschule, in deren Treppenhaus ich sogleich Peter Raue traf, der langjährige Präsident des Freundeskreises der Nationalgalerie und großer Kunstsammler. Ich hatte ihn 2013 für meine „words“ Serie portraitiert. Das Haus war voller Menschen. Alex und ich schauten kurz bei Michael Fuchs vorbei, der den satirischen Zeichner Tomi Ungerer ausgestellt hat. Von dort oben aus der 5 Etage hat man einen tollen Blick über die Auguststrasse. Unten wimmelte das schaulustige Volk auf der Strasse wie bei einem Volksfest. Weiter ging es zur Galerie Eigen & Art von Judy Lübke. Er zeigt seinen Künstler Carsten Nicolai. Schon vor der Galerie bildete sich eine Schlange um hineinzukommen. Drinnen stand man etwas ratlos vor parallelen Neonröhren und einer schwarzen Scheibe, die sich bewegte. Eine Mitarbeiterin des Hauses mit wunderschönen blauen Augen (ich habe leider vergessen sie nach ihrem Namen zu fragen) versuchte vergeblich die Zuschauer anzusprechen, um ihnen das Kunstwerk zu erklären. Als ich mich dann (auch nur wegen ihrer blauen Augen) endlich bereit erklärte ihr zuzuhören, strahlte sie über das ganze Gesicht.

Draussen trafen wir Josefine Kammerer, die Tochter meines alten Schulfreundes Theo aus Baden-Badener Zeit. Mein Sohn Alex zog mit ihnen noch weiter, ich ging langsam zurück, um noch zum nächsten Hotspot der Gallery Weekend zu kommen, der Potsdamer Strasse.

Auf dem Weg dorthin kam ich an dem wohl schönsten modernen Bau Berlins vorbei, der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe. Sie ist gerade wegen Renovierung geschlossen. Trotzdem strahlt sie immer noch große Würde aus und ähnelt einer schlafenden Diva, die wieder geweckt werden will.

Auf der Potsdamer Strasse, eigentlich ein potthässlicher vierspuriger Verkehrsweg zwischen Berlin-Mitte und Schöneberg, hat sich seit ein paar Jahren als neuer Place-to-be für die Galerien Szene entwickelt. Berlin-Mitte ist seit mehreren Jahren zu teuer geworden, also zieht die Künstler-Karawane weiter. Und wie immer kommt die Modewelt gleich hinterher, denn da wo Kunst ist, will auch die Mode sein (siehe dazu auch den Bericht unserer Autorin Katja Andreae vom 29.4.2016). So findet man neben den Top-Galerien Arndt, Guido W. Baudach und Blain-Southern nun auch Mode-Läden wie Andreas Murkudis, Acne und Fiona Bennett. Weitere werden folgen. Andreas Murkudis hat sogar zusätzliche Räume angemietet, um den Bereich Design und Möbel und die Kollektion seines Bruders Kostas Murkudis gesondert zeigen zu können.

Der interessanteste Ort ist nach wie vor der alte Tagesspiegel Komplex, mit mehreren Galerien und Concept Stores in und um die alten Druckereigebäude der großen Berliner Tageszeitung. Deren Redaktionsräume sind mittlerweile an den Anhalter Bahnhof gezogen, die Druckerei befindet sich außerhalb der Stadt.

Am Abend besuchte ich die LaRosa Event-Location. Gefeiert wurde an zwei Abenden die neue Zusammenarbeit von Aaron Rose und Galerist Johann Haehling von Lanzenauer (Circle Culture Gallery). Sie wollen den neuen Projektraum „The Conversation“ zusammen betreiben. Schau’n wir mal, was das in Zukunft bringt.

Auf dem Heimweg ging es dann noch in die King Size Bar auf der Friedrichstrasse, wo Besitzer Frankie nach 2 Wochen Wiedereröffnung immer noch sehr glücklich aussieht. Er selbst hatte „sein“ King Size wohl am meisten vermisst. Björn, alias Quid Haden, machte die Bar, Felicitas von Anhalt unterhielt sich neben mir auf der Couch. Drinnen war es ungewöhnlich ruhig, was mir Gelegenheit gab mich ein bisschen mit CDU-Jungstar Diana Kinnert zu unterhalten, die von Angela Merkel persönlich gefördert wird. Wen man nicht so alles im King Size trifft…

Julia und Jaime vor der Galerie Martin Mertens in der Linienstrasse © Holger Jacobs

20 Bilder: Julia und Jaime vor der Galerie Martin Mertens in der Linienstrasse © Holger Jacobs

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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