Kultur Tipps München November 2016
Von Karin Jacobs
03.11.2016
München bereitet sich auf die „stade“, die ruhige Zeit vor, mit der früher einmal die Tage um Weihnachten herum gemeint waren . Da die zugegeben wunderschönen Christkindlmärkte den Andrang der Münchner und ihrer Gäste kaum noch fassen können – darüber ausführlich in der Dezember-Vorschau- und der Einkaufsrausch schon Ende November die Menschen gefangen nimmt, sind es eher die Wochen des grauen Novembers , die Ruhe schenken. Auch das Münchner Kulturprogramm lässt sich darauf ein und gibt sich zwischen Allerheiligen und dem 1. Advent ein wenig besinnlicher als sonst.
Nicht fehlen dürfen auch in diesem Jahr Aufführungen vom Mozart-Requiem.
Eine der vielen Möglichkeiten, sich dieses Werk anzuhören, bietet sich im Herkulessaal am 12. November um 20 Uhr.
Herkulessaal
Mozart-Requiem
Chor der »Arcis-Vocalisten München« & das Orchester »L’Arpa festante«
Mit den Solisten:
Anna Karmasin Sopran
Diana Schmid Mezzosopran
Christian Rathgeber Tenor
Alban Lenzen Bass
Thomas Gropper Leitung
„Mozarts Musik ist so rein und schön, dass ich sie als die innere Schönheit des Universums selbst ansehe.“ Albert Einstein
In Mozarts letztem Werk schwingt die Glaubenstreue genauso mit wie seine ständige Auseinandersetzung mit dem Tod. Das Requiem ist eines der ergreifendsten Werke der geistlichen Musik , das seine Zuhörer tief beeindruckt.
Und wer es übersehen haben sollt, der sei erinnert an ein ganz besonderes Klavierkonzert im Herkulessaal der Residenz am 21. November :
Maurizio Pollini spielt Werke von Schumann und Chopin
Schon jetzt ist Pollini eine lebende Klavierlegende. Seine brillante Technik und sein schlanker Ton geben den Werken Klarheit und Kontur. Wer ein Klavier- Rezital in höchster Vollendung hören will, dem sei der Versuch empfohlen, sich um eine der wenigen Restkarten zu bemühen.
Herkuessaal
Festsaalbau der Münchner Residenz
Residenzstraße 1
80333 München
Das Residenztheater
präsentiert in diesem Jahr ein modernes Familienstück für alle ab 6 Jahren zur Vorweihnachtszeit, das gar nicht so liebevoll – weihnachtlich daher kommt, sondern von wilden Typen handelt, die sich für die Gerechtigkeit mächtig ins Zeug legen und sich nicht unterordnen wollen. Ein Stück, über das man nachdenken und in der Familie sprechen sollte.
Am 12. November ist Premiere von ROBIN HOOD
In einer Spielfassung von Angela Obst nach einem Szenarium von Robert Gerloff und Angela Obst. Regie führt Robert Gerloff
Wer ist dieser Mann, den alle Welt kennt und doch nicht fassen kann? Der Wegelagerer, Gerechtigkeitskämpfer, Patriot und Partisan wird vom Volk geliebt und von zwielichtigen Adligen, feisten Geistlichen und fiesen Staatsdienern gehasst. Es ist Robin Hood und wir alle haben ein Bild von ihm . Doch stimmt das eigentlich? Mit seinen treuen Gefährten Little John, Bruder Tuck und Will Scarlet trickst Robin immer wieder die Obrigkeit aus, aber er hat die Rechnung ohne die Frauen gemacht. Gemeinsam erleben sie alle, mit Pfeil und Bogen, echten Tieren und falschen Bäumen, ein wildes Abenteuer.
Residenztheater
Max-Joseph-Platz 1
80539 München
Das Gärtnerplatztheater
(spielt zurzeit wegen Umbau in der Reithalle München)
LILIOM von Ferenc Molnár, Premiere am 4. November
Regie Josef E. Köpplinger in Zusammenarbeit mit der Komponistin Johanna Doderer
Liliom ist das berühmteste Theaterstück des ungarischen Dramatikers Ferenc Molnár, anzusiedeln irgendwo zwischen Märchen und Sozialdrama. Nach mittlerweile100 Jahren steter Bühnenpräsenz, Verfilmungen und sogar einer Musicaladaption wird Molnárs Welterfolg im November erstmalig im Staatstheater am Gärtnerplatztheater als Oper aufgeführt. Liliom (Daniel Prohaska) verdingt sich als Ausrufer auf einem Rummelplatz. Ein zwielichtiger Geselle, doch durchaus mit gutem Aussehen und jeder Menge Bad-Boy-Charme gesegnet. Dem Vorstadt-Rowdy ganz und gar verfallen ist die junge Julie (Camille Schnoor). Aber den beiden ist nur eine kurze Zeit des Glücks beschieden, bevor dem Tunichtgut sein kleinkrimineller Lebenswandel zum Verhängnis wird. Doch himmlische Intervention gibt Liliom zumindest die Möglichkeit Buße zu tun. Oder aber, seinen Fall ein für allemal zu vermasseln.
Gärtnerplatztheater in der Reithalle München
Heßstraße 132
80797 München
Philharmonie im Gasteig
In der Philharmonie im Gasteig gibt es Jazz auf Weltniveau
Am 19. November spielen Al JARREAU & NDR Bigband
The Duke Ellington Songbook
Al Jarreau gilt als einer der bedeutendsten Künstler des zeitgenössischen Jazz – der Einzige, der in Jazz, Pop und Rhythm & Blues mehrere Grammys gewann. Vor 40 Jahren erschien sein erstes Album mit der Live-Version von Dave Brubecks Klassiker »Take Five«. Die Stimme dieses extraordinären Mannes bildet fast ein eigenes Universum, seine Talente als Entertainer sind offenbar grenzenlos. Das »Time Magazine« nannte ihn den größten lebenden Jazzsänger.
Author: Karin Jacobs-Zander
Karin Jacobs-Zander, Dramaturgin und Autorin der Bücher „Lebenslotsen“ und „Wo München am schönsten ist“ aus dem Ellert & Richter Verlag, lebt in München als freie Journalistin