Helmut Newton: Us and Them – Sex and Landscapes
Von Anna Müller
9.6.2014.
Ausstellung zum zehnjährigen Bestehen der Helmut Newton Foundation in Berlin.
Zum ersten Mal bei der Eröffnung einer Ausstellung des Fotografen Helmut Newton stand nicht nur die seine, sondern erstmals auch die Arbeit seiner ihn lebenslang begleitenden Frau June Newton im Mittelpunkt, die sich als Fotografin das Pseudonym Alice Springs zugelegt hatte.
Nach seinem überraschenden Tod in 2004, dem selben Jahr, in dem auch die Helmut Newton Stiftung gegründet wurde, leitet June Newton die Stiftung selbst, und gibt nun mit „Us and Them“ ihre große Abschlussvorstellung.
Schon mit „Sex and Landscapes“ waren ihre gemeinsamen Bilder bereits für die Eröffnungsausstellung vor 10 Jahren als großer Auftakt in Deutschland geplant. Und nun, zum 10- jährigen Jubiläum der Stiftung gibt es das alles auch für uns zu sehen.
Hier, im Museum für Fotografie in Berlin, gleich hinter dem Bahnhof Zoo, finden sich seit der Eröffnung am letzten Donnerstag sowohl berührende Selbstporträts intimer Momente ihrer Beziehung, als auch die berühmten Arbeiten von Helmut Newton die den Fotografen zu der Ikone machten, die er auch heute noch ist.
Die Komposition von Landschaftsaufnahmen und Aktbildern, die wir in „Sex and Landscapes“ zu sehen bekommen und zu denen die bekanntesten Aufnahmen Newtons zählen, wird noch ergänzt durch die Ausstellung von Collagen Newtons, oft Zusammensetzungen seiner eigenen Bilder, in „June’s Room“. Auch diese gab es schon im Jahr 2000 als Teil seiner Retrospektive in der neuen Nationalgalerie zu sehen.
„Us and Them“ gibt uns einen tiefen Einblick in die Personen June und Helmut. Nicht nur in die künstlerische Beziehung der beiden zueinander blicken wir hier, sondern auch in ihr bewegendes Liebes und Eheleben. Das Leben dieses Paar, das sich im Privaten und in der Kunst so perfekt ergänzte, ist für uns nur sehr schwer vorstellbar.
Die Bilder des Künstlerpaares, ebenfalls in „Us and Them“ vertreten, die sie von befreundeten Prominenten, Künstlern, Schauspielern machten prägen sich ebenfalls auf besondere Weise ein. Oft mit bis zu 10 Jahren Zeitunterschied, geben die Aufnahmen einen außergewöhnlichen Einblick in die doch sehr verschiedenen Wahrnehmungen.
Nicht nur die unterschiedliche Visualisierung fällt dabei auf, sondern die Fähigkeit beider, die Charaktere der Abgebildeten in ihrem Bild auf phantastische und doch grundverschiedene Arten einzufangen.
Ein herausragender Mann. Eine beeindruckende Frau. Und eine Liebesgeschichte wie sie nur durch Fotografie erzählt werden kann.
Author: Anna Müller
Literaturstudentin auf der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/ Oder