Die neuen Filme im Kino – FURIOSA A Mad Max Saga

Furiosa - A Mad Max Saga © Warner Bros

Die neuen Filme im Kino – FURIOSA A Mad Max Saga

 

Von Holger Jacobs

26.05.2024

Wertung: 🙂 🙂 🙂 (drei von fünf)

for english text click here

Ein Film für Freunde des alten Verbrennungsmotors, der röhrenden Maschinen und der aufgemotzten Monster-Trucks

 

Dieser „FURIOSA – A Mad Max Saga“ ist mittlerweile der fünfte Teil der berühmten „MAD MAX“ Reihe und geht in die Zeit vor dem letzten, dem „MAD MAX – Fury Road“ , zurück.

Die MAD MAX Reihe

Doch machen wir einen kurzen Rückblick.
Im Jahre 1980 kommt der erste von dem australischen Regisseur GEORGE MILLER (*1945) gedrehte „MAD MAX“ in die Kinos.
Dieser mit wenig Budget gedrehte Streifen war MILLERS Debut-Film, der eigentlich Medizin studiert hatte und lange als Unfallarzt tätig war, doch schon immer eine große Leidenschaft fürs Kino hatte.
Durch die Freundschaft mit einem Filmproduzenten und dem damals erst 24-jährigen Schauspieler MEL GIBSON wurde es möglich, den ersten „MAD MAX I“ im Jahre 1979 zu drehen.
GIBSON spielt hier den „Mad Max“, den Polizisten Max Rockatansky, der in einer nahen Zukunft voller Gewalt und marodierender Banden (ähnlich, wie es gerade in unserer Zeit auf Haiti in der Realität passiert) versucht, den Mord an seinem Sohn zu rächen. Ein klassischer Rache-Movie, der aber durch den Schwerpunkt auf röhrende Motoren und wilden Verfolgungsjagden einen Touch von „Fast & Furious“ Filmen bekommt.
Frauen spielen hier keine Rolle.

„MAD MAX I“, Mel Gibson, 1979, Filmposter

In „MAD MAX Teil II“ (1981) versucht MEL GIBSON die Mitarbeiter einer Raffinerie vor Banden zu retten, die an das knapp gewordene Benzin heranwollen.

In MAD MAX Teil III – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985), wird es interessanter, denn dieses Mal bekommt MEL GIBSON mit TINA TURNER eine ebenbürtige Gegenspielerin zugewiesen. Die Story dreht sich um eine Oase in der Wüste, die eine der letzten Wasserreserven darstellt und um die entsprechend gekämpft wird.
Nach dem Benzin ist jetzt auch das Wasser auf der Erde knapp geworden.

„MAD MAX III – Beyond Thunderdome“, 1985, Filmposter

In MAD MAX Teil IV, „MAD MAX – Fury Road“ (2015) , ist die Hauptperson nun nicht mehr ein Mann (auch wenn es immer noch einen Max Rockatansky, gespielt von TOM HARDY, gibt), sondern eine Frau:
Imperator Furiosa, genial gespielt von CHARLIZE THERON. Ein Imperator ist sie in dem Film allerdings nicht, sondern nur eine Lastwagenfahrerin, die mit ihrem Truck versucht, von der sogenannten Zitadelle zu flüchten, um das Grüne Land ihrer Vorfahren zu suchen.

MAD MAX – Fury Road“, Cannes 2015 – CC- Georges Biard/ Wikimedia

CHARLIZE THERON ist umwerfend. Ganze sechs Oscar (für Kostüm, Make-up, Ton, Schnitt, et.c.) bekam der Film.
Seine Premiere feierte er übrigens beim Filmfestival in Cannes 2015, genau wie jetzt auch der fünfte Teil.

FURIOSA – A Mad Max Saga

Der neuste MAD MAX ist ein Prequel und zeigt Furiosa als Kind und junge Frau.
Der Film beginnt im sogenannten Grünen Land, eine Art Garten Eden, indem das Leben wie im Paradies erscheint, da die Vegetation noch den Charakter eines subtropischen Urwaldes hat.

„FURIOSA – A Mad Max Saga“, Alyla Browne as young Furiosa © Warner Bros.

Ein kleines Mädchen, genannt Furiosa (toll gespielt von der 14-jährigen australischen Schauspielerin ALYLA BROWNE), läuft im Wald umher, als sie vier Mitglieder einer Bande beobachtet, die durch Zufall dieses Land entdeckt haben und nun natürlich ihrem Anführer davon erzählen wollen.
Bei dem Versuch dies zu verhindern, wird Furiosa und ihre Mutter von dem Bandenchef Dementus (CHRIS HEMSWORTH) gefangen genommen. Die Mutter wird gefoltert und stirbt. Und Furiosa wird von Dementus zwangsadoptiert.
Wenig später kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Dementus und dem mächtigen Immortant Joe (LACHY HULME), der der Herr über die knappen Wasservoräte ist. Da Dementus die Raffinerie Gas Town erobern konnte, beschließen die beiden einen Deal: Wasser und Nahrungsmittel gegen Benzin. Als Immortan Joe die kleine Furiosa im Gefolge von Dementus entdeckt, zwingt er Dementus ihm Furiosa für sein Harem zu überlassen.

Eines Tages gelingt es der kleinen Furiosa aus dem Harem zu fliehen und kann als Junge verkleidet bei den Mechanikern untertauchen.

Jahre vergehen, bis eines Tages Furiosa (nun gespielt von ANYA TAYLOR-JOY) bei einem dieser Transporte Wasser gegen Benzin mitfährt und den Transport vor angreifenden Bandenmitgliedern des Dementus retten kann.
In dem darauf ausbrechenden Krieg zwischen den beiden Bandenchefs verfolgt Furiosa ihren einstigen Peiniger Dementus bis in die Wüste, wo sie ihn stellen kann.

Kritik

Das Hauptproblem bei allen Action-Filmen ist die mangelnde Aufmerksamkeit auf das Drehbuch.
Der Fokus der Macher ist dermaßen auf die schwierigen und kostenintensiven Action-Szenen gerichtet, dass eine überzeugende Handlung auf der Strecke bleibt.
Erst kürzlich hatte ich mir den neunen „Dune: Part Two“ mit dem neuen Superstar TIMOTHÉE CHALAMET und der hübschen ZENDAYA angesehen. Obwohl hier der Regisseur DENIS VILLENEUVE heißt („Sicario“, „Blade Runner 2049“), war die Geschichte so unsinnig, dass ich sogar vorzeitig das Kino verlassen habe.

Ganz so schlimm ist es bei „FURIOSA – A Mad Max Saga“ nicht.
Aber viel besser auch nicht. Das fängt mit der Handlung an. Während „MAD MAX – Fury Road“ stringend einer Handlung folgt, sehen wir in dem neuen „MAD MAX“ einen ständigen Szenenwechsel, der schnell durcheinander gerät. Besonders gegen Ende, wo der Zuschauer nicht mehr genau weiß, ob er sich nun in Gas Town, Bullit Town oder in der Zitadelle befindet.
Der verheißungsvolle Auftritt der Neuentdeckung ANYA TAYLOR-JOY ist eine ziemliche Enttäuschung.
Erst einmal muss man eine Stunde abwarten bevor sie überhaupt auf der Leinwand erscheint.
Und dann ist ihre Erscheinung zwar hübsch, aber ohne große Wirkung.
Zumal ihr Sprechtext sich auf eine DINA 4 Seite reduziert.
Meist guckt TAYLOR-JOY mit ihren weit auseinanderstehenden Augen stumm in die Kamera.
Das kann vielleicht bei einer Ausnahme-Schauspielerin wie CHARLIZE THERON in „MAD MAX – Fury Road“ funktionieren, aber leider nicht bei dieser Newcomerin ANYA TAYLOR-JOY.
CHRIS HEMSWORTH als Furiosas Gegenspieler Dementus ist auch nicht besser.
Zwar ist dieser australische Schauspieler schon deutlich älter, erfahrener und auch schon lange erfolgreich im Geschäft („Thor“, „The Avengers“).
Doch hier spielt er anscheinend völlig gegen seine eigene Schauspiel-Natur.
Er versucht dem Dementus eine Mischung aus JOHNNY DEPPS linkischen Bewegungen eines Jack Sparrow und der gleichmütigen Gelassenheit eines JEFF BRIDGES aus „The Big Lebowski“ zu geben – was völlig daneben geht.

Positiv sind die fantastischen Aufnahmen in den wüstenartigen Regionen in Australien.
Die Kamerafahrten über den Köpfen der Protagonisten, während diese die Dünen mit ihren aufgemotzten Fahrzeugen rauf und runter fahren, ist sehenswert.
Und der Sound der röhrenden Motoren  ist ebenfalls markerschüttedernd.
Fazit: Wenn das Drehbuch besser gewesen wäre, hätte es ein guter Action-Film werden können.

Bilderserie mit 15 Fotos aus „FURIOSA – A Mad Max Saga“:

FURIOSA – A Mad Max Saga“ © Warner Bros.

 

English text

 

The new films in the cinema – MAD MAX Furiosa

 

By Holger Jacobs


May 26, 2024

A film for fans of the old combustion engine, the roaring machines and the souped-up monster trucks

 

This “FURIOSA – A Mad Max Saga” is now the fifth part of the famous “MAD MAX” series and goes back to the time before the last one, the “MAD MAX Fury Road”.

The MAD MAX series

But let’s take a quick look back.
In 1980, the first “MAD MAX”, directed by Australian director GEORGE MILLER (*1945), was released in cinemas.
This film, shot on a low budget, was MILLER’s debut film, who had actually studied medicine and worked as a doctor for a long time, but always had a great passion for cinema.
Through a friendship with a film producer and the then only 24-year-old American actor MEL GIBSON, it was possible to realize the first “MAD MAX”.
GIBSON plays “Mad Max”, the police officer Max Rockatansky, who tries to avenge the murder of his son in a near future full of violence and marauding gangs (similar to what is currently happening in real life in Haiti).
A classic revenge movie, but with a focus on roaring engines and wild chases it gets a touch of the “Fast & Furious” movies.
Women don’t play a role here.

„MAD MAX I“, Mel Gibson, 1979, Filmposter

In „MAD MAX Part II“ MEL GIBSON tries to save the employees of a refinery from gangs that want to get their hands on the gasoline that has become scarce.

In “MAD MAX Part III – Beyond the Thunderdome” (1985), things get more interesting because this time MEL GIBSON is given an equal opponent in TINA TURNER. The story revolves around an oasis in the desert, which is one of the last water reserves and which is fought over.
After gasoline, water on earth has also become rare.

„MAD MAX III – Beyond Thunderdome“, 1985, Filmposter

In „MAD MAX Part IV – Fury Road”, the main character is no longer a man (although there is still a Max Rockatansky, played by TOM HARDY), but a woman:
Imperator Furiosa, played by CHARLIZE THERON. However, she is not an emperor in the movie, just a truck driver who tries to escape from the so-called Citadel in her truck in order to search for the Green Land of her ancestors.
CHARLIZE THERON is stunning. The film received a total of six Oscars (for costume, make-up, sound, editing, etc.).
By the way, it celebrated its premiere at the Cannes Film Festival in 2015, just like the fifth part.

MAD MAX – Fury Road“, Cannes 2015 – CC- Georges Biard/ Wikimedia

FURIOSA – A Mad Max Saga

The latest MAD MAX is a prequel and shows Furiosa as a child and young woman.
The film begins in the so-called Green Land, a kind of Garden of Eden, in which life appears to be in paradise, as the vegetation still has the character of a subtropical jungle.
A little girl named Furiosa (well played by 14-year-old Australian actress ALYLA BROWNE) is running around in the forest when she observes four members of a gang who have discovered this country by accident and now of course want to tell their leader about it.
In an attempt to prevent this, Furiosa and her mother are captured by the gang leader Dementus (CHRIS HEMSWORTH). The mother is tortured and dies. And Furiosa is forcibly adopted by Dementus.
A little later there is an encounter between Dementus and the powerful Immortant Joe (LACHY HULME), who is the master of the rare water supplies.
Since Dementus was able to capture the Gas Town refinery, the two decide on a deal: water and food in exchange for gasoline. When Immortan Joe discovers little Furiosa in Dementus‘ entourage, he forces Dementus to give him Furiosa for his harem.
One day, little Furiosa manages to escape from the harem and disguises herself as a boy and goes into hiding with the mechanics.
Years pass until one day Furiosa (now played by Anya Taylor-Joy) takes part in one of these water-for-gas transports and is able to save the transport from attacking Dementus gang members. In the war that breaks out between the two gang leaders, Furiosa pursues her former tormentor Dementus into the desert, where she can catch him.

Critics

The main problem with all action movies is the lack of attention to the script.
The makers‘ focus is so determined on the difficult and expensive action scenes that a convincing story falls by the wayside.
I recently watched the new “Dune: Part Two” with the new superstar TIMOTHÉE CHALAMET and the pretty ZENDAYA. Although the director is DENIS VILLENEUVE (“Sicario”, “Blade Runner 2049”), the story was so stupid that I even left the cinema early.
Things aren’t quite that bad with “FURIOSA – A Mad Max Saga”.
But not much better either.
As I told you, one problem is the story. While MAD MAX – Fury Road strictly follows a plot, in the new MAD MAX we see a constant change of scenery that quickly becomes confused. Especially towards the end, where the viewer no longer knows exactly whether they are in Gas Town, Bullit Town or the Citadel.
The promising appearance of the new discovery ANYA TAYLOR-JOY is quite a disappointment.
First of all, you have to wait an hour before she even appears on the screen.
And then her appearance is pretty, but without much impact.
Especially since her spoken text is reduced to one DINA 4 page.
TAYLOR-JOY usually looks silently into the camera with her wide-set eyes.
That might work with an exceptional actress like CHARLIZE THERON in “MAD MAX – Fury Road”, but unfortunately not with this newcomer ANYA TAYLOR-JOY.
CHRIS HEMSWORTH as Furiosa’s opponent Dementus isn’t any better. This Australian actor is significantly older, more experienced and has been successful in the movie-business for a long time (“Thor”, “The Avengers”).
But here he seems to be playing completely against his own acting nature.
He tries to give his character a mixture of JOHNNY DEPP’s awkward movements of Jack Sparrow and the calm composure of JEFF BRIDGES from „The Big Lebowski“ – which doesn’t t work at all.
The fantastic shots in the desert-like regions in Australia are positive. The tracking shots above the protagonists‘ heads as they drive up and down the dunes in their souped-up vehicles is worth seeing. And the sound of the roaring engines is also bloodcurdling.
Conclusion: If the script had been better, it could have been a good action movie.

Picture series with 13 photos from “FURIOSA – A Mad Max Saga”:

FURIOSA – A Mad Max Saga“ © Warner Bros.

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.