50 Jahre Osterfestspiele Salzburg
Von Karin Jacobs
27.3.2017
50 Jahre OSTERFESTSPIELE Salzburg – es wird gefeiert auf höchstem Niveau.
Herbert von Karajan gründete 1967 die Osterfestspiele Salzburg als eigenständiges Festival neben den Sommerfestspielen. Auch nach einem halben Jahrhundert sind sie noch nicht in die Jahre gekommen. Als wollte es seinen gleichermaßen elitären wie modernen Anspruch unter Beweis stellen, zeigt das Festival unter der jetzigen künstlerischen Leitung von Christian Thielemann in dieser Jubiläumssaison von Samstag, 8. April bis zum Ostermontag, 17. April ein attraktives Programm, das einen weiten Bogen durch die Jahrhunderte der Musik- und Interpretationsgeschichte spannt. Wie gut, dass der Kulturfernsehkanal 3sat das Jubiläum zum Anlass für Dokumentationen und Übertragungen aus diesem und den letzten Jahren nimmt, so dass man auch von Ferne teilnehmen kann.
Im Mittelpunkt der Festspielzeit steht ein Inszenierungs-Wagnis der besonderen Art:
„DIE WALKÜRE“ von Richard Wagner in der Regie von Vera Nemirova als Neuinszenierung im wiedererstandenen Bühnenbild von Altmeister Günther Schneider-Siemssen.
Die Sächsische Staatskapelle wird von ihrem Chef Christian Thielemann dirigiert. Anja Harteros gibt ihr mit Spannung erwartetes Rollendebut als Sieglinde, Peter Seiffert singt Siegmund und Anja Kampe wird die Brünnhilde darstellen.
Vorstellungen sind am 8. April und am 17. April, jeweils um 17 Uhr.
Die Walküre ist der zweite Teil von Richard Wagners vierteiligem Gesamtkunstwerk „Der Ring des Nibelungen“. Die Zwillinge Siegmund und Sieglinde, Kinder von Gottvater Wotan, finden sich nach langer Trennung wieder und verlieben sich ineinander. Da ihre inzestuöse Beziehung gegen das Recht der Götter verstößt, besteht Fricka, Wotans Frau, auf Bestrafung. Wotans Lieblingstochter Brünnhilde bekommt den Auftrag, das Geschwisterpaar zu ermorden, doch sie widersetzt sich aus Mitleid mit den Liebenden dem väterlichen Befehl. Wotan selbst fühlt sich gezwungen, den Tod seines Sohnes herbeizuführen. Sieglinde, die schwanger ist, kann fliehen. Brünnhilde wird zur Strafe für ihren Ungehorsam auf einen von einem Feuer umgebenen Felsen verbannt, von dem sie nur durch den Mut eines wirklichen Helden befreit werden kann.
Samstag, 8. April 2017, 17:00 (Ende: ca. 21:40)
Montag, 17. April 2017, 17:00 (Ende: ca. 21:40)
Großes Festspielhaus.
Als hochspannendes Gegenprogramm zu früheren Operninszenierungen, in der sich die Regietheater-Aufregungen in Grenzen hielten und zeitgenössische Musik weitgehend als exotisch galt, zeigen die Festspiele ein Werk, das sofort mit Wagner verbunden wird, aber wenig mit ihm zu tun hat:
„LOHENGRIN“ von Salvatore Sciarrino, 1982/84 geschrieben, ist eine Kammeroper für eine Sopranistin und einem Männerchor. Es spielt das renommierte OENM (Österreichisches Ensemble für Neue Musik), die musikalische Leitung hat Peter Tilling, Regie führt Michael Sturminger.
Die Geschichte: In dieser Oper steht Elsa , interpretiert von der Sopranistin Sarah Maria Sun, im Vordergrund. Lohengrin hat sie verlassen, sie sinniert über die Vergangenheit nach. Sehnsucht und Hoffnung sind die treibenden Kräfte ihrer Erinnerung.
Sonntag, 9. April 2017, 15:00 (Ende: ca. 16:10)
Mittwoch, 12. April 2017, 21:30 (Ende: ca. 22:40)
Sonntag, 16. April 2017, 15:00 (Ende: ca. 16:10)
Große Universitätsaula
Große Konzerte stehen wie jedes Jahr neben den Opernaufführungen auf dem Programm. Jedes einzelne ist ein Highlight:
Sonderkonzert Wiener Philharmoniker mit Christian Thielemann
LUDWIG VAN BEETHOVEN : DIE NEUNTE SYMPHONIE, d-moll, op.125
Christian Thielemann dirigiert die Wiener Philharmoniker
Die Solisten: Anja Harteros, Sopran
Christa Mayer, Alt
Peter Seiffert, Tenor
Georg Zeppenfeld Bass
Montag, 10. April 2017 um 17 Uhr
Großes Festspielhaus
Sonderkonzert Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle
GUSTAV MAHLER
Symphonie Nr. 6 a-Moll
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle Dirigent
Berliner Philharmoniker
Die Osterfestspiele Salzburg danken Eliette von Karajan für die sehr großzügige Unterstützung der Sonderkonzerte.
Mittwoch, 12. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 20:30)
Großes Festspielhaus
Chorkonzert mit Myung-Whun Chung
GABRIEL FAURE: Requiem für zwei Soli, Chor und Orchester d-moll, op. 48 und CAMILLE SAINT-SAENS , Symphonie Nr. 3 c-moll , op. 78 „Orgelsymphonie“ zur Aufführung.
Die Solisten sind Anna Prohaska, Sopran und Adrian Eröd, Bariton
An der Orgel Cameron Carpenter
Es singt der Chor des Bayerischen Rundfunks
Montag, 10. April 2017, 20:00 (Ende: ca. 21:40)
Freitag, 14. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 20:40)
Großes Festspielhaus
Orchesterkonzert mit Franz Welser-Möst
GUSTAV MAHLER: DIE NEUNTE SYMPHONIE, D-Dur
Franz Welser-Möst dirigiert die Sächsische Staatskapelle Dresden
Sonntag, 9. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 20:30)
Samstag, 15. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 20:30)
Großes Festspielhaus
Orchesterkonzert mit Christian Thielemann
WOLFGANG AMADEUS MOZART : KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER , C-Dur, KV 467 Klavier: Daniil Trifonov und ANTON BRUCKNER : SYMPHONIE NR. 4, Es-Dur, „Romantische“ .
Christian Thielemann dirigiert die Sächsische Staatskapelle Dresden
Dienstag, 11. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 21:00)
Sonntag, 16. April 2017, 19:00 (Ende: ca. 21:00)
Großes Festspielhaus
Kammerkonzert Schubert – Dvorak
FRANZ SCHUBERT
Oktett für Klarinette, Horn, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass F-Dur D 803
ANTONÍN DVOŘÁK
Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier a-Dur op. 81
Lilya Zilberstein Klavier
Dresdner Oktett
Wolfram Große Klarinette
Joachim Hans Fagott
Robert Langbein Horn
Matthias Wollong Violine
Jörg Faßmann Violine
Sebastian Herberg Viola
Norbert Anger Violoncello
Andreas Wylezol Kontrabass
Sonntag, 9. April 2017, 11:00 (Ende: ca. 13:00)
Stiftung Mozarteum Salzburg, Großer Saal
Kammerkonzert Schubert – Schumann
FRANZ SCHUBERT
Oktett für Klarinette, Horn, Fagott, zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass F-Dur D 803
ROBERT SCHUMANN
Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier Es-Dur op. 44
Daniil Trifonov Klavier
Dresdner Oktett
Wolfram Große Klarinette
Joachim Hans Fagott
Robert Langbein Horn
Matthias Wollong Violine
Jörg Faßmann Violine
Sebastian Herberg Viola
Norbert Anger Violoncello
Andreas Wylezol Kontrabass
Sonntag, 16. April 2017, 11:00 (Ende: ca. 12:50)
Stiftung Mozarteum Salzburg, Großer Saal
Author: Karin Jacobs-Zander
Karin Jacobs-Zander, Dramaturgin und Autorin der Bücher „Lebenslotsen“ und „Wo München am schönsten ist“ aus dem Ellert & Richter Verlag, lebt in München als freie Journalistin