Die neuen Filme im Kino 12.12.2019

A Rainy Day in New York © Gravier Production/ Jessica Miglio

Die neuen Filme im Kino 12.12.2019

 

Von Holger Jacobs

12.12.2019

„A RAINY DAY IN NEW YORK“ – Komödie – USA – 2018
Regie: Woody Allen
Cast: Timothée Chalamet, Elle Fanning, Selena Gomez, Liev Schreiber, Jude Law
Filmverleih: Filmwelt

Es gibt wohl keinen anderen Regisseur auf der Welt, der auf hohem Niveau so viele Filme dreht wie Woody Allen. Seit den 70er Jahren kommt jedes Jahr ein neuer Film dazu. So haben sich im Laufe der Jahre an die 50 Filme aneinandergereiht.

Auch im letzten Jahr, 2018, sollte wieder ein neuer Film veröffentlicht werden, „A Rainy Day in New York“. Doch durch die #MeToo Debatte wurde auch der Skandal um Woody Allen wieder aus dem Keller geholt, der sich in den 90er Jahren ereignet hatte. Damals warf Allens Noch-Ehefrau Mia Farrow ihm vor, sich ihrer gemeinsamen Adoptivtochter Dylan unsittlich genähert und von einer weiteren Adoptivtochter, Soon-Yi, Nacktfotos gemacht zu haben. Die Sache mit Dylan hat Woody Allen immer abgestritten, aber Soon-Yi, da sie nur von Mia Farrow und nicht von ihm adoptiert worden war, heiratete Woody Allen wenige Jahre später.

Wir, als begeisterte Filmfans und Liebhaber von Filmen wie „Der Stadtneurotiker“ (Annie Hall“), „Manhattan“ oder „Matchpoint“ können da nur kopfschüttelnd danebenstehen. Genauso wie im Fall Roman Polanski, dessen Vergewaltigung an einer 13-jährigen im Jahre 1977 ihn auch bis heute verfolgt.

Mit einem Jahr Verspätung kommt jetzt also „A Rainy Day in New York“ in unsere Kinos. Und, wie sollte es auch anders sein, ist es wieder ein typischer Woody Allen geworden. Seit knapp 10 Jahren lässt er jetzt jüngere Darsteller für sich spielen, denn alle Woody Allen Filme haben etwas Autobiographisches.

Elle Fanning, „A Rainy Day in New York“ © Gravier Production/ Jessica Miglio

In „A Rainy Day in New York“ ist es der junge und äußerst begabte Timothée Chalamet, der hier den Woody Allen spielen darf.

Inhalt: Der etwas chaotische, aber liebenswürdige Gatsby (Timothée Chalamet) will mit seiner neuen Flamme Ashleigh (Elle Fanning) ein romantisches Wochenende Manhattan verbringen. Ashleigh möchte dort für ihre Schülerzeitung den bekannten Regisseur Roland Pollard (Liev Schreiber) interviewen, der gerade einen neuen Film dreht. Das Interview aber dauert länger als geplant, da nicht nur der Regisseur an der naiven hübschen Blondine aus der Provinz gefallen findet, sondern sie auch durch ihn noch dessen attraktiven Drehbuchautoren Ted Davidoff (Jude Law) und Schauspieler Diego Luna (Francisco Vega) kennenlernt, die ihr ganz schön den Kopf verdrehen. Was dazu führt, dass sich Gatsby und Ashleigh während des gesamten Wochenendes kaum zu Gesicht bekommen. Doch auch Gatsby findet neue Begleiterinnen. Durch Zufall trifft er die Schwester einer früheren Freundin wieder, Chan (Selena Gomez), die ihn mit ihrer Clique bekannt macht. Somit wird für beide, Gatsby und Ashleigh, der Aufenthalt in New York ein großes Abenteuer, aber anders als gedacht.

Wie immer schafft es Woody Allen ein ausgezeichnetes Schauspieler-Ensemble zusammenzubringen. Neben dem schon genannten Timothée Chalamet dürfen besonders Elle Fanning als schüchternes Blondchen und Selena Gomez als gar nicht schüchterne Femme Fatale glänzen.

Auch wenn Woody Allens Filme nicht mehr das Niveau vergangener Jahrzehnte erreichen, haben sie immer noch hohen Unterhaltungswert mit hervorragenden Schauspielern. Und wenn Allen in seiner Lieblingsstadt New York dreht, kann eigentlich nichts schief gehen.

Fazit: Beste Unterhaltung für den feingeistigen Intellektuellen mit Sinn für Humor.

10 photos: Timothée Chalamet + Elle Fanning, „A Rainy Day in New York“ © Gravier Production/ Jessica Miglio

Weiter laufen an:

„JUMANJI 2: THE NEXT LEVEL“ von Jake Kadan mit Dwayne Johnson, Jack Black, Kevin Hart und Karen Gillian. Neue Abenteuer in einer Fortsetzung des berühmten Videospiels, welches seine Mitspieler in die Geschichte hineinzieht.

„JUMANJI“ Filmposter

„THE KINDNESS OF STRANGERS“ von Lone Scherfig mit Zoe Kazan, Andrea Riseborough und Tahar Rahim. Über vier Menschen, die das Schicksal in New York zusammenführt. Alle vier können am Ende ihre Probleme überwinden, weil sie sich gegenseitig helfen, obwohl sie sich eigentlich fremd sind. Sehr berührend. Für mich der ultimative Weihnachtsfilm ohne kitschig zu werden.
Der Film lief zur Eröffnung auf der diesjährigen BERLINALE. Hier mein damaliger Bericht.

„The Kindness of Strangers“ Filmposter

 

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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