Staatsballett Berlin – Next Generation – New Choreographers
15.05.2024
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Wertung: 🙂 🙂 🙂 (drei von fünf)
Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts zeigen ihr Talent als Choreographen
Dass Mitglieder eines Ballett-Ensembles auch während ihrer aktiven Zeit als Solisten schon eigene Choreographien entwickeln ist im Prinzip nichts Neues. Allerdings ist es ihnen nur selten gegönnt, diese gleich auf der großen Bühne eines Opernhauses präsentieren zu können. Schließlich ist an einem Opernhaus der Direktor für die Stückeauswahl verantwortlich und holt sich zumeist – je nach Renommee des Hauses – die besten Choreographen der Welt.
Da hat es dann ein Newcomer schwer, selbst wenn er ein ausgezeichneter Tänzer ist.
Doch manchmal gelingt es, wofür auch unser derzeitiger Direktor CHRISTIAN SPUCK das beste Beispiel ist:
Nach drei Jahren als Solist bei dem Stuttgarter Ballett wechselte er dort in das Fach des Choreographen und konnte insgesamt 15 Choreographien einstudieren, darunter auch große Handlungsballette, wie „Lulu“ nach Frank Wedekind oder „Das Fräulein von S.“ nach E-T.A. Hoffmann.
Das brachte ihm dann die Möglichkeit ab 2012 Direktor des Ballett Zürich zu werden.
Und seit letztem Jahr ist er Direktor des Staatsballetts bei uns in Berlin.
Lab_Works
Vor vier Jahren löste die Corona-Pandemie bei manchen Ensemble-Mitgliedern eine Welle der Kreativität aus.
Auf Grund des Lockdowns in den eigenen vier Wänden festgesetzt, entwickelten Tänzerinnen und Tänzer Ideen für eigene Kompositionen.
Die damalige Interims-Intendantin Dr. CHRISTIANE THEOBALD (Sasha Waltz und Johannes Öhmann hatten sich als Direktoren gerade verabschiedet) hatte während der Pandemie keinerlei Möglichkeit auswärtige Choreographen ans Haus zu holen und griff somit freudig die Idee auf, Ensemble-Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, ihre Kreationen auf den großen Bühnen der Berliner Opernhäuser zu zeigen.
Projektname: „LAB_WORKS“.
Der erste Abend unter diesem Titel fand am 3. September 2020 statt (kultur24 berichete) und war gleich ein voller Erfolg.
Drei Tänzerinnen (darunter VIVIAN KOOHNAVARD, die jetzt auch bei „Next Generation“ wieder dabei ist) und sechs Tänzer (u.a. ROSS MARTINSON und ALEXANDER ABDUKARIMOV auch wieder dabei) zeigten ihre Kreationen.
Eine besondere Erwähnung gebührt hier dem damaligen Ensemble-Mitglied DANA PARAJILLAGA, die zusammen mit ihrem Kollegen LUKAS MALOWSKI ein sensationelles Pas de DEUX aufs Parkett legte.
Mein Video ihrer Choreo wurde bei mir auf meinem Kulturkanal kultur24 TV bereits 286.000 Mal aufgerufen!
Heute ist DANA Mitglied bei der israelischen Choreographin SHARAN EYAL und tanzte neulich sogar auf der Bühne mit MADONNA am Strand von Rio de Janeiro vor 1,6 Millionen Zuschauern. Wow!
Schade, dass sie nicht mehr bei uns ist.
„LAB_WORKS“ wurde sehr erfolgreich noch zwei Mal wiederholt gefolgt von den Abenden „From Berlin with Love“ mit vier weiteren Fortsetzungen, wobei beim letzteren schon einstudierte Choreographien früherer Inszenierungen mit neuen Kreationen der Ensemble-Mitglieder gemischt wurden.
Von diesen Abenden würde ich mir eine Fortsetzung wünschen!
Next Generation
Kaum, dass der neue Direktor des Staatsballetts Berlin, CHRISTIAN SPUCK, sein Amt im Herbst letzten Jahres angetreten hatte, fragte er die Mitglieder des Ensembles, wer Lust hätte, mal die Seiten zu wechseln und anstatt „nur“ zu tanzen auch selber zu kreieren.
Neun Tänzerinnen und Tänzer von insgesamt 92 Mitgliedern haben sich daraufhin gemeldet und begannen ab Frühjahr 2024 an ihren Werken zu arbeiten. Dabei mussten nicht nur die richtigen Bewegungen und Stile geübt werden, sondern auch Musik, Bühne, Kostüme und Lichteinstellungen selber ausgesucht bzw. erschaffen werden.
Hier die neun Choreographen beim Applaus:
Und hier die neun Choreographien von „Next“, wie ich sie vom Premierenabend in Erinnerung habe:
1. Ständchen
Von AURORA DICKIE. Die Brasilianerin hat ihre Ausbildung zur klassischen Balletttänzerin am Bolshoi Theater in Joinville, Brasilien, absolviert. Seit 2015 ist sie beim Staatsballett Berlin und tanzte bisher sowohl in klassischen Produktionen, wie „Schwanensee“, „Dornröschen“ und „Der Nußknacker“, aber auch moderne Stücke, wie „The Second Detail“ von William Forsythe und „Lib“ von Alexander Ekman.
In „Ständchen“ mit der Musik des gleichnamigen Liedes von Franz Schubert lässt Aurora zwei Pärchen tanzen, die wechselseitig Abstoßung und Anziehung zeigen. In feinen, langsam ausgetanzten Bewegungen in klassischer Ballettkunst.
Musik: Franz Schubert, Kostüme: Isabella Heymann
Tänzer*innen: Alizée Sicre, Blanka Paldi, Erick Swolkin, Wolf Hoerberghs (Piano und Tanz)
2. H2O
Von THÈO JUST. Der französische Tänzer war beim Ballett Zürich noch in der Junior Abteilung, als CHRISTIAN SPUCK ihn mit nach Berlin holte. In „H2O tanzt er mit seiner französischen Partnerin TABATHA RUMEUR ein Pas de Deux, welches von den Wellen des Meeres und m den Bewegungen des Wassers gelenkt wird.
Musik: Olvon Yacob, Tänzer*innen: Tabatha Rumeur, Théo Just
3. Parvaneh“
Von VIVIAN KOOHNAVARD. Die schwedische Tänzerin mit iranischen Wurzeln ist seit 2018 beim Staatsballett Berlin und tanzt schwerpunktmäßig moderne Kompositionen. So war sie zuletzt in „Strong“ von SHARON EYAL und in „Das Frühlingsopfer“ von PINA BAUSCH zu sehen.
In LAB_WORKS vor vier Jahren zeigte sie ihre erste eigene Choreographie.
Ihre Kreation „Parvaneh“ hat mir besonders gut gefallen.
Vor drei Bildern des Bühnenbildners JONATHAN APELBAUM bewegen sich zwei Körper, die aus einer anderen Dimension zu kommen scheinen. In halbdurchsichtigen Ganzkörperanzügen umkreisen sich VIVIAN KOOHNAVARD und VERA SEGOVA in schlangenhaften Bewegungen.
Sehr sinnlich, sehr erotisch und sehr schön. Ein Highlight des Abends.
Musik: Vincent Bahar, Kostüme: UY Studio, Bühne: Jonathan Apelbaum, Tänzerinnen: Vivian Koohnavard, Vera Segova
Hier mein Video von „Parvaneh“ auf kultur24 TV:
4. „Dinner for Two“
In einer Gemeinschaftsarbeit von ALEXANDER ABDUKARIMOV und PAULINE VOISARD treffen sich in dieser Choreographie ein Pärchen zu einem Zwiegespräch an einem Bar-ähnlichen Tresen, während sie eine Banane und einen Apfel zu sich nehmen. Fand ich weniger überzeugend.
Musik: Amon Tobin, Steinski, Tänzer*innen: Alexei Orlenco, Pauline Voissard
5. „Different Kinds of Love“
Von GUSTAVO CHALUB. Der Brasilianer war im letzten Jahr mit CHRISTIAN SPUCK von Zürich nach Berlin gekommen.
In seiner ersten Choreographie lassen sich drei Paare von einer Musik inspirieren, die von einem alten Grammophon abgespielt wird. Klassisch und schön anzusehen. Nicht mehr und nicht weniger.
Musik: Victoria Monét, Bryson Tiller, James Supercave, Kostüme: Pablo Ramon, Tänzer*innen: Fiona McGee, Marina Duarte, Danielle Muir, Anthony Tette, Cohen Aitchison-Dugas, Loick Pireaux.
6. „Litti“
Von SHAKED HELLER. Der israelische Tänzer, dessen Repertoire überwiegend moderne Tanzstücke beinhaltet, kam letztes Jahr aus Zürich nach Berlin. Er hat schon mehrere eigene Choreographien entwickelt und zeigt hier in „Litti“ zwei Personen, die jeweils mit einem Massagestuhl beschäftigt sind und dabei offensichtlich erotische Gefühle für ihr metallisches Pendant entwickeln.
Technisch interessant, aber nicht vollkommen überzeugend.
Musik: Shaked Heller, Tänzer*innen: Shaked Heller, Jessica Beardsell
7. „The Frequency”
Von ROSS MARTINSON. Der aus Wales/ Großbritannien stammende Tänzer machte seine Ballettausbildung auf der Royal Ballet School in London und ist seit 2018 im Ensemble des Stastsballett Berlin. Sein Schwerpunkt liegt im modernen Ballett-Stil. So tanzte er für SHARON EYAL in ihren Stücken „Half Life“ und „Strong“, sowie in Werken von JOHNNY MCMILLAN, RICHARD SIEGAL und MATS EK.
Für „Next Generation“ kreierte er eine Kunstfigur, die in kurzen, abgehakten Bewegungen Texte über „Frequencies“ und „Visions“ spricht. Durchaus sehr bemüht, aber für mich leider nicht zugänglich.
Text und Audio und ausgeführter Tanz: Ross Martinson
8. „Fragments“
Von CLOTILDE TRAN. Die Französin absolvierte ihre Ausbildung an der berühmten Ballettschule der Pariser Oper. Ihr Repertoire umfasst sowohl klassische, wie moderne Stücke. Von „Schwanensee“ bis Hans Van Manen.
Ihre Choreographie zeigt vier Tänzer*innen, die mit drei großen Ballons kämpfen, die, umhüllt von transparenter Folie, von der Decke hängen.
Schöne Bewegungen, schöne Kostüme, aber nicht stark genug.
Musik: Rival Consoles, Bühne: Pit Kuhnat, Tänzer*innen: Eloise Scalitto, Filipa Cavaco, Wolf Hoeyberghs, Achille DeCroeve)
9. „Phoenicopterus“ (Flamingos)
Von DOMINIK WHITE SLAVKOVSKY. Der aus der Slowakei stammende Tänzer kam 2023 von Zürich nach Berlin. Sein großes Repertoire umfasst sowohl klassisches, wie modernes Ballett mit Schwerpunkt auf zeitgenössischen Stücken (Jiri Kylian, Nacho Duato, Marco Goecke, Crystal Pite und Christian Spuck).
Seine Arbeit ist die einzige fröhliche und humorvolle Choreographie des Abends.
Sieben Tänzer*innen umgarnen einen ganz in schwarz gekleideten Anführer (Cohen Aitchison-Dugas), den nichts zu interessieren scheint, als sein pinkfarbener Flamingo.
Ganz zum Schluss schleppt er (im wahrsten Sinne des Wortes) dennoch eine von ihnen (Emma Antrobus) ab und zerstört daraufhin seinen geliebten Flamingo (siehe auch meine Bilderserie).
Ein Sprung in das wahre Leben? Das Stück hat dank seiner wunderbaren Musik und dem mitreisendem Rhythmus viel gute Stimmung erzeugt und dem Charme von Tänzerin EMMA ANTROBUS kann sich sowohl der Protagonist, wie auch der Zuschauer, nicht entziehen.
Ein gelungener Abschluss zu einem interessanten Abend.
Musik: Khuda Bhi Aasman von Khruangbin, „Tokyo Getaway“ von Polygam Palace, Tänzer*innen: Emma Antrobus, Désirée Guler, Tabatha Rumeur, Blanka Paldi, Cohen Aitchison-Dugas, Grégoire Duchevet, Timothy Dutson, Tyler Gurfein.
Fazit: Besonders gefallen haben mir die Choreographien „Ständchen“ von AURORA DICKIE, wegen ihrer ruhigen, schnörkellosen Klassik und VIVIAN KOOHNAVARD, wegen ihrem Mut zu einem gelungenen Experiment, welches in die Zukunft weist.
Hier meine Bilderserie mit 25 Fotos von allen Choreographien:
English text
Staatsballett Berlin – Next Generation – New Choreographers
By Holger Jacobs
May 15, 2024
Rating: 🙂 🙂 🙂 (three of five)
Dancers from the State Ballet show their talent as choreographers
In principle, it is nothing new that members of a ballet ensemble develop their own choreographies even during their active time as soloists.
However, they are rarely granted the opportunity to present them on the big stage of an opera house.
Ultimately, at an opera house, the director is responsible for selecting pieces and, depending on the reputation of the house, usually brings in the best choreographers in the world.
This makes it difficult for a newcomer, even if he is an excellent dancer.
But sometimes it works, of which our current director CHRISTIAN SPUCK is the best example:
After three years as a soloist at the Stuttgart Ballet, he switched to the choreographer’s field and was able to develop a total of 15 choreographies, including large story ballets such as „Lulu“ based on Frank Wedekind or “Das Fräulein von S.” based on E.T.A. Hoffmann.
This gave him the opportunity to become director of the Zurich Ballet from 2012 onwards.
And he has been with us in this role in Berlin since last year.
Lab_Works
Four years ago, the corona pandemic triggered a wave of creativity among some ensemble members.
Due to the lockdown, dancers were stuck in their own four walls and developed ideas for their own compositions.
The interim director at the time, Dr. CHRISTIANE THEOBALD (Sasha Waltz and Johannes Öhmann had just said goodbye as directors) had no opportunity to bring external choreographers to the house during the pandemic and so happily took up the idea of giving ensemble members the opportunity to present their creations to show on the big stages of the Berlin opera houses.
Project name: “LAB_WORKS”.
The first evening under this title took place on September 3, 2020 (kultur24 reported) and was a complete success.
Three dancers (including VIVIAN KOOHNAVARD, who is now back on with “Next Generation”) and six dancers (including ROSS MARTINSON and ALEXANDER ABDUKARIMOV also back in the „Next Generation“) showed their creations.
A special mention goes to the ensemble member at the time, DANA PARAJILLAGA, who performed a sensational pas de deux together with her colleague LUKAS MALOWSKI.
My video of her choreo has already been viewed 286,000 times on my culture channel kultur24 TV!
Today DANA is a member of the Israeli choreographer SHARAN EYAL and recently even danced on stage with MADONNA on the beach in Rio de Janeiro in front of 1.6 million spectators. Wow!
It’s a shame she’s no longer with us.
“LAB_WORKS” was very successfully repeated two more times, followed by the evenings “From Berlin with Love” with four further sequels, with the latter mixing previously rehearsed choreographies from previous productions with new creations by the ensemble members.
I would like to see a continuation of these evenings!
Next Generation
As soon as the new director of the Staatsballett Berlin, CHRISTIAN SPUCK, took office last autumn, he asked the members of the ensemble who would like to switch sides and create something themselves instead of “just” dancing.
Nine dancers from a total of 80 members then registered and began working on their works from spring 2024.
Not only did they have to practice the right movements and styles, they also had to choose or create the music, stage, costumes and lighting settings themselves.
Here are the nine choreographies as I remember them from the opening night:
1. Ständchen
By AURORA DICKIE. The Brazilian trained as a classical ballet dancer at the Bolshoi Theater in Joinville, Brazil. She has been with the Staatsballett Berlin since 2015 and has danced in classical productions such as “Swan Lake”, “Sleeping Beauty” and “The Nutcracker”, as well as modern pieces such as “The Second Detail” by William Forsythe and “Lib” by Alexander Ekman .
In her first choreography “Ständchen” with the music of the song of the same name by Franz Schubert, Aurora lets two couples dance, showing mutual repulsion and attraction. In the result, slowly danced movements in classical ballet art.
Music: Franz Schubert, costumes: Isabella Heymann
Dancers: Alizée Sicre, Blanka Paldi, Erick Swolkin, Wolf Hoerberghs (piano and dance)
2. H2O
By THÈO JUST. The French dancer was still in the junior department at the Zurich Ballet when CHRISTIAN SPUCK brought him to Berlin. In “H2O” he dances a Pas de Deux with his French partner TABATHA RUMEUR, which is controlled by the waves of the sea and the movements of the water.
Music: Olvon Yacob, dancers: Tabatha Rumeur, Théo Just
3. “Parvaneh”
By VIVIAN KOOHNAVARD. The Swedish dancer with Iranian roots has been with the Berlin State Ballet since 2018 and primarily dances modern compositions. She was most recently seen in “Strong” by SHARON EYAL and in “Das Frühlingsopfer” by PINA BAUSCH.
Four years ago she showed her first own choreography in LAB_WORKS.
I particularly liked your creation “Parvaneh”.
In front of three pictures by set designer JONATHAN APELBAUM, two bodies move that seem to come from another dimension. In semi-transparent body suits, VIVIAN KOOHNAVARD and VERA SEGOVA circle each other in serpentine movements.
Very sensual, very erotic and very beautiful. A highlight of the evening.
Music: Vincent Bahar, costumes: UY Studio, stage: Jonathan Apelbaum, dancers: Vivian Koohnavard, Vera Segova
Here my video of „Parvaneh“ on my channel kultur24 TV:
4. “Dinner for Two”
In a collaborative work by ALEXANDER ABDUKARIMOV and PAULINE VOISARD, in this choreography a couple meet for a conversation at a bar-like counter while consuming a banana and an apple. I found it less convincing.
Music: Amon Tobin, Steinski, dancers: Alexei Orlenco, Pauline Voissard
5. “Different Kinds of Love”
By GUSTAVO CHALUB. The Brazilian came to Berlin from Zurich Ballet with CHRISTIAN SPUCK last year.
In his first choreography, three couples are inspired by music played by an old gramophone. Classic and beautiful to look at. No more and no less.
Music: Victoria Monét, Bryson Tiller, James Supercave, costumes: Pablo Ramon, dancers: Fiona McGee, Marina Duarte, Danielle Muir, Anthony Tette, Cohen Aitchison-Dugas, Loick Pireaux.
6. “Litti”
By SHAKED HELLER. The Israeli dancer, whose repertoire predominantly includes modern dance pieces, came to Berlin from Zurich last year. He has already developed several of his own choreographies and here in “Litti” he shows two people who are each busy with a massage chair and obviously develop erotic feelings for their metallic counterpart. Technically interesting, but not entirely convincing.
Music: Shaked Heller, dancers: Shaked Heller, Jessica Beardsell
7. “The Frequency”
By ROSS MARTINSON. The dancer, who comes from Wales/Great Britain, completed his ballet training at the Royal Ballet School in London and has been in the ensemble of the Stastsballett Berlin since 2018. His focus is on the modern ballet style. He danced for SHARON EYAL in her pieces “Half Life” and “Strong”, as well as in works by JOHNNY MCMILLAN, RICHARD SIEGAL and MATS EK.
For “Next Generation” he created an artificial figure who speaks texts about “frequencies” and “visions” in short, ticked movements. Really tried hard, but unfortunately not accessible to me.
Text and audio and dance performed: Ross Martinson
8. “Fragments”
By CLOTILDE TRAN. The Frenchwoman completed her training at the famous Paris Opera Ballet School. Her repertoire includes both classical and modern pieces. From “Swan Lake” to Hans Van Manen.
Her choreography shows four dancers fighting with three large balloons that hang from the ceiling, covered in transparent foil.
Nice moves, nice costumes, but not strong enough.
Music: Rival Consoles, stage: Pit Kuhnat, dancers: Eloise Scalitto, Filipa Cavaco, Wolf Hoeyberghs, Achille DeCroeve)
9. “Phoenicopterus” (Flamingos)
By DOMINIK WHITE SLAVKOVSKY. The dancer, who comes from Slovakia, came to Berlin from Zurich in 2023. His large repertoire includes both classical and modern ballet with a focus on contemporary pieces (Jiri Kylian, Nacho Duato, Marco Goecke, Crystal Pite and Christian Spuck).
His work is the only cheerful and humorous choreography of the evening.
Seven dancers surround a leader dressed entirely in black, who seems to be interested in nothing but his pink flamingo.
At the very end he drags one of them (Emma Antrobus) away (in the truest sense of the word) and then destroys his beloved flamingo.
A jump into real life? Thanks to its wonderful music and the accompanying rhythm, the piece created a good atmosphere and both the protagonist and the viewer cannot escape the charm of dancer EMMA ANTROBUS.
A successful conclusion to an interesting evening.
Music: Khuda Bhi Aasman by Khruangbin, “Tokyo Getaway” by Polygam Palace, dancers: Emma Antrobus, Désirée Guler, Tabatha Rumeur, Blanka Paldi, Cohen Aitchison, Grégoire Duchevet, Timothy Dutson, Tyler Gurfein.
Conclusion: I particularly liked the choreographies “Ständchen” by AURORA DICKIE, because of their calm, unfussy classicism, and VIVIAN KOOHNAVARD, because of Vivian’s courage to create a successful experiment that points to the future.
Here is my picture series with photos of all the choreographies:
Author: Holger Jacobs
Founder & Editorial Director of kultur24.berlin ug.
Founder & Editorial Director of kultur24 TV on Youtube.
Former correspondent for fashion in Paris.
Photographer, writer and filmmaker.