Meine KINO Tipps vom 23.06.2022
Von Holger Jacobs
23.06.2022
„MASSIVE TALENT“
von Tom Gormican mit Nicolas Cage, Pedro Pascal, Sharon Horgan, Lily Sheen.
Der Original-Titel „The Unbearable Weight of Massive Talent“, was so viel heißt wie ‚Das unerträgliche Gewicht massiver Talente‘, drückt schon ganz gut aus, worum es in diesem Film geht:
Nämlich um das schauspielerische Talent von Hollywood-Star Nicolas Cage, der sich hier selbst spielt.
Allerdings ist er im Film ein zwar berühmter, aber heruntergekommener Star, der Pleite ist und versucht wieder groß raus zu kommen.
Als er das Angebot bekommt, für viel Geld bei der Geburtstagsfeier eines reichen Industriellen auf Ibiza aufzutreten, nimmt er sofort an. Doch bei dem reichen Javi (hervorragend: Pedro Pascal) handelt es sich nicht um eine Börsenmakler der Wallstreet, sondern um einen Drogenbaron, der weltweit gesucht wird.
So passiert es, dass Cage von der amerikanischen CIA kontaktiert wird, er möge sich doch auf der Party ein bisschen umhören. Als dann noch unerwartet seine Ex-Frau und seine Tochter auf der Party erscheinen, ebenfalls auf Einladung von Javi, wird die Sache kompliziert. Doch seltsamerweise versteht er sich mit Javi ausgezeichnet, ja direkt kumpelhaft. Zwischen Ihnen entwickelt sich so etwas wie eine Freundschaft, wenn nur die CIA nicht wäre…
Fazit: Nicolas Cage in einer seiner besten Rollen, wenn er sich selbst spielt und dann noch per digitaler Trickkiste mit seinem jüngeren Ich Zwiegespräche führt.
Und die Dialoge zwischen Cage und Javi sind großartig. Eine gelungene Mischung aus Action, Comedy und Gefühlskino.
Massive Talent © Leonine
„FRANCE“ von Bruno Dumont mit Léa Seydoux, Benjamin Biolay. Blanche Gardin.
Die kleine und feine Perle des französischen Films, der schon Anfang Juni in die Deutschen Kinos kam, will ich Euch auf keinen Fall vorenthalten.
Der Film handelt von der französischen Fernsehjournalistin France de Meurs (Léa Seydoux), die in ihrem Genre zu den bekanntesten und beliebtesten im Lande zählt.
Ihre freche, ungezwungene Art, ihr selbstbewußtes Auftreten, ihr attraktives Äußeres und natürlich nicht zuletzt ihre spannend gemachten Reportagen sehen sich jeden Tag Millionen Zuschauer an.
Dabei ist vieles, über das sie berichtet getürkt oder zumindest manipuliert, um für die Zuschauer interessant zu sein. In dieser Form lebt sie in einer Blase, wo sie Realität und Fiktion nicht wirklich mehr unterscheiden kann.
Als sie einen Verkehrsunfall hat, der einen jungen afrikanischen Motorradfahrer ins Krankenhaus bringt, scheint in ihr etwas zu bröckeln, ohne, dass sie es verhindern kann. Zwischenzeitlich lässt sie sich sogar in ein Sanatorium in den Bergen (Hotel Schloss Elmau, da wo jetzt der G7 Gipfel tagt) einweisen.
„FRANCE“, Schloss Elmau © Leonine Film
Doch als sie zurückkommt, stürzt sie sich in noch mehr Arbeit, ohne zu merken, dass vielleicht ein ganz anderer Weg der bessere wäre.
Selbst, als ihr Ehemann und ihr Sohn bei einem Autounfall ums Leben kommen, reist sie sich zusammen und bereitet sich für die nächste Sendung vor: The show must go on…
Fazit: Ein intelligent gemachte Milieustudie mit einer herausragenden Léa Seydoux („Blau ist eine warme Farbe“, „James Bond“).
Bilderserie mit 6 Photos von „FRANCE“:
„FRANCE“, Léa Seydoux © Leonine Film
Author: Holger Jacobs
Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
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Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.
