Premiere DORNRÖSCHEN vom Staatsballett Berlin

Dornröschen - Staatsballett Berlin - Polina Semionova © kultur24.berlin

Premiere DORNRÖSCHEN vom Staatsballett Berlin

 

Von Holger Jacobs

15.05.2022

Wertung: 🙂 🙂 🙂 🙂 (vier von fünf)

English text

Die Premiere des vielleicht berühmtesten klassischen Balletts wird zum Höhepunkt der diesjährigen Saison vom Staatsballett Berlin.

Kaum öffnet sich der Vorhang ist der Zuschauer fast erschlagen von so viel Opulenz:
Ein Bühnenbild wie aus einem Gemälde von Fragonard (1732 – 1806), mit einer Mode aus der Zeit von Louis XIV, dem Sonnenkönig.

Das Bühnenbild ist wirklich atemberaubend, wobei es sich auch sehr an die Grenze des Kitsch heranwagt.
Aber dem Bühnen- und Kostümbildner Jordi Roig und auch allen Bühnenarbeitern, gilt meine volle Bewunderung!

Das Märchen „Dornröschen“

Die Ursprünge dieses Märchens gehen bis in das 17. Jahrhundert zurück.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) sollen katholische Truppen eine Burg bei Kassel (damals protestantisch) erobert und teilweise zerstört haben. Danach soll das Schloss über 100 Jahre nicht mehr von Menschen bewohnt worden sein, was zu einer kompletten Verwilderung und Überwucherung führte. Die Burg gibt es heute noch unter dem Namen SABABURG im nordhessischen Rheinhardswald.

Bereits im Jahre 1697 erscheint in dem Märchenband „Contes de ma Mère l’ Oye“ des französischen Schriftstellers CHARLES PERRAULT die Geschichte der „Belle au Bois Dormant“, in dem ein Königspaar ein Kind bekommt und zur Taufe sieben Feen einlädt, die dem Kind verschiedene Gaben verleihen sollen. Doch eine Fee wird bei der Einladung vergessen (Carabosse). Als diese dann schließlich doch zur Taufe kommt verflucht sie das Kind: Es soll eines Tages am Stich einer Spindel sterben.
Die gute Fliederfee kann den Fluch jedoch in einen 1oo-jährigen Schlaf umwandeln.
Als aus dem Kind nach 16 Jahren die schöne Prinzessin Aurora geworden ist, passiert das vorbestimmte Schicksal.
Damit der Schlaf der Prinzessin und des gesamten Hofstaates nicht gestört wird, umgibt die Fliederfee das Schloss mit einem Dornenwald.
Nach Hundert Jahren kommt ein Prinz vorbei und befreit Dornröschen aus dem Dornenwald und beide heiraten.
Bei Charles Perrault wird die Geschichte noch durch eine böse Schwiegermutter fortgesetzt, die Dornröschen und ihre Kinder umbringen will, was der Prinz gerade noch vereiteln kann.
Im Jahre 1812 veröffentlichen die BRÜDER GRIMM in ihrem Band „Haus- und Kindermärchen“ die Geschichte von „Dornröschen“, lassen die böse Schwiegermutter aber weg.

Das Ballett „Dornröschen“

Das Ballett „Dornröschen“ gilt als der Höhepunkt des klassischen Balletts.
Es findet sich heute im Repertoire aller großer Ballett-Kompanien.
Allein in Berlin gab es in den letzten 20 Jahren drei Neuinszenierungen:
– 2005 von VLADIMIR MALAKHOV (*1968, Direktor des Berliner Staatsballetts von 2004 – 2014)
– 2015 von NACHO DUATO (*1957, Direktor des Staatsballetts Berlin von 2014 – 2019). Hier meine Kritik von 2015

Hier mein Video-Trailer von 2015 mit der Inszenierung von Nacho Duato zum Vergleich:

– 2022 von MARCIA HAYDÉE

Hier mein Video-Trailer von 2022 mit der Inszenierung von Marcia Haydée:

Auch in der Choreographie von Marius Petipa, an die sich Marcia Haydée weitgehend hielt, gibt es ebenfalls keine böse Schwiegermutter mehr.
Dafür tanzen zur Hochzeitsfeier von Aurora (Polina Semionova) und Prinz Desiré (Alexandre Cagnat) die Figuren anderer Märchen: „Scheewittchen und die sieben Zwerge“, „Der gestiefelte Kater und sein Kätzchen“, „Rotkäppchen und der böse Wolf“, Ali Baba und die Edelsteine“ und „Prinzessin Florine und ihr blauer Vogel“

Peter Tschaikowsky

Im Jahre 1988 gab der Direktor der Staatlichen Theater in St. Petersburg, Iwan Wsewoloschski, an den Komponisten Peter Tschaikowsky den Auftrag, eine Ballettmusik zu dem Märchen „La Belle au Bois Dormant“ nach Charles Perrault zu komponieren. Er selbst schrieb das Libretto und beauftragte Marius Petipa mit der Choreographie.
Die Uraufführung fand mit großem Erfolg am 15. Januar 1890 im Mariinski Theater in St. Petersburg statt.

Tschaikowsky bezeichnete seine Partitur zu „Dornröschen“ als seine gelungenste Ballettmusik neben „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“.
Bemerkenswert ist die reiche Instrumentierung für großes Orchester mit zusätzlichem Klavier und einem Geigen-Solo.
Berühmt wurde auch sein „Walzer der Blumenmädchen“ aus dem 1. Akt, der bis heute häufig als reine Tanzmusik auf Bällen und Festen gespielt wird.

Marcia Haydée

Älteren Ballett-Fans ist diese Grand Dame des Tanzes schon lange bekannt.
Marcia Haydée (*1937) war die große Prima Ballerina am Stuttgarter Opernhaus der 60- und 70er Jahre unter dem Direktor und Choreographen John Cranko.
Nach seinem Tod wurde sie selbst Direktorin des Stuttgarter Balletts und leitete eine Phase der Neuorientierung des Klassischen Balletts mit Elementen des Modern Dance und Tanztheaters ein. Unter ihrer Führung wurden die Choreographen John Neumeier, William Forsythe und Maurice Béjart international bekannt.

Sie selbst feierte auch als Choreographin große Erfolge, als sie 1987 „Dornröschen“ und 1989 „Giselle“ mit dem Stuttgarter Ballett neu einstudierte.

Marcia Haydées Version des „Dornröschens“ hat sie jetzt selbst mit dem Staatsballett Berlin einstudiert.

Kritik

Es wäre wohl müßig hier noch einmal zu erwähnen, dass ich es interessanter finden würde, auch dieses über 100 Jahre alte Ballett einmal modern zu inszenieren.
Wahrscheinlich kann man es nur klassisch auf die Bühne bringen.
Und Marcia Haydée hatte sich bei ihrer Choreographie (die ja seit ihrer Uraufführung 1987 nun auch schon 35 alt ist) wohl gedacht: wenn schon – denn schon!
Wie eingangs beschrieben wird der Zuschauer durch die übermäßige Opulenz und Reichhaltigkeit der Bühne und Kostüme fast erschlagen.
Mit sicher horrenden Kosten für die Berliner Opernstiftung…
Der Inhalt mag für heutige Kulturinteressierte doch etwas langweiliges, ja kitschiges, an sich haben:
Die Zeiten von Kaisern, Hofgesellschaften und Zeremonien à la Versailles sind schon lange vorbei und Frauen, die an nichts anderes denken, als an das Heiraten und sich von schönen Prinzen wachküssen lassen, erst recht.
Aber dürfen wir nicht auch mal träumen? Sich wieder als Mann zu fühlen, der die Frauen beschützt und sie von Ungemach befreit? Und sich als Frau zu fühlen, die sich freudig in die starken Arme eines schönen Mannes begiebt?
Nun, dies soll kein sozial-psychologischer Diskurs werden, es muss hier wohl jeder selber entscheiden, in wie weit er sich auf diese Geschichte einlassen möchte.

Doch Marcia Haydée hatte eine weitere, sehr geniale Idee:
Die böse Fee CARABOSSE nicht nur als rachesüchtige, alte Hexe, sondern als viriles, feuriges Wesen zu zeigen, dass die Zuschauer bis in die letzte Reihe mitreißt (siehe mein Video-Trailer).
In der Original-Partitur ist die CARABOSSE nämlich nicht als Tänzerin, sondern nur als schreitendes Ungeheuer angelegt.
Doch Marcia Haydée lässt sie springen, wirbeln und drehen wie ein Irrwicht, der außer Kontrolle geraten ist.
Und lässt sie/ ihn von einem Mann tanzen: von dem aus Moldawien stammenden Solo-Tänzer DINU TAMAZLACARU.
Und genau das macht die Qualität dieser Inszenierung aus:
Jedes Mal, wenn Carabosse/ Dinu Tamazlacaru auftritt wird es spannend!
Noch ein Wort zur Prima Ballerina POLINA SEMIONOVA als Prinzessin Aurora:
Sie ist nach wie vor meisterhaft in ihrer Darbietung, präzise in ihren Ausführungen, geschmeidig in ihren Bewegungen.
Besonders zu beobachten im „Rosen-Adagio“ im 1. Akt:  Dabei tanzt Aurora mit den vier Prinzen und balanciert „en pointe“ auf einem ihrer Spitzenschuhe. Wow! Was für eine Technik (siehe Video-Trailer).

Fazit: Für alle Ballett-Fans und Ballett-Ratten ein MUSS!

„Dornröschen“ von Marcia Haydée nach Marius Petipa
Musik: Peter Tschaikowsky
Premiere war am 13. Mai 2022
Staatsballett Berlin in der Deutschen Oper
Orchester der Deutschen Oper Berlin, musikalische Leitung: Ido Arad
Bühne und Kostüme: Jordi Roig
Mit: Polina Semionova (Prinzessin Aurora), Dinu Tamazlacaru (Carabosse), Elisa Carrillo Cabrera (Flieder Fee), Prinz Desiré (Alexandre Cagnat),
Konstantin Lorenz (Prinz des Nordens), Cameron Hunter (Prinz des Westens), Marco Arena (Prinz des Südens), Alexei Orlenko (Prinz des Ostens),
Aya Okumura (Fee der Kraft), Luciana Voltoni (Fee der Schönheit), Alizée Sicre (Fee der Anmut), Iana Bolova (Fee der Beredsamkeit), Evelina Godunova (Fee der Klugheit).
Nächste Vorstellungen: 18., 19., 28. Mai und 3., 6., 10., 24., 28. Juni und 1. und 6. Juli 2022

Bilderserie mit Fotos der Produktion:

Carabosse (Dinu Tamazlacaru) und Fliederfee (Elise Carrillo Cabrera), DORNRÖSCHEN, Staatsballett Berlin, Photo: Holger Jacobs

English text

 

Premiere SLEEPING BEAUTY by the Berlin State Ballet

 

By Holger Jacobs


05/15/2022

Rating: 🙂 🙂 🙂 🙂 (four of five)

The premiere of perhaps the most famous classical ballet will be the highlight of this year’s Staatsballett Berlin season.

As soon as the curtain rises, the spectator is almost overwhelmed by so much opulence:
a stage set like in a painting by Fragonard (1732 – 1806), with a fashion from the time of Louis XIV, the Sun King.
The stage design is really breathtaking, although it also dares to border on kitsch. But I have full admiration for the stage and costume designer Jordi Roig and all the stage hands!

The fairy tale „Sleeping Beauty“

The origins of this fairy tale go back to the 17th century. In the Thirty Years‘ War (1618 – 1648), Catholic troops are said to have conquered and partially destroyed a castle near Kassel (then Protestant). After that, the castle is said not to have been inhabited by people for over 100 years, which led to complete overgrowth of plants. The castle still exists today under the name SABABURG in the North Hessian Rheinhardswald.

As early as 1697, the story of the „Belle au Bois Dormant“ appeared in the fairy tale volume „Contes de ma Mère l’Oye“ by the French writer CHARLES PERRAULT, in which a royal couple had a child and invited seven fairies to the baptism that were different from the child to bestow gifts.
But a fairy is forgotten when inviting (Carabosse).
When she finally comes to the baptism, she curses the child: one day it will die from the prick of a spindle.
However, the good lilac fairy can turn the curse into a 1oo year sleep. When the child became the beautiful princess Aurora after 16 years, the predetermined fate happened. So that the sleep of the princess and the entire court is not disturbed, the lilac fairy surrounds the castle with a thorn forest.
After a hundred years, a beautiful prince comes by and frees Sleeping Beauty from the thorn forest and they get married.
In the case of Charles Perrault, the story is continued by an evil mother-in-law who wants to kill Sleeping Beauty and her children, which the prince is just able to thwart.
In 1812, the GRIMM BROTHERS published the story of „Sleeping Beauty“ in their volume „House and Children’s Tales“, but left out the evil mother-in-law.

The ballet „Sleeping Beauty“

The ballet „Sleeping Beauty“ is considered the pinnacle of classical ballet.
Today it can be found in the repertoire of all major ballet companies. In Berlin alone there have been three new productions in the last 20 years:
– 2005 by VLADIMIR MALAKHOV (*1968, director of the Berlin State Ballet from 2004 – 2014)
– 2015 by NACHO DUATO (*1957, director of the Berlin State Ballet from 2014 – 2019). Here my reporte in 2015.

Here is my video trailer from 2015 of Vladimir Malakhov as a comparison:

– 2022 by MARCIA HAYDEE

Here my video trailer of the new production from 2022 by Marcia Haydée:

 

In the choreography by Marius Petipa, to which Marcia Haydée largely adhered, there is no more evil mother-in-law at the end.
For this, the characters from other fairy tales dance at the wedding celebration of Aurora (Polina Semionova) and Prince Desiré (Alexandre Cagnat): „Snow White and the Seven Dwarfs“, „A Cat in Boots and his Kitten“, „Little Red Riding Hood and the Big Bad Wolf“, Ali Baba and the Gems“ and „Princess Florine and Her Blue Bird“.

Peter Tchaikovsky

In 1988 the director of the State Theater in St. Petersburg, Ivan Vsevolozhsky, commissioned the composer Peter Tchaikovsky to compose ballet music for the fairy tale „La Belle au Bois Dormant“ based on Charles Perrault. He wrote the libretto himself and commissioned Marius Petipa to do the choreography.
The premiere took place with great success on January 15, 1890 in the Mariinsky Theater in St. Petersburg.
Tchaikovsky described his score for „Sleeping Beauty“ as his most successful ballet music alongside „Swan Lake“ and „The Nutcracker“.
The rich instrumentation for large orchestra with additional piano and a violin solo is remarkable.
His „Waltz of the Flower Maidens“ from the first act, which is still often played as pure dance music at balls and festivals, also became famous.

Marcia Haydee

This grand dame of dance has long been known to older ballet fans.
Marcia Haydée (*1937) was the great prima ballerina at the Stuttgart Opera House in the 1960s and 1970s under the director and choreographer John Cranko. After his death, she herself became director of the Stuttgart Ballet and initiated a phase of reorientation of classical ballet with elements of modern dance and dance theater.
Under her leadership, the choreographers John Neumeier, William Forsythe and Maurice Béjart became internationally known.
She herself also enjoyed great success as a choreographer when she rehearsed “Sleeping Beauty” in 1987 and “Giselle” in 1989 with the Stuttgart Ballet.
Marcia Haydée has now rehearsed her own version of „Sleeping Beauty“ with the Berlin State Ballet.

Critics

It would probably be pointless to mention here again that I would find it more interesting to stage this more than 100-year-old ballet in a modern way.
You can probably only bring it to the stage in a classical way.
And Marcia Haydée probably thought with her choreography (which is already 35 years old since its premiere in 1987): give it all!

As described at the beginning, the viewer is almost overwhelmed by the excessive opulence and richness of the stage and costumes.
With certainly horrendous costs for the Berliner Opernstiftung…
For today’s culture lovers, the content may seem boring, even kitschy: the times of emperors, court societies and ceremonies à la Versailles are long gone and women think of nothing else than to get married and be kissed awake by beautiful princes.
But are we not allowed to dream sometimes? To feel like a man again, protecting women and freeing them from hardship?
Or to feel like a woman joyfully entering the strong arms of a man?
Well, this is not supposed to be a socio-psychological discourse, everyone has to decide for themselves how far they want to get involved in such a story.

But Marcia Haydée had another, very ingenious idea:
to show the evil fairy CARABOSSE not only as a vengeful old witch, but also as a virile, fiery creature that fascinates the audience along to the last row.
In the original score, the CARABOSSE is not designed as a dancer, but only as a striding monster.
But Marcia Haydée makes her jump, twirl and twist like a boggart out of control.
And lets him/her dance from a man: from the Moldovan solo dancer DINU TAMAZLACARU.

And that is exactly what defines the quality of this production: it gets exciting every time Carabosse/Dinu Tamazlacaru performs.

A word more about the prima ballerina Polina Seminova as Princess Aurora:
She is still masterful in her performance, precise in her execution, supple in her movements.
Particularly noticeable in the „Rose Adagio“ in Act I: Aurora dances with the four princes and balances „en pointe“ on one of her pointe shoes.
Wow! What a technique (You can see in my video trailer).

Conclusion: A MUST SEEN for all ballet fans and ballet rats!

„Sleeping Beauty“ by Marcia Haydée after Marius Petipa
Music: Peter Tchaikovsky
Premiere was on May 13, 2022
Berlin State Ballet in the Deutsche Oper
Orchestra of the Deutsche Oper Berlin, musical direction: Ido Arad
Stage and costumes: Jordi Roig
With: Polina Semionova (Princess Aurora ), Dinu Tamazlacaru (Carabosse), Elisa Carrillo Cabrera (Lilac Fairy), Konstantin Lorenz (Prince of the North), Cameron Hunter (Prince of the West), Marco Arena (Prince of the South), Alexei Orlenko (Prince of the East), Aya Okumura (fairy of power), Luciana Voltoni (fairy of beauty), Alizée Sicre (fairy of grace), Iana Bolova (fairy of eloquence), Evelina Godunova (fairy of wisdom).
Next performances: May 18, 19, 28 and June 3, 6, 10, 24, 28 and July 1 and 6, 2022

Series of photos of the production:

Carabosse (Dinu Tamazlacaru) und Fliederfee (Elise Carrillo Cabrera), DORNRÖSCHEN, Staatsballett Berlin, Photo: Holger Jacobs

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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