Contra - Nilam Farooq - kultur24.berlin

Meine Kino Tipps der Woche vom 04.11.2021

CONTRA - Nilam Farooq © Constantin Film/ kultur24.berlin

Meine Kino Tipps der Woche vom 04.11.2021

 

Von Holger Jacobs

Holger Jacobs

02.11.2021

„BERGMANN ISLAND“ von der französischen Regisseurin Mia Hansen-Love ist ein klassischer Film im Film.
Es geht um ein Paar, beide Drehbuchautoren und Filmregisseure (so wie Mia Hansen-Love im wirklichen Leben mit dem französischen Regisseur Olivier Assayas), welches einen Trip auf die schwedische Insel Farö macht, um sich neue Inspiration zu suchen und neue Drehbücher zu schreiben.
Die Insel Farö hat im wahren Leben eine gewisse Berühmtheit erlangt (zumindest für die Fans), da dort der legendäre schwedische Regisseur Ingmar Bergmann mehrere seiner Filme gedreht hat (u.a. „Szenen einer Ehe“), dort ein Haus besaß und dort sogar beerdigt ist.
Die Story: Während Chris (Vicky Krieps „Der Goldene Faden“) nur schwer mit ihrem Skript vorankommt, geht Tony (Tim Roth n„Pulp Fiction“) sein neues Drehbuch leicht von der Hand.
Da beide eine gemeinsame Tochter haben, rät ihr Tony, vielleicht wieder mehr Mutter und Hausfrau zu sein, was Chris natürlich aufregt.
Als sie erfährt, dass sie ausgerechnet im selben Bett schlafen, welches auch im Film „Szenen einer Ehe“ vorkommt, beschleicht Chris ein ungutes Gefühl.
Doch sie beginnt mit viel Energie weiter an ihrem Drehbuch zu schreiben, welches ein verliebtes Paar beschreibt, Amy (Mia Wasikowska) und Joseph (Anders Danielsen Lie), dass sich für ein Liebesabenteuer auf der Insel Farö trifft…
Fazit: ein wirklich schöner Film, der im Wettbewerb der diesjährigen Filmfestspiele von Cannes lief.

Bilderserie mit 4 Fotos der „Bergmann Island“ Filmproduktion: 

Chris (Vicky Kriegs) und Tony (Tim Roth), „Bergmann Island“ © Film du Losange

 

„EIN POLIZEI FILM“ von Alonso Ruizpalacios mit Monica Del Carmen und Raul Briones.
Mexicos vielleicht bekanntester Filmregisseur hat hier einen harten Cop-Film über zwei Polizisten gedreht, die in der Millionenstadt Mexico City versuchen zu überleben. So krass, wie das klingt, so krass ist auch die Situation. Zwischen Korruption, Machtmissbrauch und alltäglicher Polizeiarbeit jongliert hier jeder Gesetzeshüter zwischen seinem eigentlichen Auftrag und der täglichen Realität auf der Straße.
Der Film bekam auf der diesjährigen BERLINALE einen Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung, zu Recht.

"A Cop Movie" © No Ficcion

„A Cop Movie“ © No Ficcion

 

„CONTRA“ von Sönke Wortmann mit Nilam Farooq und Christoph Maria Herbst.
Dieser neue Film des erfolgreichen deutschen Regisseurs von Filmen wie „Das Wunder von Bern“ oder das „Sommermärchen“ über die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, knüpft hier an seine beliebten Komödien wie „Der bewegte Mann“ an.
Dabei bleibt einem häufig das Lachen im Munde stecken, denn die Geschichten, die dahinterstecken, sind durchaus ernst. Wie schon bei Wortmanns letztem Film „Der Vorname“ (der wie „Contra“ nach einer französischen Vorlage gedreht wurde) bei der eine Familie ihren zukünftigen Sohn „Adolf“ nennen will.
Die Story von „Contra“: Bei einer Univorlesung in der Goethe-Universität in Frankfurt kommt es zum Eklat, als Uniprofessor Richard Pohl (Christoph Maria Herbst) in einer ziemlich überheblichen Art und Weise die Jura-Studentin Naima (Nilam Farooq) rassistisch und sexistisch beleidigt, nur weil sie ein paar Minuten zu spät gekommen ist.
Dieses peinliche Vorkommnis wird von den anwesenden Kommilitonen sofort auf Smartphones aufgenommen und verbreitet sich wie ein Lauffeuer auf allen sozialen Medien.
Um daraufhin nicht vom Uni-Präsidenten Lambrecht rausgeschmissen zu werden, akzeptiert Pohl einen Vorschlag zur Wiedergutmachung:
Er soll mit all seinem Können der Studentin Naima bei einem Debattierwettbewerb helfen und ihr dabei als Mentor zur Seite stehen.
Was zunächst von beiden noch vehement abgelehnt wird, entwickelt sich schließlich – wie kann es anders sein – zu einem erfolgreichen Team mit großen Siegchancen.
Fazit: gut gemacht mit exzellenten Schauspielern.
Die attraktive Berlinerin Nilam Farooq (*1989), Tochter eines Pakistani und einer polnischen Mutter, kenne ich, seit ich sie auf dem Drehort zu ihrem damaligen Film „Heilstätten“ im Jahre 2017 besucht habe.

Bilderserie mit 12 Fotos der „CONTRA“ Filmproduktion:

Naima (Nilam Farooq), „CONTRA“ © Constantin Film

 

 

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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