Staatsballett Berlin – das Programm für  2020/21

GISELLE - Staatsballett Berlin © Jacobs/ kultur24

Staatsballett Berlin – das Programm für  2020/21

 

Von Holger Jacobs

10.08.2020

English Text

Trotz der Corona-Pandemie hat unser Staatsballett ein alternatives Programm für die nächste Saison zusammengestellt.

Genau wie für die Opernaufführungen muss auch das Staatsballett seine Vorführungen in den drei Opernhäusern Berlins nach den Infektionsverordnungen des Berliner Senats ausrichten. So können mit den Abstandsregeln nur 415 von insgesamt 1859 Sitzplätzen in der Deutschen Oper zur Verfügung gestellt werden.

Letzte Woche wurden die neusten Anpassungen der Infektionsverordnung vom Berliner Senat veröffentlicht.

Die neuen Regelungen betreffen u.a. auch das Singen in geschlossen Räumen. Ab sofort ist dieses wieder erlaubt! 
Bedingung: Die Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen müssen in Absprache mit den Senatsverwaltungen für Gesundheit und Kultur angewendet werden. Für das Singen in geschlossenen Räumen wurde beschlossen, dass ein Mindestabstand der Sängerinnen und Sänger 2 Meter betragen muss (§5 Absatz 1).

Das wird bei großen Chören zu einigen Problemen führen. Während ein Sänger normalerweise vielleicht ca. 1 qm Fläche benötigt, müssten es nun 4 qm sein.
Ein Chor mit 100 Sänger*innen bräuchte so 400 qm!
Wie soll das gehen? Nicht nur der Platz ist hier ein Problem, auch die Umstände des Singens. Denn ein Sänger hört seine Mitstreiter natürlich ganz anders, wenn sie nicht direkt neben ihm, sondern in 2 Meter Entfernung die „Ode an die Freude“ schmettern.
Hier werden wohl noch weitere Anpassungen notwendig werden, damit das funktioniert.

Auch das Staatsballett Berlin musste auf die Corona-Verordnungen reagieren. Ähnlich wie die Opernhäuser selber wurde ein Rumpfprogramm konzipiert, dass wenigstens ansatzweise Ballett auf der Bühne zeigen kann.

Die Saison beginnt mit Gala-Abenden, bei denen die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts ihr Können zeigen können.

Am 27. 28. und 29. August präsentiert das Staatsballett den Gala-Abend „FROM BERLIN WITH LOVE“ in der Deutschen Oper Berlin.
Dazu werden Einzelstücke, Pas de deux, Solo-Variationen und Ensemblestücke auf die Bühne gebracht. U.a. werden Ausschnitte aus „SCHWANENSEE“ und „JEWELS“, sowie Choreographien von Tänzer*innen dargeboten, welche sie sich während dem Corona-Lockdown einstudiert haben.

Der Name „From Berlin with Love“ kommt übrigens genau von diesen Künstlern, die in diesen schweren Zeiten der Isolation eigene Arbeiten auf Instagram oder Facebook veröffentlicht haben. Die Leitung des Staatsballetts hat diese Idee aufgegriffen und präsentiert unter diesem Namen einen ganzen Ballettabend.

Einen Monat später, am 18., 19. und 20. September kommt Teil 2 mit „FROM BERLIN WITH LOVE II“. Auch hier werden wieder einzelne Performances von Tänzer*innen gezeigt, sowie Ausschnitte aus „GISELLE“, „SCHWANENSEE“ und „DON QUIXOTE“.

Eine echte Neuproduktion soll mit „LAB_WORKS COVID_19“ am 3., 4. und 5. September zu sehen sein. Hier werden ausschließlich eigene Arbeiten der Tänzerinnen und Tänzer gezeigt. Sei es, sie haben für sich selbst Choreographien erarbeitet, oder für ihren Wohn-oder Lebenspartner, mit dem sie gemeinsam die Isolation verbracht haben. Thema aller Arbeiten: Die Abstandsregeln wegen der Corina-Pandemie und alles, was mit dem Thema SARS-CoV-2 zutun hat.
Eine Art tänzerische Aufarbeitung unserer verrückten Zeit.

Das weitere Programm der Spielzeit 2020/21 wird im Laufe der nächsten Monate peu à peu veröffentlicht, um auch kurzfristig auf mögliche Änderungen reagieren zu können.
Die Premiere von Marcia Haydées „DORNRÖSCHEN“ und die Uraufführung von Sasha Waltz‘ „SYM-PHONIE 2020“ sind nach wie vor für diese Spielzeit geplant. Entfallen müssen das Gastspiel „NELKEN“ des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch sowie die Premieren von Alan Lucien Øyen und der Abend DAWSON | MCGREGOR.

Kultur24 wünscht allem Interessierten tolle Ballett-Abende!

Hier noch ein 8 Fotos von der „SCHWANENSEE“ Produktion:

„SCHWANENSEE“, Staatsballett Berlin, Fotos: Holger Jacobs

 

 

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Staatsballett Berlin – the program for 2020/21

By Holger Jacobs


08/10/2020

Despite the corona pandemic, our state ballet has put together an alternative program.

Just like for the opera performances themselves, the State Ballet must also organize its performances in the three opera houses in Berlin according to the infection regulations of the Berlin Senate. With the distance rules, only 415 of the 1859 seats can be made available in the Deutsche Oper.

Last week, the Berlin Senate published the latest amendment to the Infection Ordinance.
The new regulations concern among others singing in closed rooms.
From now on singing in closed rooms are allowed again.
Condition: The distance rules and hygiene measures must be applied in consultation with the Senate Administrations for Health and Culture. For singing in closed rooms it was decided that the singers must be at least 2 meters apart (§5 paragraph 1).

This will cause some problems with large choirs. While a singer normally needs around 1 square meters of space, it should now be 4 square meters. A choir with 100 singers would need 400 square meters!
How does that work? Not only is space a problem here, but also the singing circumstances.
Because a singer naturally hears his fellow musicians very differently when the next singer is 2 meters away. Further adjustments will probably be necessary here for this to work.

The state ballet also had to react to the Corona regulations. Similar to the opera houses themselves, a rump program was designed that can at least partially show ballet on stage.

The season begins with Gala Evenings where the dancers of the State Ballet can show their skills.
On August 27th, 28th and 29th, the State Ballet will be showing the gala evening „FROM BERLIN WITH LOVE“ at the Deutsche Oper Berlin.
In addition, individual pieces, pas de deux, solo variations and ensemble pieces are brought to the stage. Amongst others excerpts from „SCHWANENSEE“ and „JEWELS„, as well as choreographies by dancers, which they rehearsed during the corona lockdown, are presented.

Incidentally, the name “From Berlin with Love” comes from precisely those artists who published their own work on Instagram or Youtube during these difficult times of isolation. The management of the State Ballet has taken up this idea and is presenting an entire ballet evening under this name.

One month later, on September 18, 19 and 20, part 2 comes with “FROM BERLIN WITH LOVE II”.
Here, too, individual performances by dancers are shown, as well as excerpts from „GISELLE“, „SWAN LAKE“ and „DON QUIXOTE“.

„LAB_WORKS COVID_19“ will be a real new production on September 3rd, 4th and 5th.
Only the dancers‘ own work is shown here. The choreographies were worked out  for themself, or for their living partner with whom they spent the isolation together.
Topic of all work: The distance rules due to the Corina pandemic and everything that has to do with the topic of SARS-CoV-2.
A kind of dance to come to terms with our crazy times.

The remaining program for the 2020/21 season will be published bit by bit over the next few months in order to be able to react to possible changes at short notice.
The premiere of Marcia Haydée’s “DORNRÖSCHEN” and the world premiere of Sasha Waltz ‘“ SYM-PHONIE 2020 ”are still planned for this season. The guest performance „NELKEN“ by Tanztheater Wuppertal Pina Bausch as well as the premieres by Alan Lucien Øyen and the evening DAWSON | have to be canceled MCGREGOR.
Kultur24 wishes everyone who is interested great ballet evenings!

Her you find 8 pictures of the „SWAN LAKE“ production:

8 photos: „SCHWANENSEE“, Staatsballett Berlin, Fotos: Holger Jacobs

 

Author: Holger Jacobs

Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.

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