München im Januar 2016
Liebe Kulturfreunde,
heute berichtet unsere Korrespondentin in München, Karin Jacobs-Zander, über die kommenden Premieren im Januar 2016 in München:
Das Neue Jahr beginnt in München mit einer Vielzahl von kulturellen Angeboten, von denen hier nur einige herausragende Ereignisse genannt sein können. Das Highlight des Januars ist sicherlich die Neuproduktion von „South Pole“ an der Bayerischen Staatsoper mit zwei internationalen Gesangsstars ( Ronaldo Villazon und Thomas Hampson) unter der Regie von Hans Neuenfels, am Pult steht Kirill Petrenko. Darauf darf man in vieler Hinsicht gespannt sein.
Das Residenztheater bietet zwei interessante Premieren im Marstalltheater, die Kammerspiele überraschen wieder einmal mit Außergewöhnlichem und last but not least spielt die große Martha Argerich ein Konzert in der Philharmonie im Gasteig:
Bayerische Staatsoper
Premiere am 31. Januar mit „SOUTH POLE“
Eine Neuproduktion von dem Komponist Miroslav Srnka · Libretto von Tom Holloway
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Kirill Petrenko
Inszenierung Hans Neuenfels
Mit: Rolando Villazón , Thomas Hampson u.a.
1910 begannen zwei konkurrierende Teams ihre Expeditionen in die Antarktis: ein britisches um Robert Falcon Scott und ein norwegisches um Roald Amundsen, im Wettlauf um die Ehre, der erste Mensch am Südpol zu sein. Amundsen gelangte einen Monat vor Scott ans Ziel; Scott und seine vier Begleiter kamen im Schneesturm auf dem Rückweg ums Leben. Der Nachricht von Amundsen Erfolg folgte bald diejenige von Scotts heroischem Scheitern. Scott wurde zur tragischen Legende.
Die Oper von Miroslav Srnka und Tom Holloway erzählt davon, was zwischen den Zeilen der überlieferten Dokumente steht: was in den Männern in der langen Zeit des Winters vor sich geht, welche Empfindungen die Einsamkeit im Eis hervorruft, wie aus der Zusammenarbeit auch Konkurrenz und Anspannung erwachsen, wie sich im Widerstreit von nationalem Pathos und alltäglichen Geschäften absurd komische Situationen ergeben, in welcher Weise die Männer an ihre daheimgebliebenen Frauen dachten. Schließlich ist der Südpol nur ein weißer Fleck in einer weißen Ebene, der Reiz, diesen Punkt zu erreichen, vollkommen abstrakt, ein l’art pour l’art der Grenzüberschreitung.
Residenztheater
Zwei Premieren im Marstall:
Am 10. Januar
„MENSCH MEIER“
von Franz Xaver Kroetz
Regie David Bösch
Am 19. Januar 2016
„DAS CHAMÄLEON : WER „ICH“ SAGT, LÜGT SCHON MAL „
Von und mit Jürgen Kuttner
Münchner Kammerspiele
URAUFFÜHRUNG am 28. JANUAR 2016:
„CASPAR WESTERN FRIEDRICH“
Schauspiel von Philippe Quesne
Regie: Philippe Quesne
Premiere am 29. Januar 2016
„OPERNHAUS PRÄSENTIERT: LA SONNAMBULA“
Regie: David Marton
Philharmonie im Gasteig
Am 22. Januar 2016
MARTHA ARGERICH und die Kremerata Baltica
Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 B-Dur op. 19
Mendelssohn: Streichersymphonie Nr. 7 d-moll u.a.
Haus der Kunst
Ausstellungen:
Hanne Darboven – bis zum 14.2.2016
Sammlung Goetz – bis zum 28.2.2016
Laure Prouvost – bis zum 18.9.2016
Kunsthalle der Hypobank
Ausstellungen:
Jean-Paul Gaultier – bis zum 14.2.2016
Author: Karin Jacobs-Zander
Karin Jacobs-Zander, Dramaturgin und Autorin der Bücher „Lebenslotsen“ und „Wo München am schönsten ist“ aus dem Ellert & Richter Verlag, lebt in München als freie Journalistin