Jean-Michel Jarre in Berlin
Von Holger Jacobs
23.10.2016
Liebe Musikfans,
Intro
The „Godfather of Electronic Music“ besuchte Berlin und ließ Klangwolken in den herbstlichen Himmel der Hauptstadt entschweben. Auferstehung der 70er- Jahre Hits und alte Erinnerungen werden wach.
Kritik
Sobald ich den Namen Jean-Michel Jarre erwähne nicken alle mit dem Kopf. Ob jung oder alt, irgendwie hat jeder den Namen schon mal gehört. Doch die Meinungen gehen auseinander. Viele lieben seine elektronischen Klänge. Viele auch nicht. In der Mercedes-Benz Arena fanden sich vergangenen Donnerstag immerhin 10.000 Fans ein, die begeistert mitfeierten.
Seine Bühnenshows sind legendär: Schon 1979 ließ er den Place de la Concorde in Paris in roten, weißen und grünen Laserlicht erstrahlen und durfte sich mit 1 Millionen Besuchern dieses Konzertes ins Guinness Buch der Rekorde eintragen lassen. 1997 setzte er in Moskau noch einen drauf, als während der 850-Jahr Feierlichkeiten der Stadt über 3 Millionen zu seinem Konzert gekommen sein sollen.
Während ich so dasitze und mich von den elektronischen Klängen berieseln lasse und der gut gemachten Laser-und Projektionsshow zusehe, muss ich an das Konzert von Kraftwerk in der Neuen Nationalgalerie im Januar 2014 denken. Die Musik hat gewisse Ähnlichkeit. Jarre klingt etwas harmonischer, sinnlicher, während Kraftwerk mehr auf Rhythmus und Erzählung geht. Denn jeder Song von Kraftwerk ist eine Geschichte, während der Zuhörer bei Jean-Michel Jarre sich von den Klängen träumerisch in andere Sphären tragen lässt. Hier mein Video zum Kraftwerk Konzert
Gaststar ist am Donnerstag Abend die kanadische Punksängerin Peaches, mit der Jarre einen Song spielt und Edward Snowden (per Video), mit dem er in dessen Moskauer Exil ein Lied eingespielt hat, „Exit“. Auf dem riesigen Monitor erscheint dazu Snowden himself mit einigen Statements.
Jean-Michel Jarre ist 1948 in Lyon geboren und kam durch seine Eltern früh mit Musik in Berührung. 1976 wurde sein bisher erfolgreichstes Album, „Oxygene“ veröffentlicht, dessen Titelmelodie er bis heute immer wieder neu arrangiert und variiert. Am 2. Dezember 2016 soll zum 40. Jubiläum „Oxygene 14-20“ veröffentlicht werden.
Jean-Michel Jarre war lange Zeit mit der britischen Schauspielerin Charlotte Rampling („Der Nachtportier“, „Der Swimmingpool“) verheiratet und hat mit ihr einen Sohn. Seine zweite Frau war von 2005 – 2010 die französische Schauspielerin Anne Parillaud („Nikita“).
Seine nächsten Konzerte sind am 10. November in Nürnberg und am 21. November in Münster.
Author: Holger Jacobs
Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
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Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.